Israels Armeesprecher Arye Sharuz Shalicar: Als er in Berlin aufwuchs, hatte er mehrere Identitäten: „Für die Deutschen war ich ein Kanake, für die Moslems ein Jude, für die Juden ein krimineller Jugendlicher aus dem Wedding.“
Moritz Schuller
Als er in Berlin aufwuchs, hatte er mehrere Identitäten: „Für die Deutschen war ich ein Kanake, für die Moslems ein Jude, für die Juden ein krimineller Jugendlicher aus dem Wedding.“ Heute hat er nur noch eine: Arye Sharuz Shalicar ist Israeli, gläubiger Jude und Pressesprecher der israelischen Armee (IDF).

Guido Westerwelle hat am Donnerstag eine Grundsatzrede zur deutschen Außenpolitik gehalten. Es war auch eine Rede, die deutlich machte, dass nach einem Jahr im Amt aus Ernsthaftigkeit noch keine Souveränität geworden ist.
Das integrationspolitische pas de deux von Angela Merkel und Christian Wulff ist von eleganter Klarheit: Wir sagen hier dies und dort das - und richten uns dabei nach dem jeweiligen Publikum.
Politik mit Titel: Warum die Guttenbergs, er und sie, gerade so in Mode sind
Ein politisches Paar, das medial mehr hermacht als das durchschnittliche deutsche Politikerpaar. Warum die Guttenbergs, er und sie, gerade so in Mode sind.

Alle reden von Integration – aus Sehnsucht nach einem verlorenen Zusammenhalt. Denn das ganze Land fühlt sich fremd im eigenen Land.
Alle reden von Integration – aus Sehnsucht nach einem verlorenen Zusammenhalt
Das Ende des Kalten Krieges ist ihr schlecht bekommen. Kurz darauf wurde sie von ihren eigenen Tories aus der Downing Street gejagt. Doch dem Land hatte sie da längst ihren Stempel aufgedrückt. Margaret Thatcher im Porträt.
Ihr Urteil über Deutschland, sagt Margaret Thatcher, hatte sich im Krieg gebildet. Als sie 1984 den Deutschen, in Person des Kanzlers, dann noch einmal eine Chance gab, wurde sie wieder enttäuscht: Helmut Kohl, den sie an seinem Urlaubsort am Wolfgangsee aufgesucht hatte, um über konservative Politik zu reden, entschuldigte sich schon bald mit dem Verweis auf einen weiteren Termin.
Thilo Sarrazin ist man für 1000 Euro losgeworden, nachdem er die Rassenideologie der Nazis auf skandalöse Weise wiederbelebt haben soll. Was bleibt ist ein Unbehagen über das gesamte politische Establishment, das auf der Suche nach Profil nichts mehr findet.
Thilo Sarrazin bekommt nun 1000 Euro mehr Pension. Das ist die bisher greifbarste Folge der ganzen Affäre.
Thilo Sarrazin bekommt nun 1000 Euro mehr Pension. Das ist die bisher greifbarste Folge der ganzen Affäre.
Persönliche, parteipolitische und strukturelle Abhängigkeiten rächen sich in der Affäre Sarrazin. Die gesamte Staatsführung läuft nun Gefahr, juristisch vorgeführt zu werden.
Überschwemmungen, Brände, abbrechendes Eis: Es scheint, die Natur schickt in diesen Tagen ihre apokalyptischen Reiter über die geschundene Erde.
Schöner Roller, sagt sie und kurz darauf haben die beiden Sex auf dem Dach eines nahe gelegenen Bürogebäudes. Sie ist Jüdin, er Araber.
Schöner Roller, sagt sie und kurz darauf haben die beiden Sex auf dem Dach eines nahe gelegenen Bürogebäudes. Sie ist Jüdin, er Araber.
Was die FDP von Joachim Gauck lernen kann: das Reden über die liberale Gesellschaft

Die FDP ist in Umfragen auf fünf Prozent abgesackt. Zu lange hat die Partei ihr zentrales Thema, die bürgerliche Freiheit, vernachlässigt. Von Joachim Gauck könnte sie zumindest das Reden darüber lernen. Ein Kommentar.
Horst Köhler wird heute beim Frühstück den „Spiegel“ durchblättern und zu seiner Frau sagen: „Eva, die haben immer noch keinen Respekt vor meinem Amt.“ Seit einigen Tagen wird Joachim Gauck zum Präsidenten der Herzen stilisiert.
Die Begeisterung ist schon etwas verlogen - auf beiden Seiten. Hätte Merkel Gauck vorgeschlagen, die Welt hätte gerufen: Zwei Ossis an der Spitze des Landes, das geht nicht!
Vermutlich blickt Gerhard Schröder gerade voller Neid auf die Kanzlerin: Wenn die Stimmung im Land damals, als er mit seiner Agenda-Politik begann, so gewesen wäre wie heute, dann wäre er wohl noch im Amt.
Angela Merkel hat den Rücktritt Roland Kochs "mit großem Bedauern" zur Kenntnis genommen. Sie wird den Vorteil, den nächsten westdeutschen Parteikonkurrenten aus dem Weg geräumt zu haben, nicht wirklich genießen können.
Der Bundespräsident war in Afghanistan - eigentlich, um die deutschen Soldaten aufzumuntern. Am Ende fühlten sich die Beteiligten aber entweder beleidigt oder missverstanden.