Langsam, ganz langsam beginnen die Briten die Deutschen als Cousins anzuerkennen. Vielleicht nicht als die Art von Cousins, mit denen man eine Wüste oder eine Baleareninsel teilen wollte, aber doch als europäische Verwandte, von denen man ein paar Tricks über das Leben abgucken kann.
Roger Boyes
Man muss nicht unbedingt den Tempel der Shaolin am Kudamm besuchen, um zu verstehen, dass Stärke zu Schwäche werden kann und Schwäche zu Stärke. Amerikas Stärken - sein hoher Urbanisierungsgrad, seine Mobilität, seine technischen Fähigkeiten, seine Offenheit - haben es zur einzigen Supermacht der Welt gemacht.
Damals, nach der Implosion des Diepgen-Senats, war ich erfreut, dass die Berliner keinen Bundespolitiker einladen wollten, ihre seltsame Stadt zu regieren. Es war an der Zeit, dass Berlin seine eigene politische Klasse entwickelt - und ein politisches Diskussionsniveau mit mehr Tiefgang, als es die Asterix-Obelix-Sprechblasen haben, die üblicherweise im Senat zu hören sind.
Vergessener Städte erinnert man sich erst in Wahlzeiten. Und Oldham ist, wie so viele Städte in Nordengland, eine vergessene Stadt.
Auch wenn manchmal ein etwas erschöpfter Ton in meinen Kommentaren aufscheint: Ich war nicht immer in meinem Leben ein zynischer Auslandskorrespondent. Es gab eine Zeit, in der ich ein zynischer Theaterkritiker war.
Hannibal Lector hat Recht. Kannibalismus ist die Küche der Zukunft.
Zunächst allen ein gesundes Neues Preußenjahr! Ältere Tagesspiegel-Leser könnten vielleicht noch in Erinnerung haben, dass Preußen nicht immer gut für die Gesundheit war.
Eigentlich habe ich immer gedacht, dass die Passauer Straße eine Art Fortsetzung des KaDeWe ist. Doch vor ein paar Tagen wollte meine Frau bei Planet Nails ihre vorweihnachtliche Maniküre machen lassen - was leider ausfallen musste, weil dort ein Ukrainer ein Blutbad angerichtet hatte.
Es sind nervöse Zeiten. Frankreich und Deutschland sind erbost über kranke EU-Kühe, der Kontinent ist angespannt wegen der Auszehrung des Euro - und die Engländer?
Als Student, in den frühen 70er Jahren, bekam ich ein Stipendium vom Informationszentrum in der Hardenbergstraße. Meine Pflichten dabei waren recht unklar.
Letzter Arbeitstag vor den großen Ferien. Gerhard Schröder sitzt auf gepackten Koffern - und versucht erst gar nicht, das zu verbergen.
Balkanwoche in den Fußballstadien Belgiens und der Niederlande: Rumänien und Jugoslawien spielten mit Leidenschaft und zeigten weit mehr Fußball-Instinkt als die Ginseng-Senioren aus Deutschland und England. Die deutschen Kicker sollten sich etwas von dieser Balkan-Magie abschauen und vielleicht Zlatko als Trainer engagieren.
Zum Vatertag schenkte mir mein Sohn Philip zwei Bob-Dylan-CDs - mit Bill Clintons Lieblingstitel "Blowing in the Wind". Eine zarte Mahnung, dass ich der 68er Generation der vorzeitig ergrauten Staatsmänner, früh pensionierten Terroristen und ausgebrannten Journalisten angehöre.
Ken Livingstone wird neuer Bürgermeister von London: ein schwieriger, paradoxer Charakter, aber mit einem Gespür für den richtigen Zeitpunkt seines Comeback. Das internationale Kapital habe mehr Tote auf dem Gewissen als Hitler, behauptet er mit dem ihm eigenen Einfühlungsvermögen.
Im alten Rom warf man, damit das Volk etwas zu lachen hatte, Christen hungrigen Löwen zum Fraß vor. Heutzutage, im modernen Berlin, werfen Christdemokraten ihre eigenen Führer in die Arena.
Als der deutsche Botschafter Gebhardt von Moltke London verließ, klagte er, das britische Wissen über Deutschland ende mit dem Jahr 1945. Ist das wahr?
Berlin wollte immer das Paris des Ostens sein. Jetzt bekommt es seine Chance.
Sherlock Holmes nahm einen langen Zug aus seiner Opium-Pfeife, ehe er sich an den treuen Dr. Watson wandte.