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Sybill Mahlke

Vor den "ruhigen" Einsatz der Coda im Finalsatz seiner achten Symphonie hat Anton Bruckner einen Takt Pause mit Fermate gesetzt. Die berühmten Brucknerschen Generalpausen, das sprechende Pausieren aller Stimmen, wollen das Außerordentliche, die besondere Auffälligkeit, wenn man so will: tiefere Bedeutung.

Von Sybill Mahlke

Für "Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke" kommt der Abend einer Klarstellung gleich. Denn das emphatische Büchlein trägt die Last und den Erfolg seiner Rezeptionsgeschichte mit sich, die mit verklärtem Heldentod, Erstem Weltkrieg und verlegerischem Feeling des Insel-Verlages zu tun hat.

Von Sybill Mahlke

Der Sänger identifiziert sich voll mit der Rolle des Sängers. Das heißt, dass er beide Bedeutungen des Wortes "Sänger" umfasst, dass also der berufsmäßig Singende, der Gesangsunterricht genommen und seine Laufbahn programmiert hat, sich in die Seele dessen versetzt, der seine Lyrik singend verfertigt.

Von Sybill Mahlke

Inszenatorische Widrigkeiten, stimmliche Mühen und EffekthaschereiSybill Mahlke Wie ein glühendes Messer in der Brust - so steht das scharfkantige Symbol auf der "Don Carlos"-Szenerie der Komischen Oper für eine Geschichte von blutenden Herzen, die blutig endet. Das bedeutet, dass der glückliche Augenblick von Fontainebleau, wo der spanische Infant sich mit Elisabeth von Valois verloben darf, in dieser Aufführung ungespielt bleibt.

Von Sybill Mahlke

Lothar Zagrosek dirigiert eine Inszenierung von Jossi WielerSybill Mahlke Mime Kocht. Rezept, Milchtüte und Industriepackungen bei der Hand, bereitet er zuerst den Nachtisch.

Von Sybill Mahlke

Wenn die Musiker den Mut dazu haben, sollen sie schreien. Im Schauspielhaus folgen sie den Anweisungen des Komponisten Leif Segerstam, der sich mit der Partitur seines Werkes "April" in der Hand an das Publikum wendet und von Sonne, Feuchtigkeit und Blumen spricht.

Von Sybill Mahlke

Die alte traurige Weise geleitet "Pelleas und Melisande" auf dem Weg in die Neue Musik - sei der Terminus auch überholt von der jungen Gegenwart. Mit ihrer Aufführung der Symphonischen Dichtung von Arnold Schönberg steht die Staatskapelle Berlin einerseits noch in der Nähe des Festwochen-Themas Mahler, zugleich aber dort, wo sich Tristan und Aron imaginär begegnen, wo eine Liebesszene noch einmal den Zauber der Hochromantik beschwört, das Posanenglissando indes, unheimlich, Gefahr in unterirdischem Schlossgewölbe zeichnend, ins Unbekannte vorstößt.

Von Sybill Mahlke

Alle wollen auf den Grünen Hügel, würden gern Gralshüter im Festspielhaus sein. Aber da trägt einer die Krone, der von seinem höchsten Heiligtum nicht lassen kann und als Herausgeber des offiziellen "Festspielbuchs 1999" wiederholt, was landesweit Feuilletonstoff dieser Sommertage war: "In Zeiten, die erst allerjüngst die Bayreuther Festspiele in finanzieller Hinsicht gefährden können, wäre es von mir sowohl töricht als auch verantwortungslos, ohne Not meinen Platz zu räumen.

Von Sybill Mahlke

Die Zeit ist reich und experimentierfreudig, als der junge Bariton Barry McDaniel aus Kansas zur Deutschen Oper Berlin stößt. Ja, damals: In der Regel gibt es unter der Intendanz Gustav Rudolf Sellners jedes Jahr eine Uraufführung, und die Chronik verzeichnet, daß McDaniel sogleich in "Montezuma" von Roger Sessions (1964), "Der junge Lord" von Hans Werner Henze (1965) und "Amerika" von Haubenstock-Ramati (1966) dabei ist.

Von Sybill Mahlke

Die listige Schlange, vor der Tamino fluchtartig in Ohnmacht fällt, ist ein Theatertier mit drei Köpfen. Zwischen den lachenden Zähnen im Leckermaul steigen die Damen der Königin der Nacht hervor.

Von Sybill Mahlke

Der Leidensweg des Herrn tut in Händels "Messiah" weniger weh als in den Passionen von Bach.Optisch sind sich im Notenbild die scharf punktierten Sechzehntel, die für die Geißelung stehen - "Erbarm es Gott" bzw.

Von Sybill Mahlke

"Ich sei, gewährt mir die Bitte, in eurem Bunde der Dritte": So ist der glückliche Ausgang der "Bürgschaft" von Schiller in den deutschen Zitatenschatz gewandert.Aber die Geschichte selbst, die ein Freund zwischen Stromes Wut und Brand der Sonne durchsteht, um den Freund zu retten, sie dürfte den meisten von uns aus dem Bildungsgedächtnis entfallen sein.

Von Sybill Mahlke

Frank Michael Beyer ist kein Griechenlandtourist.Aber was er als Kind, auf Kreta und in Athen wohnend, an mediterranem Licht in sich aufgenommen hat, klingt zunehmend aus den neuen Werken des Berliner Komponisten.

Von Sybill Mahlke

Harry Kupfer hat die Brautgemachsszene seiner "Lohengrin"-Inszenierung an der Staatsoper verändert.Die Titelfigur, die in der bisherigen Fassung von 1996 wie die Statue auf ihrer eigenen Gruft verharrte, steigt nun nach den Worten "Das süße Lied verhallt, wir sind allein .

Von Sybill Mahlke
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