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Oleg Jurjew

In „Mozart und Salieri“, einem Einakter des russischen Allzweckklassikers Puschkin von 1830, fragt Salieri, ob „Genialität mit Verbrechen vereinbar wäre“, ob also ein Genius auch Missetaten begehen kann. Nach den Erfahrungen der letzten hundert Jahre würden wir uns wahrscheinlich mit der salierischen Frage nicht mehr beschäftigen: Theoretisch können auch Genies jede Tat begehen, zum Beispiel Mozart vergiften.

Von Oleg Jurjew

Anfang 1945. Ein junger Pionieroffizier der Roten Armee, schwer am Arm verwundet, bekommt vom Militärarzt den Rat, schleunigst damit zu beginnen, jeden Tag etwas zu zeichnen oder zu schreiben, um seine Feinmotorik wiederherzustellen.

Von Oleg Jurjew

Oh diese weißen Nächte von Petersburg, / sie sind wie der Glanz der weißen Felder in meinem Gedächtnis./ Mitternachts gehen die Brücken auseinander, wie Türen aus Stein, die zum Himmel führen, oder aus der Hölle (.

Von Oleg Jurjew

Ein junges, zum Heulen früh aus dem Leben gerissenes Genie gehört zu den Gottheiten eines jeden romantischen Literaturpantheons. Bei den Engländern ist das der zephyrische John Keats (er starb im Alter von 26 Jahren), in Russland der zornige Michail Lermontow (Tod mit 27), die Deutschen können mit Georg Büchner auftrumpfen, der gar 24-jährig verschied, mit dem unvollendeten „Woyzeck“ auf seinem Schreibtisch.

Von Oleg Jurjew

Gainsbourg – Ein Heldenleben“, so heißt Joann Sfars unlängst angelaufene Filmbiografie des Sängers im französischen Original. Wahrscheinlich deshalb betitelte der schlaue Blumenbar Verlag die deutsche Übersetzung von Gainsbourgs Roman „Evguenie Sokolov“ (1980) mit „Das heroische Leben des Evgenij Sokolov“ (80 Seiten, 12,90 €) und nicht mit „Die Kunst des Furzens – Das explosive Leben des Evguenie Sokolov“, wie zuletzt die Taschenbuchausgabe von Hartmut Zahns Übersetzung hieß, die vor bald einem Vierteljahrhundert als „Erlaucht ist, was gefällt“ im Popa Verlag erschienen war.

Von Oleg Jurjew

Kaum ein anderer vergessener Schriftsteller wurde im deutschen Sprachraum so gründlich entdeckt wie Emmanuel Bove (1898 –1945). Einer der prominentesten Prosadichter deutscher Zunge, Peter Handke, nahm sich seiner an und übertrug 1981 Boves ersten Roman „Meine Freunde“.

Von Oleg Jurjew

Sind Wiederentdeckungen deshalb so beliebt, weil die Kurzsichtigkeit oder Blindheit früherer Generationen uns die Genugtuung schenkt, Ungerechtigkeiten weitsichtig wiedergutzumachen? Im Fall von H.

Von Oleg Jurjew

Selbst die Bibel ist witzig“, notierte einmal Johann Peter Hebel, der gelehrte Theologe, Kenner der Altsprachen und des Hebräischen und – am Ende seiner Laufbahn – höchstgestellte Geistliche des Großherzogtums Baden. Nicht zu vergessen: der alemannische Dichter und der rheinische Hausfreund.

Von Oleg Jurjew

Falls Sie irgendetwas über Russland erfahren wollen, falls Sie zu begreifen gieren, warum die verfrorenen Deutschen ihren Blitzkrieg verloren haben, falls Sie an ,Ideen’, ,Fakten’ und ,Tendenzen’ interessiert sind, Finger weg von Gogol. Er hat Ihnen nichts mitzuteilen“, schrieb Vladimir Nabokov 1944 in einem Essay über Nikolai Gogol.

Von Oleg Jurjew
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