Heath Ledger hat mit „Brokeback Mountain“ und „Casanova“ endlich Erfolg – und bald einen Oscar?
Daniela Sannwald
Das Bübchen und die reife Frau: „Couchgeflüster“
Pittoresk: „U-Carmen“, Mark Dornford-Mays umstrittener Berlinale-Sieger
Begehrliche Liebschaften: „Good Woman – Ein Sommer in Amalfi“
Scarlett Johansson ist zwei Mal Star im Dezember – in einer Oscar-Wilde-Verfilmung und bei Woody Allen
Trauma des Krieges: Ugur Yücels „Yazi tura“
Traum vom starken Mann: die Bestsellerverfilmung „Die weiße Massai“ mit Nina Hoss
Dürfen Hollywood-Schauspieler altern? Neuerdings ein bisschen – sogar die Frauen
Er spricht mit heiserer Stimme den schleppenden Singsang des Südens, er hat den glitzernd-verschwiemelten Blick des Alkoholikers, sein rechter großer Zeh ist schwarz angelaufen, sein Gang dadurch unsicher: John Travolta ist in Ehren ergraut, erinnert jedoch in seinem schmuddeligen weißen Leinenanzug auf merkwürdige Weise an sein knapp 30 Jahre jüngeres Ego, das in „Saturday Night Fever“ im eng anliegenden strahlend weißen Dreiteiler Brooklyns Discos unsicher machte. Travolta hat seit seinem Comeback in „Pulp Fiction“ (1994) immer wieder bewiesen, dass er ein guter Schauspieler ist, ist seither in Actionfilmen und Komödien, gelegentlich auch romantischen, aufgetreten, aber zynisch und traumverloren wie in diesem unspektakulären Debütfilm der Regisseurin und Drehbuchautorin Shainee Gabel war er noch nie.
Istanbuler Miniaturen: Semih Kaplanoglu und sein Film „Melegin Düsüsü“
Reise nach Indien: „Schatten der Zeit“, ein Melodram von Florian Gallenberger
Melancholisch: „Zimt und Koriander“
Düster: Michael Radfords „Kaufmann von Venedig“
Filmfest Istanbul: Die türkische Metropole hat viele Gesichter – nicht nur im einheimischen Kino
István Szabós amüsanter Kostümfilm „Being Julia“
Folklore, Thackeray und die Popkultur: Mira Nairs „Vanity Fair“
Abgründig: „Shandurai“ von Bernardo Bertolucci
Panorama: Yesim Ustaoglus „Bulutlari Beklerken“
Kultur-Clash auf Türkisch: In seinem Film „Uzak“ zeigt Nuri Bilge Ceylan eine harte Gegenwart
Familienkrieg, literarisch: GwynethPaltrowistSylvia
Die Türkei will nach Europa – und Istanbul eröffnet ein Museum für Moderne Kunst
Im Kino: Julianne Moore in „Die Vergessenen“
Als Ungarin wurde die Schweizerin berühmt: Liselotte Pulver mit putzigem Akzent, langen Zöpfen, bestickter Leinenbluse und weitem Faltenrock war Piroschka, die Tochter des Stationsvorstehers von Hódmezövásárhelykutasipuszta. Damit spielte sie sich 1955 in die Herzen der Deutschen: Die romantische Komödie „Ich denke oft an Piroschka“ war einer der erfolgreichsten Filme der 1950er Jahre, und er prägte, vor allem durch die Besetzung mit „Lilo“ Pulver ein Ungarnklischee, das viele Jahre überlebte.
Seine Augen sind immer noch leuchtend blau, sein Teint gebräunt, und er hält sich, trotz seiner 75 Jahre, kerzengerade: Pierre Brice , der als Winnetou Karriere machte, ist wieder mal in Berlin, wo sein Erfolg begann: 1962 hatte ihn der Produzent Horst Wendlandt auf einer Berlinale-Party entdeckt, und zwei Monate später stand er schon für „Der Schatz im Silbersee“ vor der Kamera – als majestätischer Häuptling der Apachen an der Seite seines weißen Bruders Old Shatterhand. „Ich bin froh, dass diese blöde Mauer weg ist“, sagt er, „und ich liebe den Esprit der Berliner.