Unsere Kolumnistin versteht die Deutschen nicht. Wen interssiert denn der Bundespräsident? Außer den Deutschen?
Pascale Hugues
Mademoiselle“, schrieb mir gestern der Sachbearbeiter meiner Pariser Krankenkasse, „ich habe Ihren Brief bezüglich Ihres versicherungsrechtlichen Status erhalten “Mademoiselle auf der Stelle fegte der Charme dieses Wortes die endlose Liste der zu beschaffenden Unterlagen vom Tisch. Mademoiselle, statt mich durch die bürokratische Last erdrücken zu lassen, verließ ich das Haus strahlend, das ganze Leben lag vor mir.

Warum die Berliner die wahren Gentlemen sind - die Einzigen, die noch wissen, wie man mit einer Frau von heute spricht, wie man sie verführt und beflügelt.
Wer ist Ihr maître à penser, Ihr Meisterdenker? Begründen Sie Ihre Wahl.
Die Franzosen haben neue Vordenker. Was früher einmal Montaigne, Mendès France und Malraux waren, sind heute Anjèla Mèrkèle und Jérar Schreudère.
Wenn ich morgens das Haus verlasse, kommt es mir manchmal vor, als hätte ich mich in ein dickes Buch voller Aphorismen verirrt.Zum Beispiel der Fahrstuhl in der Humboldt-Box auf dem Schlossplatz.
Berliner Aphorismen müssen schlicht, direkt und etwas dümmlich sein. Dann kann man vor Zärtlichkeit für diese Stadt dahinschmelzen.
Mein Spaziergang am heutigen Samstag stockt auf dem Trottoir vor Schloss Bellevue. Wie angewurzelt stehe ich vor der noblen neoklassischen Kulisse, die, so kann man es heute überall lesen, Würde, Ehre, Vorbild, Integrität, moralische Instanz und ein Häubchen Glamour obendrauf beherbergen müsste.
Mein Spaziergang am heutigen Samstag stockt auf dem Trottoir vor Schloss Bellevue. Wie angewurzelt stehe ich vor der noblen neoklassischen Kulisse, die, so kann man es heute überall lesen, Würde, Ehre, Vorbild, Integrität, moralische Instanz und ein Häubchen Glamour obendrauf beherbergen müsste.
Sich vor den Kamin setzen, die Beine zum Feuer hin ausgestreckt, die Wangen von der guten trockenen beruhigenden Wärme gerötet, ein Glas Rotwein in der Hand, die Gedanken schweifen lassen, ein letztes Mal mit bedachtsamen Schritten die Spuren des zu Ende gehenden Jahres verfolgen, sich einer genussvollen Melancholie hingeben Bedauern, Fehlschläge, enttäuschte Hoffnungen aber auch die Freuden, die Erfolge und die Glückssplitter. In einem tiefen Ledersessel versunken.
Seit drei Wochen teile ich mein Leben mit einer sympathischen und qualifizierten Truppe Berliner Handwerker. Sie führen ihre Arbeiten einfach perfekt aus, sie haben genug psychologisches Feingefühl, um die manchmal bloßliegenden Nerven ihrer Bauherrin mit einem Scherz zu entspannen, sie beleben den gemeinsamen Cappuccino am Vormittag mit einem erfrischenden Gespräch, und wie vereinbart werden sie ihr Werk eine gute Woche vor der Ankunft der zwölf Weihnachtsgäste beendet haben.
Seit drei Wochen teile ich mein Leben mit einer sympathischen und qualifizierten Truppe Berliner Handwerker. Sie führen ihre Arbeiten einfach perfekt aus, sie haben genug psychologisches Feingefühl, um die manchmal bloßliegenden Nerven ihrer Bauherrin mit einem Scherz zu entspannen, sie beleben den gemeinsamen Cappuccino am Vormittag mit einem erfrischenden Gespräch, und wie vereinbart werden sie ihr Werk eine gute Woche vor der Ankunft der zwölf Weihnachtsgäste beendet haben.
Wenn ich wie jeden Morgen mit dem Laptop an dem kleinen runden Tisch in meinem Berliner Café sitze und arbeite, ergreift mich häufig und ganz plötzlich der starke Wunsch, einfach das Weite zu suchen. Schnell eine leichte Tasche packen.
Wenn ich wie jeden Morgen mit dem Laptop an dem kleinen runden Tisch in meinem Berliner Café sitze und arbeite, ergreift mich häufig und ganz plötzlich der starke Wunsch, einfach das Weite zu suchen. Schnell eine leichte Tasche packen.
Der Macaron ist so hübsch, dass man sich beinahe schuldig fühlt, wenn man ihn sich gierig in den Mund stopft. Kein Wunder, dass man ihn auch „Mönchsnabel“ nennt!
Ein Hochstapler macht sich daran, Berlin zu erobern. Schluss mit Madeleines, Croissants, Baguettes der selbst ernannte Botschafter Frankreichs ist heute ein kleines rundes Teegebäck, glatt und fein wie Perlmutt mit seinen Pastellfarben, lindgrün, altrosa, zitronengelb, dazu ein Herz aus Sahnecreme: Der Macaron ist so hübsch, dass man sich beinahe schuldig fühlt, wenn man ihn sich gierig in den Mund stopft.
Ganz oben auf den Stapel meiner deutschen Lieblingswörter lege ich, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern: Donnerwetter!Donnerwetter!

Es ist das deutsche Lieblingswort unserer Kolumnistin, sie hat es von ihrer elsässischen Großmutter gelernt: Donnerwetter! Im Französischen gibt es nur blasse Übersetzungen. Und sagen Sie bloß nie "Mein lieber Scholli".
Wenn Sie keine Eintrittskarte mehr für die seit Wochen belagerte Ausstellung „Gesichter der Renaissance“ ergattern können. Wenn Sie keine Lust haben, drei Stunden vor dem Bode Museum anzustehen und sich von den ersten feuchten Herbstböen zerzausen zu lassen.
Wenn Sie keine Eintrittskarte mehr für die seit Wochen belagerte Ausstellung „Gesichter der Renaissance“ ergattern können. Wenn Sie keine Lust haben, drei Stunden vor dem Bode Museum anzustehen und sich von den ersten feuchten Herbstböen zerzausen zu lassen.
Nach dem Geschenk des Extrasommers sind die Augen noch ganz von Sonne getränkt. Kaum ist Berlin brutal in den Herbst getaucht, wirft schon die alljährliche Albtraumfrage ihren Schatten über die Familien.
Nach dem Geschenk des Extrasommers sind die Augen noch ganz von Sonne getränkt. Kaum ist Berlin brutal in den Herbst getaucht, wirft schon die alljährliche Albtraumfrage ihren Schatten über die Familien.
Donnerstag beim Mittagessen in einem Berliner Restaurant. Wir unterhalten uns über ernste Themen, mein Tischpartner und ich.
Donnerstag beim Mittagessen in einem Berliner Restaurant. Wir unterhalten uns über ernste Themen, mein Tischpartner und ich.