Scheichs und andere Millionäre in Arabien haben eine neue Leidenschaft entdeckt: Jeder will seinen eigenen Fernsehsender haben! Ali zum Beispiel, Prinz einer Herrscherfamilie eines kleinen Golf- Emirats, erzählt in seinem Büro, als habe er gerade das Fernsehen erfunden.
Tewe Pannier
Meine Geschäftspartnerin deutet auf die voll besetzte Bank im Flughafen Dubai. Dort sitzen eine Afrikanerin in bunter Nationaltracht, ein Pakistani in weißem Schlabbergewand, eine schlanker junger Mann in Jeans und T-Shirt und eine Araberin in schwarzem Ganzkörperschleier „Guck mal, Roger Federer!
Bevor die Verhandlung beginnt, packt der junge Scheich seine Telefone aus. Eines holt er aus der linken tiefen Tasche seines weißen Gewandes.
Das Geschäftsleben kann so heiter, so simpel sein, wenn man nur ein paar ordentliche Vorurteile pflegt und die Mitmenschen je nach Herkunft in Schubladen sortiert. In Arabien, wo fast überall Menschen von fast überall leben, gibt es besonders viele Schubladen, besonders viele Vorurteile, besonders viel Gesprächsstoff.
Carsten ist ein Junge aus dem Norden. Blond, Bremer Akzent, wacher Blick.
Bei dem Abendessen in Berlin kommt das Thema schnell auf Dubai. „Sie wohnen in Dubai“, ruft die Dame neben mir begeistert.
Khamis, ein Geschäftspartner aus Bahrain, zückt Kalender und den teuren Füller. „Der Termin steht.
Irgendwann hatte irgendjemand eine gute Idee. Statt den Bruder deines Nachbarn aus Vergeltung zu töten, soll der dir doch lieber zwei Kamele, eine Ziege und ein goldbesticktes Gewand schenken.
Mein Partner Nabil hat es aus Beirut rausgeschafft. Wir sind wieder im Geschäft.
Es war ganz hübsch geplant, eigentlich. „Ich fliege am Dienstag nach Beirut und bespreche alles mit dem Kunden“, sagte mein Partner Nabil.
Ich habe Bagdad gesehen. Die älteste Metropole Arabiens.
Es ist fast wohltuend. Blanke Busen sind tabu.
Joseph Chackola ist Inder. Heute feiert Joseph seinen 40.
Der Vertrag ist eindeutig. Am ersten des Monats sollte die Firma aus Jordanien die erste Rate gezahlt haben.
Plötzlich sind alle meine arabischen Geschäftspartner Deutschland-Fans, und ich bin ihr Klinsmann. „Sieh zu, dass ihr Weltmeister werdet!
Vorige Woche war es ganz schlimm, weil das Wetter so schlecht war in Deutschland. Dann ist der Neid unverhohlen, der dem Geschäftsmann in der arabischen Wüste entgegenschlägt, sobald er jemanden aus der kühlen Heimat am Telefon hat.
Faisal hat kleine rote Augen, als wir uns in Berlin treffen. Anderthalb Stunden hat er mich warten lassen.
Die Deutschen sind in Arabien bekannt dafür, sofort zur Sache zu kommen. Zackzack, strammer Handschlag mit ausgestrecktem Arm, zwei Minuten Smalltalk, dann zum Business.
Dubai im Schock: Von heute auf morgen sind die Benzinpreise um ein Drittel gestiegen. Der Liter Super kostet plötzlich umgerechnet 30 Euro-Cents.
Wer Geschäfte in Arabien machen will, sollte seinen Reisepass immer in der Innentasche tragen. Unbändig ist die Reiselust der Araber, unbegrenzt ihre Freude einzuladen.
Der englische Pub im „Gulf Hotel“ ist erste Adresse in Manama, Bahrain. Hier treffen sich Menschen, die Geld verdienen wollen.
Ich will nur einen Kaffee, aber der Kellner spricht keine meiner Sprachen. Dabei hat mir ein Brief schon die Laune verdorben: 15 Prozent mehr Büromiete für die nächsten zwölf Monate.
Das Geschäft mit der libanesischen Regierung steckt fest. Auf der Suche nach dem richtigen Kontakt hat ein Mittelsmann einen Post-It-Zettel bekritzelt: „19 Uhr, Mr.
Allah ist mächtig! Und mächtig präsent.