Elias, Libanese in Dubai, ist ungewöhnlich offen bei unserem Mittagessen: Die Geschäfte liefen schlecht. Er hangele sich so von Monat zu Monat, sei froh, wenn er Miete, Autoraten und die Kosten für seine kleine Firma einigermaßen pünktlich begleichen könne.
Tewe Pannier
„Eine Zensur findet statt“, heißt es am Golf ganz offensiv, wenn es um das Thema Presse geht. Ist es nicht auch besser so?
Es ist ein großes Geheimnis am Golf: Wie hoch wird das höchste Gebäude der Welt? Wie viele Stockwerke wird der „Burj Dubai“, der Turm Dubais, haben?
Vorige Woche waren drei sehr wichtige Damen zu Besuch in Dubai. Alle drei waren das erste Mal hier, alle drei wurden viel fotografiert, alle drei hatten ein strammes Besuchsprogramm.
Gerda wagt etwas und wandert aus. Nach Dubai, an den Arabischen Golf.
Wo das Auge hinfällt an der Küste des blauen, blauen Golfs von Arabien: Die Wolkenkratzer, Einkaufscenter und Villenviertel wachsen wie Pilze auf Superdünger. Zum Beispiel im Anflug auf Manama: „Hier war nichts, als ich das erste Mal hier war vor 30 Jahren“, sagt mein Geschäftspartner Nabil, als das Flugzeug auf die Hauptstadt Bahreins zuschwebt.
Der Europäer trifft sehr viele Inder in Arabien, und da staunt er oft, wenn die sich vorstellen: Michael oder Jacob, Joseph oder Thomas heißen die Männer gern. Die Mode mit den biblischen Namen ist rund 2000 Jahre alt.
Wer in einem Call-Center oder bei einer Bestell-Telefonnummer anruft, der hört zunächst „Friede sei mit Dir!“.
Mein Herrscher lächelt mir jeden Tag mehrfach milde zu: Mal auf der Schnellstraße als großes Abziehbild auf dem Rückfenster einer Limousine. Mal als Porträt in Öl in einer Hotellobby.
Während über dem Persischen Golf, neben dem gigantischen segelförmigen Hotel Burj Al Arab, Silvesterraketen Feuerblumen in den Himmel malen, bilden sich im Kopf die Wünsche fürs neue Jahr. Wunsch Nummer eins: dass Partner Nabil den guten Vorsatz fasst, keine Zigarre mehr nach dem Mittagessen zu rauchen.
Wer Geld für ein Ticket hat, ein paar Tage Urlaub hat und Christ ist, der will Weihnachten nach Hause. Und zu Hause ist an Weihnachten nun mal da, wo man herkommt.
Oh, festliche Zeit! So stimmungsvoll, so anheimelnd.
Ein Herr im grauen Anzug steht in der Schlange für die Taxen im „City Center“, einem der größten Einkaufscenter in Dubai. „Mann, das dauert aber!
Verkäufer und Käufer treffen sich zur letzten Runde. Der Verkäufer will eine Lizenz für eine Software an den Mann bringen.
Bernhard Kurz ist Impressario aus Berlin. Einer der sich Sachen ausdenkt, die andere unterhaltsam finden sollen.
Für preußische Protestanten geht vom Straßenverkehr auf der Arabischen Halbinsel eine ganz besondere Gefahr für die Gesundheit aus. Zwar befindet sich hier jeder in akuter Lebensgefahr, der sich auf die Straße begibt – egal, welcher Religionsgemeinschaft er angehört.
Ahmed aus Abu Dhabi hat viele berufliche Persönlichkeiten unter seinem weißen Gewand vereint. Es dauert, bis er sie beim ersten Treffen alle offenbart hat: „Hier ist meine Karte“, sagt er und reicht einen edlen, gebrochen-weißen Karton mit dem Wappen des Herrscherhauses von Abu Dhabi über den Kaffeetisch in der Lobby des Hotels.
Der Flughafen im Süden von Beirut, mitten im Hisbollah-Viertel. Im Sommer lagen seine Treibstofftanks und Landepisten noch im Bombenhagel.
Das erste Mal nach dem Sommerkrieg wieder nach Beirut. Schon im Flugzeug der Middle Eastern Airline schmeckt es nach dem Libanon und seiner Lebensart: Die Stewards und Stewardessen behandeln jeden Passagier wie ein Familienmitglied.
Am Ende macht es der Ramadan genauso spannend wie am Anfang. Wann er genau vorbei ist, erfahren wir alle in letzter Minute aus Zeitung, Radio und Fernsehen.
In der dritten Woche des Ramadan lädt mich Karim, mein fastender Geschäftspartner, zum „Iftar“ zu sich nach Hause ein. Wie jeden Abend im heiligen Monat feiert die ganze Familie das Fastenbrechen.
Kranke, Schwangere und Reisende dürfen das Fasten im Ramadan unterbrechen. Karim, mein fastender Geschäftspartner, ist nicht schwanger und nicht krank, aber heute verreisen wir!
Karim ist gereizt, jetzt um 15 Uhr 20, knapp drei Stunden bevor er wieder essen, trinken und rauchen darf. Ich habe nur gefragt, ob es schon einen Termin mit dem potenziellen Investor für unsere Geschäftsidee, Dr.
Karim und ich waren vorgestern, am Sonnabend, fest verabredet. Vor Beginn des Ramadan wollten wir die Präsentation unserer Geschäftsidee unbedingt fertig machen.