"Freunde, ihr müsst verstehen: Sie haben uns den Krieg erklärt!" Jörg Haider, in der Spitzelaffäre schwer unter Beschuss geraten, versucht einen Gegenangriff und rüttelt die Seinen auf: Hals über Kopf hatte die Kärntner FPÖ einen Sonderparteitag nach Villach einberufen.
Paul Kreiner
Eine EU-Beitrittskonferenz mit Tschechien ist wegen österreichischer Vorbehalte zum südböhmischen Atomkraftwerk Temelin abgesagt worden. Dieser bisher beispiellose Vorgang zeige, dass die Erweiterungsverhandlungen in eine schwierige Phase kämen, sagte ein EU-Diplomat am Donnerstag in Brüssel.
Augenzeugen haben die Polizei auf die Spur gebracht. Sie hatten bereits am Sonnabend angegeben, dass die Bahn schon bei ihrer Abfahrt aus der Talstation gebrannt oder zumindest geraucht habe.
638 Meter durch einen Stollen in den Berg hinein, dann 350 Höhenmeter im Tunnel steil abwärts. 2000 Stufen, im Gänsemarsch.
Die Turbulenzen innerhalb der FPÖ nehmen an Heftigkeit zu. Bereits der dritte Minister wird ausgewechselt, die Basis revoltiert, dem Wiener Landeschef droht Untersuchungshaft, Neuwahl-Drohungen und Durchhalteparolen wechseln sich ab.
Politik: Leitkultur - so diskutiert das Ausland: Deutsche Leitkultur ist eine Selbstverständlichkeit
Die in Deutschland geführte Debatte um eine Leitkultur hat in Österreich keinen Eindruck hinterlassen. Der Grund ist einfach: Die "deutsche Leitkultur" gilt hier als gesellschaftlich breit getragene Selbstverständlichkeit.
IWF und Weltbank haben am Freitag ihr Jahrestreffen eingeleitet. Mehrere zehntausend Demonstranten sind zu erwarten.
Noch ein bisschen dürrer ist er geworden im letzten halben Jahr. An manchen Anzügen sieht man das.
"Wahre Freunde erkennt man in der Not", sagt Österreichs Kanzler Wolfgang Schüssel. Nun hat die Not wahrscheinlich bald ein Ende, und der Freund kommt: Edmund Stoiber ist zu Gast in Wien.
Nach exakt sieben Monaten Regierungszeit hat sich das politische Gewicht in Österreichs Mitte-Rechts-Koalition entscheidend verschoben. Der Versuch, die FPÖ zu "zähmen", darf bis auf weiteres als gescheitert angesehen werden; Jörg Haider ist weit stärker, als er es beim Regierungseintritt seiner Partei war.
In Wien, so meint Gustav Peichl, sei eine "neue Gründerzeit" angebrochen. Was da im Augenblick alles gebaut werde!
Regelmäßig zu Jahresbeginn wird der Wiener Börse ein Durchbruch vorausgesagt. Der ATX als Hauptindex, heißt es da, werde um 20 Prozent zulegen - und dieser bleibt genauso regelmäßig hinter den Erwartungen zurück.
Rudolf Schuster ist zäh. Einen Darmdurchbruch und - noch verhängnisvoller - die skandalöse ärztliche Behandlung in Bratislava hat der 66-jährige Präsident der Slowakei überlebt.
Wenn Haider sich nicht selbst in den Schlagzeilen hält, dann tun es andere für ihn: Der Brief von Italiens Außenminister Lamberto Dini an seine österreichische Amtskollegin Benita Ferrero-Waldner, demzufolge die Regierung in Wien weitere Reisen Jörg Haiders nach Italien "mit allen verfügbaren Mitteln" verhindern solle, hat in den Zeitungen großen Niederschlag gefunden. Und darüber hinaus?
Kehraus in Wien. Österreichs Sozialdemokraten sind nach 30 Jahren Regierung abgewählt worden.
Nach der Übernahme der Bank Austria durch die HypoVereinsbank wird bald eine zweite österreichische Großbank unter beträchtlichen deutschen Einfluss geraten: die Postsparkasse (PSK). Der sozusagen "geborene" Partner will zwar nicht mehr.
Sie legen zwar Kränze nieder, aber so richtig scheinen Österreichs Sozialdemokraten mit ihrem Bruno Kreisky nichts mehr anfangen zu können. Vor genau zehn Jahren, am 29.
Österreichs Bundeskanzler Schüssel und der Präsident der EU-Kommission Prodi sind zuversichtlich, dass die von Wien geplante Volksbefragung vermieden werden kann. Der Bericht der am Mittwoch ernannten ,"Drei Weisen" könne gar nicht anders ausfallen, als dass er das Startsignal für den Abbau der Sanktionen der 14 Regierungen gegen Österreich gebe, meinte Bundeskanzler Schüssel nach dem Gespräch mit der EU-Kommission in Brüssel.
Österreich ist erschüttert. Das stärkste Erdbeben seit zwanzig Jahren hat Wiener und Burgenländer am Dienstag früh aus dem Schlaf gerissen.
Erst im dren Anlauf ist der konservative Rechtsprofessor Ferenc Madl am Dienstag vom ungarischen Parlament zum neuen Staatspräsidenten des Landes gewählt worden. In der geheimen Abstimmung stimmten 243 Abgeordnete für Madl und 96 gegen ihn; zwölf Wahlzettel waren ungültig.
Der österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel habe ein Friedensangebot der EU ausgeschlagen, behauptet die Wiener Zeitung "Der Standard". Sie berichtet von einem "streng geheimen" Angebot der portugiesischen Ratspräsidentschaft.
Sándor Pocs lässt sich entschuldigen. Nein, heute kann er einmal nicht mit der Presse reden.