Großbritannien steht vor einem Rätsel: Eine neue Studie zeigt, dass Oxford-Professoren vier Jahre länger leben als der Durchschnittsmann. „Das wundert mich wirklich“, sagte ein 101-Jähriger.
Roger Boyes
Eine engagierte Studie über Moral in der deutschen und amerikanischen Politik
Politiker sind wie Butterbrote, sie landen stets auf der fettigen Seite. Deswegen war es auch keine große Überraschung, dass ich neulich die Frau eines Politikers in der Reinigung getroffen habe, die seine verschmierte Jacke abgab.
Lassen Sie uns den Tatsachen ins Auge blicken: Sabine Christiansen ist so vertrocknet wie eine Pflanze im Herbarium. Normalerweise wäre das kein Problem.
Mein Bäcker hat schwarze Ballons gehisst und bietet Vampir-Pfannkuchen an. Oben drauf sind Dracula-Hauer aus Zuckerguss, drinnen Erdbeermarmelade und wenn man zu fest zubeißt, spritzt einem das rote Zeug aufs Hemd.
Nichts ist so dumpf wie die Ruhe in einem Haus, das von den Kindern verlassen wurde. Der Teenager-Geruch hängt noch in seinem Raum, aber es besteht kein Zweifel daran, dass er weg ist.
Wie viele arbeitslose Philosophen gibt es in Berlin? Das Arbeitsamt ist vorsichtig.
Wir leben im Zeitalter des Chamäleons: Marxisten werden zu Neoliberalen, Terroristen werden zu Staatsmännern. Und so bin ich einigermaßen stolz darauf, ziemlich im Einklang mit dem Zeitgeist zum Feminismus zu konvertieren.
In diesem Monat war es meistens zu heiß, um auch nur eine Zeile zu schreiben. Die einzig sinnvolle Beschäftigung bestand darin, die Siesta vorzuverlegen, schon während des Mittagsmagazins einzuschlafen und rechtzeitig für „Fliege“ wieder aufzuwachen.
Es ist drei Uhr morgens. Alle anständigen Berliner schlafen in ihren Betten.
Der Kanzlerurlaub bleibt Quelle größter Faszination. Sicher werden Doktorarbeiten über den außergewöhnlichen Vorfall geschrieben werden, Gerhard Schröders Kubakrise: der historische Moment, als er Berlusconi, den Nikita Chruschtschow der Gegenwart, niederrang.
Das erste Mal, dass ich bewusst ein Schimpfwort gehört und verstanden habe, war am Neujahrsabend 1961, dem letzten vor dem Mauerbau. Ich durfte länger aufbleiben, meine Eltern und ich waren in einer Pension irgendwo in den Bergen, ich glaube, in Österreich.
Das Vorbild aller seriösen britischen Auslandskorrespondenten ist der legendäre Wendlock Jakes. In den 20er Jahren des 20.
Wale retten ist eine dursttreibende Angelegenheit. Die hässlichen aufgequollenen Säugetiere mit ihren kleinen flachen Augen haben etwas an sich, das Journalisten automatisch dehydriert und sie auf die Suche nach einem Bier gehen lässt.
Wegen der Hitze in der Stadt fühlte ich mich wie ein Labrador, der von einem Volvo überfahren wurde. Ich konnte mich kaum bewegen und gab bald auf, es überhaupt zu versuchen.
Nein, sagte Allan, die Finger fest um einen Kaffeebecher geschlossen, wir werden uns nicht an der nationalen Debatte beteiligen, ob Sabine Christiansen ihre Augenbrauen botoxt oder nicht. Allan ist mein Stil-Guru und ich folge seinem Rat – selbst wenn er das Gift, das sich modebewusste Berliner derzeit unter die Haut spritzen lassen, für ein faltenloses, sorgenloses Gesicht, in ein transitives Verb verwandelt.
Das zumindest habe ich verstanden: Auf die vorgeblich unschuldige, aber in Wahrheit äußerst politische Frage „Wie geht’s?“ gibt es nur zwei Antworten.
Bagdad ist befreit und natürlich müssen wir der Friedensbewegung dafür danken. Wer Lippenlesen beherrscht, konnte sehen, mit welchen Worten die erregten Iraker die gigantische Statue Saddam Husseins zerstörten.
GASTKOMMENTAR Seit einigen Tagen schleiche ich durch die Straßen, als müsste ich mich vor den Schüssen eines Snipers schützen. Beim schnellen Sprint zum Bäcker, bei dem ich meine Mikrowellen-Brötchen kaufe, ducke ich mich, wedle dann um die Hundigassi-Mafia, drücke mich am Postboten vorbei (was macht der hier so früh?
GASTKOMMENTAR Am Montag ist im Norden Londons nicht viel los. Deshalb lädt meine Freundin Vicki Coren montags zur Pokerrunde.
Mein Held des Kalten Krieges war ein Whiskey-durchtränkter Trunkenbold mit Grabesstimme: der polnische Dissident Jacek Kuron. Bevor er ein Whiskey-durchtränkter Minister mit Grabesstimme wurde, verriet er mir das Geheimnis seiner moralischen Überlebensstrategie im Kommunismus.
Was ein Brite den Deutschen im neuen Jahr wünscht
Ich habe selten so viel Freundlichkeit in Berlin erlebt wie letzte Woche. „Hi, wie geht’s dir – bist du neu hier?
Der Müllmann kommt in Berlin mit dem con brio eines Wagner-Helden; bei Sonnenaufgang, mit blinkenden Lichtern, quietschenden Bremsen, begleitet vom Donner der Tonnen, die über die unebenen Pflastersteine gezogen werden. Die Müllmänner sind für drei sehr frühe Minuten die Stars in einem Drama, das von der BSR geschrieben wurde; temperamentvoll, besser bezahlt als ein Assistenzarzt – der Stolz von Berlin.