Seine Partei prangert den "Rassismus gegen Weiße" an und will die christliche Identität der Briten retten. Jetzt schickt sie zwei Abgeordnete ins Europaparlament.
Matthias Thibaut

Großbritanniens Premierminister Gordon Brown will nicht aufgeben – trotz des Europawahl-Desasters seiner Labour-Partei. Oder genau deshalb.
Die Grafschaftswahlen waren eine Katastrophe. Die Ergebnisse der Europawahl werden kaum besser sein und die Rebellion in der Labourpartei weiter anheizen. Gordon Brown ist ein Mann, dem die Macht sichtbar zwischen den Fingern zerrinnt.
Alan Johnson hat in Fülle, was Gordon Brown fehlt: Charme, eine silberweiße Elvis-Presley-Locke und ein glaubwürdiges Lächeln. Und wenn er im silbergrauen Anzug auf der Regierungsbank sitzt, sieht man, dass er einer der am besten gekleideten Labourpolitiker ist.
Mit einer Kabinettsumbildung versucht sich der britische Premier Gordon Brown Luft zu verschaffen.
Im britischen Kabinett ist er die Person mit den wenigsten Feinden. All das macht Alan Johnson zum idealen Nachfolger von Premier Brown - sollte dieser zurücktreten.

Die Favoritin Susan Boyle scheitert im Finale der TV-Show "Britain's Got Talent" – und muss in die Klinik.

Immer neue Details in der Spesenkrise zwingen die britischen Spitzenpolitiker zu radikalen Reformideen, um ihren Kopf zu retten.
Für die Briten ist die Europawahl mehr denn je ein innenpolitisches Plebiszit. Schuld ist vor allem der Spesenmissbrauch durch Abgeordnete aller Parteien im Unterhaus.
Die Politik in Großbritannien ist diskreditiert: Das Volk braucht mehr Kontrolle
Die Politik in Großbritannien ist diskreditiert: Das Volk braucht mehr Kontrolle, meint Matthias Thibaut.
Hohe Spesen garantieren hohe Auflagen: Über eine Woche lang publizierte das Blatt die Auswertung von rund 1,5 Millionen Spesenabrechnungen britischer Parlamentarier.
Parlamentspräsident muss gehen. Das Land steht vor Neuwahlen und Gordon Brown vor schwerer Schlappe.
Kinderschützer warnen vor "Erwachsen auf Probe". RTL kopiert ein umstrittenes BBC-Original.
Nur Wochen, nachdem der Erzbischof von Canterbury sich beim Lunch mit dem BBC-Generaldirektor beschwerte, das Christentum werde in der Berichterstattung des Senders „an den Rand gedrängt“, ernannte die BBC einen gläubigen Muslim zum Programmchef für „Religion und Ethik“. Aaqil Ahmed, 38 Jahre, Sohn eines pakistanischen Markthändlers, der nach Bolton in Nordengland emigriert war, stach im Bewerbungsverfahren einen Methodistenprediger aus.
Aaqil Ahmed ist Religionsexperte des BBC, die mit ihrem Festhalten am Multikulturalismus immer öfter in Bedrängnis kommt. Vor allem die Christen fühlen sich versetzt. Ein Porträt.

Tampons, Gärtner, Zweitwohnsitze: Der Spesenskandal erschüttert die britische Demokratie. Für Premier Brown könnte die Krise nicht schlimmer sein.
Eigentlich haben britische Parlamentarier alle Hände voll zu tun, ihre eigene Haut vor dem Volkszorn zu retten. Doch Angriff ist die beste Verteidigung – und so gehen sie ihrem Parlamentspräsidenten, Speaker Michael Martin, an den Kragen.
Michael Martin ist britischer Parlamentspräsident. Seit neun Jahren bekleidet der 64-jährige ehemalige Schweißer dieses Amt im Unterhaus. In der Spesenkrise wittern nun seine politischen Gegner Morgenluft.
Die Rechnung der Innenministerin für die Pornos ihres Ehemanns war erst der Anfang. Jetzt amüsieren sich die Briten über Slip-Einlagen für den Einwanderungsminister, Klodeckel für den schwergewichtigen früheren Vizepremier und die 6700 Pfund, die Premierminister Gordon Brown seinem Bruder für Reinigungsarbeiten bezahlte.
Frühjahrsauktionen in New York: Christie’s und Sotheby’s bescheiden sich
Mit erhobenem Haupt, aber dem stillen Eingeständnis von Fehlern haben die Briten ihren Kampfeinsatz im Irak beendet. US-Präsident Obama äußerte sich unterdessen besorgt über die wieder zunehmende Gewalt im Irak, wo am Freitag in Bagdad drei US-Soldaten getötet wurden.

Will Prinz Charles aus London eine altbackene Stadt machen? Unser London-Korrespondent lobt den baulichen Sachverstand des britischen Thronfolgers.

Die arbeitslose Küchenhilfe Susan Boyle rührt die Engländer zu Tränen. In der Show "Britain's Got Talent" wandelt sie auf den Spuren von Paul Potts.