Der Film „George“: Die ARD treibt doppelten Geniekult, aber traut sich nicht genug
Peter von Becker

Erst auf Arte, dann um 21 Uhr 45: Mit dem Film „George“ treibt die ARD treibt doppelten Geniekult - aber traut sich nicht.

Der Berliner Performancekünstler Jonathan Meese muss sich vor Gericht verantworten, weil er öffentlich den Hitlergruß gezeigt hat - und zwar bei einer Veranstaltung zum Thema "Größenwahn und Kunstwelt". Das ist Satire. Kein Scherz ist dagegen, wenn Künstler sich an Diktaturen verraten.

Bayerns Münchens neuer Trainer Josep Guardiola ist am Rande des Testspiels das Topthema – der Hype ist dem früheren Spieler von Brescia aber spürbar lästig.

Sehnsuchtsort, Krisenstaat, Kriegsschauplatz: Wie die Deutschen nach Italien, dem Land der 5 Sterne, schauen - und umgekehrt. Und wie Italiener und Deutsche gemeinsam auf die dunkelsten Kapitel ihrer gemeinsamen Geschichte schauen. .

Theaterstar und Kinoheld: Dem Schauspieler Klaus Maria Brandauer zum 70. Geburtstag.
Europa ist nicht nur ein ökonomisches, sondern auch ein kulturelles Projekt. Wenn seine Politiker diesen Anspruch ernst nehmen wollen, müssen sie endlich zu einem klaren Standpunkt gegenüber Erdogan und den Menschenrechtsverletzungen in der Türkei kommen.

Die Rebellion könnte die Türkei nun wieder Europa näherbringen. Wirkliche Medien- und Meinungsfreiheit, dazu die zivile Selbstbestimmung im Alltag zu erkämpfen, das allein schon wäre: eine kulturelle Revolution.

Eine Wucht von Buch, hart am ost-westdeutschen Riss: Erstmals sind die Gesammelten Gedichte von Thomas Brasch zu lesen.
Es ist eine Farce – mit erheblichen Auswirkungen. Noch immer streiten die Kultur- und Finanzpolitiker des Bundes und der Länder um etwas, worüber sie sich eigentlich längst einig sind.
Finita la commedia: Luc Bondys „Tartuffe“ im Akademietheater, mit Gert Voss und Edith Clever.

20 Jahre nach dem Brandanschlag in Solingen existieren in Deutschland immer noch Ressentiments und Rassismus. Doch die Mehrheit der Gesellschaft hat sich gewandelt. In Zeiten von Globalisierung bedeutet Migration: Normalität.
20 Jahre später: Seit dem Brandanschlag in Solingen hat sich die Mehrheit gewandelt
Henning Rischbieter, Kritiker und Gründer der Zeitschrift "Theater heute", prägte ein halbes Jahrhundert Bühnengeschichte. Am Donnerstag ist er in Berlin gestorben.

Am Samstag ist Champions-League-Finale. Zwei Mannschaften kämpfen um den höchsten europäischen Titel. Aber wer soll gewinnen? Der FC Bayern München oder doch lieber Borussia Dortmund? Zwei Tagesspiegel-Autoren im Duell.
Natürlich spricht, sprudelt, schreit aus dem wahren Fan zuallererst das Herz, der Instinkt, der Kehlkopf. Mehr als der Kopf.

Bis heute wird Richard Wagner für seine Musik gefeiert - und verurteilt für seinen Judenhass. Doch zu den Errungenschaften der Demokratie gehört auch die Erkenntnis, zwischen Schöpfer und Werk unterscheiden zu können.
„Aufbrüche, Wiederkehr“: Klaus Voswinckels poetisch-philosophische Erzählungen.

Wieder einmal ist Italiens Fußball vom Rassismus eingeholt worden: Italien, dieses so gastfreundliche Land?, wundern sich Ausländer. Doch trotz aller internationalen Migrationsströme war die italienische Gesellschaft bis vor kurzem rein weiß geprägt.
Münchner Lokalposse beim Theatertreffen: Sandra Hüller macht Elfriede Jelinek zur Modeschnecke.

Fallada und Luk Perceval beim Theatertreffen. Luk Percevals Bearbeitung von Hans Falladas Roman "Jeder stirbt für sich allein" von 1947 aktuell für das Hamburger Thalia-Theater wirkt eher zeitlos, ortlos. Die Inszenierung weist kaum über sich hinaus.

Die Deutschen wirken zwar ziviler und politisch kultivierter denn je. Aber faktisch sind sie schon wieder die besserwissenden Oberlehrer der Nationen: nur leider ohne Sprache für die eigene Lehre.
„Unsere Mütter, unsere Väter“ ist weder Kunst noch Kitsch. Dieser ZDF-Fernsehfilm ist eine Provokation der Nation – und das im Großgedenkjahr 2013.
Zwar ist Nordkorea in weiter Ferne - doch die Angst vor einer Atombombe ist auch in Deutschland groß. Nordkoreas nukleare Drohung gegen Amerika hat etwas von einem Zwergriesen-Tamtam, meint Peter von Becker und wirkt etwas lächerlich.