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Robert Leicht

Aktuelle Artikel

Gelb-rote Zeiten. Willy Brandt 1971 an seinem Schreibtisch in Bonn. Foto: picture alliance

Zum 100. Geburtstag von Willy Brandt: Zwei Biografien von Hans-Joachim Noack und Torsten Körner.

Von Robert Leicht

Der berühmte britische Verfassungstheoretiker Walter Bagehot hat schon im 19. Jahrhundert zwei Typen von Elementen in jeder Verfassung unterschieden; die „effective parts“ von den „dignified parts“, also jene Elemente, die dem effektiven Funktionieren der Staatsgeschäfte dienen, von jenen mehr oder weniger nur ehrwürdigen Einrichtungen.

Von Robert Leicht

Für alle um unsere Bildungsstandards besorgten Zeitgenossen müsste das eigentlich eine gute Nachricht der vergangenen Woche sein: Jetzt stehen die Termine fest für ein kleines Zentralabitur (in drei Fächern) vom Jahr 2014 an – in immerhin sechs Bundesländern. Die beste Nachricht in der Nachricht scheint diese zu sein: Außer den Pisa-Spitzenreiten Bayern und Sachsen nimmt, neben Vertretern des Mittelfeldes (wie Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern) auch ein Bundesland aus der Gruppe der Schlusslichter an dieser Übung teil, nämlich die Freie und Hansestadt Hamburg.

Von Robert Leicht

Als sich vor Jahr und Tag ein nacktes Paar auf dem Altar des Kölner Domes zur Kopulation anschickte, hatte es mit einer Strafanzeige aufgrund des Paragrafen 167 des Strafgesetzbuches zu rechnen: „Wer an einem Ort, der dem Gottesdienst einer  Religionsgesellschaft gewidmet ist, beschimpfenden Unfug verübt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“ Nachdem drei Mitglieder der russischen Punk-Band Pussy Riot in den geschützten Altarraum einer Moskauer Kathedrale eindrangen und dort auf, sagen wir, provozierende oder unflätige Weise einen als solchen ja verständlichen politischen Protest aufführten, reagierte die russische Justiz drakonisch und auf eine Weise, die jedem rechtsstaatlichen Verfahren und jeder Verhältnismäßigkeit der Mittel Hohn sprach.

Von Robert Leicht
Annette Schavan soll in ihrer Doktorarbeit abgeschrieben haben.

Annette Schavan hat Freud nicht gelesen und in ihrer Doktorarbeit dennoch über sein Werk geschrieben. Trotzdem kann von Täuschung oder Fälschung keine Rede sein. Höchstens von der Faulheit der Promovierenden.

Von Robert Leicht

In diesem Sommer bin ich viel durch Deutschland gefahren, nicht gerade von der Maas bis an die Memel, aber doch immerhin vom Niederrhein bis zur Magdeburger Börde und von der Schlei bis an den Bodensee, vom Schwarzwald bis ins Isartal. Ich brauchte eine kleine Weile, bis ich, der Landwirtssohn und Brauersenkel, begriff, was mir dabei so fremd und störend vorkam – dann aber ließ mich dieses blöde Bild nicht mehr los: Wo früher abwechslungsreiche Getreide-, Kartoffel- und Rübenfelder zu besichtigen waren, dominiert jetzt Mais, Mais, Mais.

Von Robert Leicht
Robert Leicht war Chefredakteur der "Zeit". Heute arbeitet er für die Wochenzeitung als politischer Korrespondent. Seine Kolumne im Tagesspiegel erscheint montags im Wechsel mit Alexander Gauland.

Mais, Mais, Mais! Unser Autor fährt durch Deutschland und sieht nur noch Mais! Das ist nicht besonders hübsch, schlimmer aber noch: Es ist ein Zeichen einer verfehlten Energiepolitik.

Von Robert Leicht
Wer wird es? Die drei potenziellen SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück, Sigmar gabriel und Frank-Walter Steinmeier (v.l.).

Wer wird für die SPD gegen Merkel antreten? Die Partei kann sich einfach nicht entscheiden. Dabei wird es Zeit für einen Kanzlerkandidaten. Wem es nicht gelingt, im (Vor-)Wahlkampf Stimmen zu sichern, der hat im Kanzleramt nichts zu suchen.

Von Robert Leicht

Wenn jemand nicht weiterweiß vor lauter Vermögen und Möglichkeiten, spricht man gerne von einem „embarras de richesses“ – von der Verlegenheit angesichts vieler Optionen. Die SPD tut so, als sei sie stolz darauf, dass sie über gleich drei potenzielle Kanzlerkandidaten verfügt: über Sigmar Gabriel, Frank-Walter Steinmeier und Peer Steinbrück.

Von Robert Leicht

Immer wieder haben wir in den letzten Jahrzehnten die Erfahrung gemacht, dass Unternehmer oder Manager, die sich in die Politik wagen, dort kläglich scheitern. Wer es gewohnt ist, rational und effektiv und zügig zu entscheiden, ist in den mühseligen Abstimmungsprozeduren und Parteitags-Kämpfen schnell verloren.

Von Robert Leicht
Sitzen im BER-Aufsichtsrat - und sind nur mäßig erfolgreich: Klaus Wowereit (SPD) und Matthias Platzeck (SPD).

Wenn Politiker Unternehmer sein wollen oder Aufsichtsräte, dann geht das meist schief. Dennoch versuchen sie es immer wieder - mit einer Hybris, die atemberaubend ist. Und mit Folgen, die ebenso atemberaubend sind. Atemberaubend teuer nämlich.

Von Robert Leicht
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