Eine Männerfreundschaft, die in der Katastrophe endet: Kann man David Edgars Theaterstück so lesen? Fast zwei Stunden lang, im ersten Teil von "Albert Speer", geht es um die schicksalhafte Begegnung zweier Männer, Adolf Hitler und Albert Speer, die sich erst für gigantische Bauprojekte, dann für einen perfekt organisierten Krieg begeistern, bis zum trunkenen Wahnwitz.
Christoph Funke
Gute Gewalt, böse Gewalt. Im Western fließt Blut, und die Zahl der Leichen bestimmt nur zu oft seine Qualität.
Wieder einmal: die Geschichte einer Ehe. Heftig, krass und wirkungsvoll, fast ohne Zwischentöne.
Arbeit unter höchster Anspannung, in gnadenlosem Tempo, und ohne jeden Sinn. Melanie Gieschen, Jahrgang 1971, beschreibt in ihrem Stück "Die Abzocker", wie Menschen dazu gebraucht werden, nur noch die Zirkulation des Geldes anzuheizen.
Er kennt sich aus, der Robert Gernhardt. Was vor ihm in deutscher Sprache geschrieben worden ist, besonders an Heiterem, Erhellendem, macht er sich zu eigen, so sehr, dass er dem Verdacht kaum noch entgegentritt, es eigentlich selbst geschrieben zu haben.
Wer kann schon sicher sein, dass er wirklich der ist, der er ist? Eric, ein junger arbeitsloser Mann mit geräumiger Wohnung, Held der Farce "Cash" von Michael Cooney, spielt mit dieser Ungewissheit auf eine teuflisch intelligente Art.
Märchen haben es schwer im Alltag. Aschenputtel gibt es viele, erlöst aus der Missachtung werden wenige.
Sorgsam ist die Falle aufgebaut. Der 1929 in Brügge geborene, flämisch und niederländisch schreibende Dichter Hugo Claus, Schöpfer eines kaum überschaubaren Werkes aller poetischen Gattungen, weist seinem dramatischen Text "Heimkehr" einen genauen Ort und eine genaue Zeit zu.
30 Jahre hat Rudolf, der ergraute Diener, bei den nun ebenfalls angewelkten Brauerei-Erbinnen Heckendorf gedient - nun fordert er die von Charlotte, Cäcilie und Clementine in ihren Testamenten versprochene Dotation ein, für eine Weltreise. Die Damen freilich möchten das Geld behalten, selbst wenn sie auf den Diener und gelegentlichen Liebhaber verzichten müssen.
Der Mann ist hinreißend. Der Mann ist vernagelt.
Kommen die Märchen aus dem Alkohol? Der Wodka, und alles was ihm zuzuordnen ist, schafft nach Wenedikt Jerofejew schwebende Leichtigkeit, beflügelt die Phantasie, lässt den Alltag abtauchen, versinken.
Wie schrieb Heraklit? "Der Krieg ist der Vater aller Dinge".
Die Reihen lichten sich. Nach Rolf Ludwig, Klaus Piontek und Kurt Böwe hat nun auch Dietrich Körner seinen letzten Auftritt auf der Bühne gehabt.
Am 25. April 1926 begann der Weg einer jungen Frau in den Ruhm.
Verwirrendes Spiel mit der Zeit. Zwei alte Männer, beide 75 Jahre alt, erinnern sich in einem verfallenden ungarischen Jagdschloss an ihre Freundschaft.
Solche Gläubigkeit aus Menschenliebe wäre gut für die Welt. Der englische Romancier Bruce Marshall (1899-1987) schenkte sie dem Helden seines 1931 erschienenen Romans "Das Wunder des Malachias".
Spuren im weißen, feinen Sand - Spuren der Liebe. Aber ist es Liebe?
Ein Theater der Schauspieler ist Berlins Deutsches Theater (DT) immer gewesen und wird es bleiben, versicherte der neue Intendant Bernd Wilms auf einer Pressekonferenz. "Theater definiert sich durch Menschen, die Theater machen".
Den Weg ins Freie hat Einar Schleef, der am 21. Juli im Alter von 57 Jahren in Berlin gestorben ist, mit unnachsichtiger Strenge gesucht.
Als "Komödie" sei Sternheims Stück "Die Hose" geschrieben, erläutert Regisseur Yves Jansen in einem Programmheft-Beitrag zu seiner Inszenierung im Theater am Kurfürstendamm. Das ist falsch.
"Die traurige Geschichte von Friedrich dem Großen" kam im März 1982 als Inszenierung des Deutschen Theaters in der Ostberliner Akademie der Künste zur Uraufführung. Die alles beherrschende Rolle des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I.
Ehe die Arbeit beginnen kann, muss der Text gelesen werden. Allerdings so, dass alles, was man über ihn weiß und zu wissen glaubt, vollständig vergessen wird.
Menschen im Wald: Suchen, Finden, Verlieren der Paare unter der Magie der Geister. Geheimnisvolle Verzauberung im Immergrün, zwischen Baum und Borke.
Vater, Mutter, Töchter, Schwiegersöhne, zusammengetrommelt auf engem Raum, das verspricht einen wahren Rausch an familiären Konflikten. Aber so weit lässt es der amerikanische Stückeschreiber Jerry Mayer nicht kommen.