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An den deutschen Aktienmärkten herrschte am Dienstag Ernüchterung. Das Rettungspaket aus den USA zeigte – anders als in der vergangenen Woche – keinerlei Wirkung mehr.

Chris Dodd

Der Bankenausschuss des US-Senats hat den Rettungsplan von US-Finanzminister Henry Paulson für den angeschlagenen Finanzsektor in der vorliegenden Form abgelehnt. Bush versicherte unterdessen, seine Regierung und der Kongress würden zusammen an einer schnellen Lösung arbeiten.

Die Verhandlungen über das 700 Milliarden Dollar schwere Rettungspaket für die amerikanische Finanzbranche haben heftige Konflikte zwischen den politischen Kräften ausgelöst. Während die einen das Vorhaben als Heilsbringer loben, kritisieren andere das Paket als unamerikanisch und nutzlos.

Die Finanzmärkte sollen stärker kontrolliert werden - darauf einigte sich das Europaparlament am Dienstag in Brüssel. Die Devise lautet: Mehr Transparenz, weniger Spekulationen. Ein entsprechender Gesetzesentwurf soll bis Ende des Jahres vorliegen.

Bush und Paulson

Das Finanzprogramm der US-Regierung zur Stabilisierung der Börsenkurse stößt im Kongress auf Widerstand. Demokraten und andere Kritiker zweifeln, ob das Milliarden schwere Paket greifen wird. Die OECD hingegen begrüßt den Plan.

Die Bemühungen von Regierungen und Zentralbanken um ein stabiles globales Finanzsystem haben den deutschen Aktienmarkt am Montag nur vorübergehend gestützt. Der Dax konnte nach den fulminanten Kursgewinnen von mehr als fünf Prozent am Freitag seinen Gewinn nicht halten.

WALL STREET

"Jeder kehrt vor seiner Tür", empfiehlt Minister Michael Glos. Die Amerikaner können in Sachen Finanzkrise nicht auf Hilfe aller Verbündeten zählen. Zudem wird der Ruf nach einer stärkeren Regulierung der Finanzmärkte in Europa immer lauter.