Architekt oder Bildhauer wäre er gern geworden. Er wurde Metzger, Wirt und Filmhandwerker. Auch gut.
Gregor Eisenhauer
Der Vater war in Moskau und kam nicht zurück. Die Mutter schickte sie nach London ins Exil. Ihre schönste Zeit: im Caputher Kinderheim.
Ab und an tat sie so, als träume sie vom einfachen Leben der Hausfrauen
Doch er wurde kein Märtyrer der Umstände. Aus Not wurde Kunst, aus Schnupfleisten Schmuckleisten: sein erstes Kunstwerk. Nachruf auf einen Standhaften.
Sein Weg auf die Bühne war ebenso wenig märchenhaft wie der Weg herab. Der 1933 geborene Friedrich Steinhauer fabrizierte schräge Klänge und zweifelnde Bewunderung.
Nur nackte kleine Weiber? Ach was, sie malte so viel mehr. Und sie trat dem "Club der mörderischen Schwestern" bei. Denn merke: Männer sind die geborenen Opfer
Immigration nach London, späte Heimkehr nach Berlin. Ein Pendler zwischen den Ländern und den Professionen
Der Nachruf auf Irina Rosanowski, geb. 1981, die Bewunderer hatte, auch Fürsprecher, aber keinen Galeristen. Und die Heilung suchte, überall.
Keiner verriet sie. Ein Polizist warnte Tante Erna, wenn Kontrollen anstanden. Der Nachruf auf Dina Malchow, geb. 1928.
Kein Selfie kann ersetzen, was das Auge des guten Fotografen sieht: Dass du dir selbst fremd bist von Zeit zu Zeit. Der Nachruf auf einen Porträtisten.
So fremd sie und ihr Mann sich als Menschen waren, so unbeirrt hielten sie als Ehepaar zusammen. Nach 40 Jahren fand sie die Kraft zur Trennung
Aus dem Ladengeschäft wurde eine richtige Druckerei, „Das Haus der feinen Drucksachen“.
Rolf Gärtner war Bauhaus-Kenner und verstand es, den anderen die Augen für das Besondere zu öffnen. Er lebte offen schwul und zog gern die Blicke auf sich.
Armenien war seine Heimat, Bergkarabach. Wenn schon nicht dort leben, so wollte er von ihr erzählen, auch als er nach Deutschland kam.
Sie war die Chefin, es ging ihnen gut. Doch jede Saison war unsicher in ihrer Branche. Es konnte immer anders kommen.
Die Diagnose kam lange vor der Geburt. War das wahr? Konnte es bei Emma nicht anders sein?
Jeder verfolgt sein Interesse, aber nur wenige scheinen die Stadt als Stadt zu lieben. Der Nachruf auf einen Gestalter.
„Du musst mir keine billigen Klunker schenken!“ Ihr Stil gab Ingeborg Henning auch in Notzeiten Halt. Ein Nachruf.
Jeder schaufelt sich selbst sein Grab, heißt es. Aber meist schaufeln es andere. Der Nachruf auf einen, der sein eigenes Leben leben wollte.
Im Auto saß sie nicht gern selbst am Steuer, aber wenn es galt, die Verkaufsgegenstände zu taxieren, hatte sie das Sagen.
Was ihm im Privaten nicht immer glückte, der einvernehmliche Dialog, das gelang ihm als Regisseur.
Sie hatte ein Händchen für Sachen, die andere lächeln ließen. Und sie freute sich, wenn andere sich freuten.
Warum bitte soll ein Gewerkschaftler schlechter angezogen sein als ein Unternehmer?
Das Leben ist kurz, aber war es für die Anderen so viel länger?