Den Nazis war sein Hobby hochverdächtig. Und auch die Kommunisten waren nicht ganz froh mit ihm und seiner Ami-Musik. Der Nachruf auf einen Sendungsbewussten.
Tatjana Wulfert
Mit acht kaufte er sich sein erstes Heft, mit 13 war die „Mosaik“-Sammlung komplett. Bis er endlich seinen Comicladen hatte, vergingen noch ein paar Jahre.
Lehrer, Gesangstalent, Erfahrungen im Gabenverteilen - prädestiniert für den wichtigsten Job auf dem Großen Weihnachtsmarkt.
Geboren in Berlin, aufgewachsen in New Yorck, dann Chicago - Berlin - Chicago - Jerusalem - Maine - Berlin. Nachruf auf ein Leben unterwegs
Man erscheint auf der Welt, und alles ist gerichtet, finanziell, kulturell. Der Nachruf auf das Leben in einer Parallelwelt
Alleinerziehend in Prenzlauer Berg - keine Seltenheit. Aber das Geld war knapp, immerzu. Sie war hochqualifiziert und hangelte sich von Job zu Job.
Er gehört zu den Nerds, damals schon, aber er ist keiner von den ewig Ehrgeizigen. Denn es gibt noch weit Vergnüglicheres als die Arbeit.
Sie arbeitete in der „Zeichnerei Kull“, sie ging aus, fuhr mit ihrer Vespa durch die Stadt. Und sie erfand, als die Auftragslage mies war, das "Nüscht".
In China geboren, in England aufgewachsen, die Eltern Agenten - und er? Ging in die DDR und ans Theater und wurde Shakespeare-Spezialist.
Die Universität zählte sie zu den "sonstigen Mitarbeitern". Sie verbat sich das. Sie war "nichtwissenschaftliche Mitarbeiterin"!
Sie tat, was ihr gefiel. Also malte sie so realistisch, wie es nur ging - was sich als Problem erwies. Der Nachruf auf eine Eigensinnige
Alles andere als selbstverständlich: Ein belesener Bibliothekar!
Ein Händler für Farben und Kunststoffe. Und viel mehr als das. Der Nachruf auf einen Fachmann, einen Kritiker, einen Grantler.
Sie lebte zusammen mit Lisbeth. Es schien, als seien sie Schwestern. Dann kam noch Clementine ins Spiel.
Lange musste sie ohne ihre Eltern leben. Dann der Krieg und dann ein neues Leben.
Warum muss Falstaff fett sein? Was ging in Mozarts Kopf vor? Der Nachruf auf einen Musikerklärer, der Manuskript und Stichworte nicht brauchte.
In vielen Bands spielte er den Bass. Aber reisen wollte er auch. Doch "Reisekader" zu werden, schien unmöglich. Ein Nachruf auf den Mann dazwischen.
Mit 40 wurde sie Krankenschwester. Manche würden sagen: Wegen eines Unglücks. Doch eigentlich war es ein Glück.
Am Anfang ein Umzug in die DDR, dann Ausbildungen zur Kinderpflegerin und Kellnerin, Arbeit als Gaststättenleiterin, Umzug in den Westen...
„Siehst du, ich habe es auch ohne deine Hilfe geschafft“
Sie ist zwei. Kleidchen, Pferdeschwanz und dieser Blick.
Sie arbeitete an den Instituten, als es Professoren noch schwer fiel, Professorinnen neben sich zu dulden. Zumal wenn sie so selbstbewusst auftraten.
Er muss sich nicht mit großer Geste in den Mittelpunkt stellen