Bis der Anruf kam, sah es nach einem typischen Durchschnittsweihnachten aus: Christbaum klauen, Geschenkliste verdrängen, Ku’damm vermeiden, Glühwein sowieso. Überleben also, auf allerniedrigstem Niveau. Dann kam der Anruf der "Times".
Roger Boyes
Der Kult um den Hund gerät aus dem Gleichgewicht. Mittlerweile gibt es mehr glückliche Hundebesitzer als glückliche Eltern.
Warum legen Männer hierzulande die Uhr beim Sex ab? Auf der Suche nach Lösungen auf die Rätsel des deutschen Lebens.
Die Nerven sind ein wenig angeraut, weil die Inflation im vergangenen Monat 2,4 Prozent betrug, aber nur ein Hysteriker würde das als Krise deuten. Und trotzdem ist die Angst vor der Inflation ein starker emotionaler Faktor in diesem Land.
Deutschland, und besonders Berlin, hat sich als ein selbstloser Unterstützer derjenigen erwiesen, die gefoltert wurden oder Kriegsopfer sind. Aber bürokratischer Gleichmut und Ahnungslosigkeit über die Politik ferner Länder lassen diese Menschen oft in einem prekären Zustand.
An Angela Merkels Haltung zur Erderwärmung ist auch etwas sehr Persönliches, eine Leidenschaft, die sie für kein anderes Politikfeld aufbringt. Es ist das FDJ-Mädchen in ihr, das die Welt ändern will.
Tom Cruise wandelt durch die Stadt, Brad Pitt isst Gammelfleisch in der Torstraße. Berlin wird immer mehr zu einem Los Angeles minus die Rapper und Crack-Süchtigen.
Roger Boyes von der "Times" mit einer Typisierung der Kellner, die den internationalen Ruf des Herrn Ober ruiniert haben.
Nervöse Zone: Lutz Hachmeister über das Verhältnis zwischen Politik und Medien in der Berliner Republik
Die Schlüsselfigur bei der umstrittenenen Stauffenberg-Verfilmung ist der Regisseur Bryan Singer. Wenn er aus der Tragödie ein intelligentes ethisches Rätsel destillieren kann, dann hätte sich dieser Hollywoodsommer in Berlin gelohnt.
Mehr oder weniger versehentlich war ich letzte Woche auf einer Abi- 2007-Party. Wenn es irgendwo auf der Welt einen Ort gibt, an dem ich mich fremd fühle, dann war es wohl auf diesem Fest.
Der Deutschland-Korrespondent der "Times", Roger Boyes, schreibt exklusiv für den Tagesspiegel über den in Deutschland vorherrschenden Ärztehass. Dabei findet er heraus, dass Klempner durchschnittlich einen höheren Lebensstandard als Ärzte haben.
Sie versuchen sich selbst zu begreifen – wie ein britischer Journalist die Erinnerungskultur der Deutschen sieht
Kritische Leserbriefe bekomme ich immer gern. Es gibt einem ein prickelndes Gefühl, zu wissen, dass man die Fähigkeit besitzt, Leute zu verärgern.
Die Berliner hatten immer einen etwas engen Begriff vom Ausland. Als ich neulich auf dem stillen Örtchen die „Morgenpost“ las, fand ich eine interessante Ferienwohnung, von privat, Fränkische Schweiz – unter der Rubrik „Weiteres Ausland“.
Im britischen Universitätsleben gibt es jenen Moment, in dem ein männlicher Student mit glasigem Blick und mit auf den Mund gepresster Hand aufs Damenklo wankt und eine Mischung aus Bier und anderem billigen Alkohol auskotzt, den er im Laufe des Abends getrunken hat. Zu meiner Zeit waren die weiblichen Studenten so an diesen abscheulichen Anblick gewohnt – die Schlange vor dem Damenklo war einfach kürzer –, dass sie ihre Mascara-und-Tratsch-Sitzungen vor dem Spiegel selten unterbrachen.
Was würde Peter Scholl-Latour ohne Taxis machen? Wirft man einen Blick in seine Bücher – voll gestopft mit souveränen, aber meist unzutreffenden Prognosen –, fragt man sich, ob er auf seinen Reisen mit jemandem spricht, der nicht Taxifahrer ist.
Der Regierende Bürgermeister sah nervös aus, die Schultern hingen runter, die Handflächen waren feucht. Wie bei einem dicken Junge, der sich im falschen Teil der Stadt wiederfindet.
Vielleicht ist es das Alter, vielleicht Arroganz, aber ich rege mich immer häufiger über kleine Dinge auf. Donnerstagmorgen war es der Anblick eines Power-Bikers am Kopf einer Schlange bei Butter Lindner.
Man kann mit den armen Kakerlaken, die bei lebendigem Leib von den B-Promis in „Holt mich hier raus“ gegessen wurden, nur Mitleid haben. Es muss einen schöneren Tod geben, als im Mund von Daniel Küblböck zu landen.
Auslandskorrespondenten leben in der Sorte Irrenanstalt, wo Klinikdirektor Dr. Teufelsdreck die Patienten Kopfstand machen lässt, um ihren Geisteszustand zu testen.
Die beste Nachricht letzte Woche kam aus Washington: George W. Bush plant, den Mars zu erkunden und herauszufinden, ob es dort irgendwelche Lebensformen gibt – vermutlich um dann einzumarschieren.
Es war ein sanfter Rutsch ins Neue Jahr. Weil ich das Fest von Sankt Silvester nicht am lauten, vulgären 1.
Manchmal bekommt man den Eindruck, Weihnachten hat mehr mit Essen zu tun als mit Liebe, Religion oder Großzügigkeit des Geistes. Kühlschränke kann man leichter füllen als Herzen.