Auf der Insel beginnt die Parteitagssaison
Matthias Thibaut
Zum ersten Mal seit fünf Jahren reiste ein britischer Premier nach Moskau – ein ungeklärter Mordfall belastete die Beziehungen
Die britische Polizei befreit hilflose Männer aus der Hand irischer Landfahrer

In England warten 40 Landfahrerfamilien auf ihre Räumung – sogar die UN schalteten sich ein.

Westliche Geheimdienste arbeiteten eng mit dem libyschen Unterdrückungsapparat zusammen

Freie Schulen in Großbritannien sollen das alte System aufmischen. Das Geld dafür kommt vom Staat

Ein paar Tage lang waren sich die Briten einig. Plünderer und Randalierer müssen hart bestraft werden. Aber nun entbrennt die Debatte um die drakonische Krawalljustiz.
Die Straße ist neu asphaltiert, und Jugendliche rufen sich zu: „Habe ich dich nicht im Fernsehen gesehen?“ Währenddessen hält in Tottenham der Alltag Einzug.

Am Montag wurde ein Redemanuskript des britischen Premierministers vorab veröffentlicht. Darin heißt es, die Krawalle der vergangenen Woche müssten ein "Weckruf" für das Land sein.
Eine Pipeline zu einer Shell-Bohrinsel wurde beschädigt. Shell zufolge wurde das Bohrloch verschlossen und Druck aus der Ölleitung genommen. Die Infrastruktur der Nordsee-Ölindustrie scheint zu veralten und brüchiger zu werden.

Beamte wehren sich gegen harte Kritik Fünftes Todesopfer durch die Randale
Den Wettlauf, wer als erster aus dem Urlaub zurück wäre, um sich nach den Krawallen in London an die Spitze der Aufräumarbeiten zu setzen, verlor er schon mal: Premier David Cameron brauchte nur aus der Toskana zurückfliegen, Boris Johnson musste aus den kanadischen Rocky Mountains anreisen. Cameron gab schon eine feurige Erklärung in der Downing Street ab, als Johnson noch wütend und beschämt in Vancouver auf dem Flughafenfernseher zusah, wie Croydon brannte.

Während die Gerichte in vielen Städten die Nächte hindurch über Plünderer verhandeln, um sich der Flut der Fälle fristgerecht anzunehmen, nahm die Polizei neue Verhaftungen und Wohnungsdurchsuchungen vor.

Den Wettlauf, wer als erster aus dem Urlaub zurück wäre, um sich nach den Krawallen in London an die Spitze der Aufräumarbeiten zu setzen, verlor er schon mal: Premier David Cameron brauchte nur aus der Toskana zurückfliegen, Boris Johnson musste aus den kanadischen Rocky Mountains anreisen. Cameron gab schon eine feurige Erklärung in der Downing Street ab, als Johnson noch wütend und beschämt in Vancouver auf dem Flughafenfernseher zusah, wie Croydon brannte.
Nach der Hauptstadt sind nun andere Städte betroffen – vielerorts bilden sich Bürgerwehren

In Großbritannien wütet eine Generation, die sich verlassen fühlt. Wie ist die Situation in anderen EU-Ländern?

Die Brandstiftungen, Plünderungen und Straßenschlachten haben sich von London weg verlagert: In Birmingham kamen drei Männer ums Leben, die Polizei nahm zahlreiche Randalierer fest. Vielerorts bilden sich Bürgerwehren.
Man muss sich vor kühnen Vergleichen hüten, aber die Sommerkrawalle 2011 dürften für Premier Camerons Amtszeit so bestimmend sein wie der Falklandkrieg oder der Bergarbeiterstreik für Margaret Thatcher und der Irakkrieg für Tony Blair. Seinen Urlaub brach Cameron vielleicht einen Tag zu spät ab.
Sozialproteste, Gesetzlosigkeit, Sparmaßnahmen, wachsende Arbeitslosigkeit – das sind Vokabeln, die Briten an die Zeiten Thatchers erinnern. Premier Cameron muss nun erklären, wie er die britische Gesellschaft wieder regierbar machen will.
Wegen der anhaltenden Straßenschlachten in London ist das Länderspiel England gegen Holland am Mittwoch abgesagt worden. Mittlerweile sind weitere Städte in England von Krawallen betroffen.
Aus einem friedlichen Anwohnerprotest vor einer Polizeiwache im Londoner Stadtteil Tottenham wurde einer der schwersten Straßenkrawalle seit Jahren. Wie konnte es dazu kommen?

In einem Jahr starten die Olympischen Spiele in London – dann droht der endgültige Verkehrsinfarkt
Vor einem Jahr, als im Golf von Mexiko Öl aus dem Untergrund sprudelte und BP immer tiefer in sein Bohrinsel-Debakel schlitterte, schien Bob Dudley der richtige Mann für den damals schwersten Job der Welt zu sein. Während sich BP-Chef Tony Hayward, ein Engländer, mit jedem Wort tiefer in den Ölmorast redete, wurde der blonde Amerikaner mit dem schütteren Haar zum Mann des Vertrauens.
Der norwegische Massenmörder Anders Behring Breivik soll mehrfach an Demonstrationen der ultrarechten „English Defence League“ (EDL) in Großbritannien teilgenommen haben, unter anderem im März 2010 in Newcastle.