
Klinker mauern - "Dit kann keener so wie ick!" Der Nachruf auf einen kleinen Mann und großen Macho

Klinker mauern - "Dit kann keener so wie ick!" Der Nachruf auf einen kleinen Mann und großen Macho

Ein „verlässlicher Gestalter des Sozialismus“ war er nicht. Drum fand seine Karriere ein frühes Ende. Doch er malte weiter.

Beides ging nicht, Kind und Klavier. Aber die Kultur blieb groß und wichtig. Und schließlich kam der Blick auf den Körper noch dazu.
Ihn interessierten mehr die Künstler als der Apparat. „Kurios, dass die Verwaltung sich einen solchen Mann geholt hat“, sagt ein Kollege.

Er saß fest in der DDR. Und unternahm alles, um herauszukommen. Der Nachruf auf einen, der aneckte, hüben wie drüben.

Man fragte ihn besser nicht nach dem falschen Buch. Da konnte er ungemütlich werden. Er war eben mehr ein Fach- als ein Geschäftsmann.

Als er die Stelle im Jüdischen Museum antrat, schloss sich ein Kreis. Und er kaufte sich seine erste Krawatte.

Es war ihm kein Leichtes, Gefühle zu zeigen. Das protestantische Ethos aus seinen Lübecker Kinderjahren wirkte nach.

Sie gab nach und wurde Kontoristin. Die Kunst aber schlug sie sich nicht aus dem Kopf.

Sohn eines Pferdeknechts - Kraftfahrzeugschlosser - Offiziers-Chauffeur - Weltrekordler im Fallschirmspringen - Sportfunktionär mit Dienst-Wolga

Den Nazis war sein Hobby hochverdächtig. Und auch die Kommunisten waren nicht ganz froh mit ihm und seiner Ami-Musik. Der Nachruf auf einen Sendungsbewussten.

Mit acht kaufte er sich sein erstes Heft, mit 13 war die „Mosaik“-Sammlung komplett. Bis er endlich seinen Comicladen hatte, vergingen noch ein paar Jahre.

Lehrer, Gesangstalent, Erfahrungen im Gabenverteilen - prädestiniert für den wichtigsten Job auf dem Großen Weihnachtsmarkt.

Geboren in Berlin, aufgewachsen in New Yorck, dann Chicago - Berlin - Chicago - Jerusalem - Maine - Berlin. Nachruf auf ein Leben unterwegs

Man erscheint auf der Welt, und alles ist gerichtet, finanziell, kulturell. Der Nachruf auf das Leben in einer Parallelwelt
Alleinerziehend in Prenzlauer Berg - keine Seltenheit. Aber das Geld war knapp, immerzu. Sie war hochqualifiziert und hangelte sich von Job zu Job.

Er gehört zu den Nerds, damals schon, aber er ist keiner von den ewig Ehrgeizigen. Denn es gibt noch weit Vergnüglicheres als die Arbeit.

Sie arbeitete in der „Zeichnerei Kull“, sie ging aus, fuhr mit ihrer Vespa durch die Stadt. Und sie erfand, als die Auftragslage mies war, das "Nüscht".

In China geboren, in England aufgewachsen, die Eltern Agenten - und er? Ging in die DDR und ans Theater und wurde Shakespeare-Spezialist.

Die Universität zählte sie zu den "sonstigen Mitarbeitern". Sie verbat sich das. Sie war "nichtwissenschaftliche Mitarbeiterin"!

Sie tat, was ihr gefiel. Also malte sie so realistisch, wie es nur ging - was sich als Problem erwies. Der Nachruf auf eine Eigensinnige

Alles andere als selbstverständlich: Ein belesener Bibliothekar!

Ein Händler für Farben und Kunststoffe. Und viel mehr als das. Der Nachruf auf einen Fachmann, einen Kritiker, einen Grantler.
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