Nein, einfach ist es heute nicht mehr, ein Konservativer zu sein, also in geschichtlichen Kontinuitäten zu denken und zu handeln, sich der Traditionen zu vergewissern und gesellschaftliche Wirklichkeit erst und auch nur dann zu reformieren, wenn das Neue auch das Bessere ist. Wer etwas verändern will, trägt die Beweislast, heißt die Zauberformel und verhindert doch nicht, dass der Konservative sich oft auf verschiedenen Seiten der Barrikade wiederfindet.
Alexander Gauland
Der Konservative findet sich oft auf verschiedenen Seiten der Barrikade wieder, findet Alexander Gauland und erklärt, was es bedeutet, im heutigen Deutschland konservativ zu sein.
Das Ganze offenbart eine große Heuchelei: Alexander Gauland über Christian Wulff und Thilo Sarrazin.
Das ist schon ein Stück aus dem Tollhaus. Da fordert ein Bundespräsident, der als Staatsnotar auch über die Rechtmäßigkeit der Entlassung von Mitgliedern des Direktoriums der Bundesbank zu befinden hat, diese unverblümt auf, sich von ihrem aufmüpfigen Vorstandsmitglied Thilo Sarrazin zu trennen.
Der Fall Sarrazin ist noch nicht zu Ende. Gewinner gibt es bisher keine, Verlierer schon.

Die Bürger haben ein feines Gespür dafür, ob jemand mundtot gemacht werden soll. Der Fall Sarrazin ist noch nicht zu Ende. Gewinner gibt es bisher keine, Verlierer schon. Ein Kommentar.
Das Vakuum am rechten Rand der CDU wird größer. Es scheint sich in der Partei kein Politiker mehr zu finden, der für multikulturelle Skepsis, Kernenergie – und man kann getrost hinzufügen – für Wehrpflicht, Heimatverbundenheit und Familienwerte steht.
In der Politik geht es um Inhalte, heißt es bei Politologen, Soziologen und natürlich besonders bei den Politikern selbst, die antreten, um zu gestalten, Staat und Gesellschaft nach ihrem Bilde zu verändern. Bewahrer gegen Modernisierer, Rechte gegen Linke, Marktgläubige gegen soziale Umverteiler – so das von den Interessenten gepflegte Bild.
Mit Eventkultur kann man keine Region entwickelnDie Trostworte sind gesprochen, die Trauerreden verklungen. Ein angeblich Schuldiger ist gefunden, die wahren Schuldigen werden noch gesucht.
Die Trostworte sind gesprochen, die Trauerreden verklungen.Ein angeblich Schuldiger ist gefunden, die wahren Schuldigen werden noch gesucht.
Die Partei stellt ihre Markenkerne zur Disposition. Die Hamburger CDU hat es geschafft die eigenen Wähler zu mobilisieren - allerdings gegen sich. Es ist eben nicht so, dass Inhalte keine Rolle mehr spielen.
Asymmetrische Wählerdemobilisierung heißt das von Meinungsforschern erfundene neueste Zauberwort aus dem Kanzleramt. In schlichtem Deutsch: Wahlen gewinnt man am besten dadurch, dass die Wähler der anderen zu Hause bleiben, weil das eigene Profil sie nicht herausfordert.

Schon die Sprache ist verräterisch, meint Gastautor Alexander Gauland. Für Steuergeschenke sei kein Raum, heißt es gern, wenn wieder einmal die vorgebliche Not des Staates dem privaten Reichtum gegenübergestellt wird.
Schon die Sprache ist verräterisch. Für Steuergeschenke sei kein Raum, heißt es gern, wenn wieder einmal die vorgebliche Not des Staates dem privaten Reichtum gegenübergestellt wird.
Die Wahl des Bundespräsidenten soll hoffen lassen. Gesucht wird ein Präsident, der reden kann und etwas zu sagen hat, der also aufgrund seiner Lebensleistung Unabhängigkeit und moralische Autorität genießt.
Gesucht wird ein Präsident, der reden kann und etwas zu sagen hat, der also aufgrund seiner Lebensleistung Unabhängigkeit und moralische Autorität genießt. Dass Joachim Gauck diese Voraussetzungen erfüllt, Ministerpräsident Christian Wulff jedoch eher weniger, bestreiten nicht einmal dessen Unterstützer.
Manchmal ist es nützlich, deutsche Probleme mit anderen Augen zu sehen. Zum Beispiel mit britischen.
Manchmal ist es nützlich, deutsche Probleme mit anderen Augen zu sehen. Zum Beispiel mit britischen.
Erinnern Sie sich noch? In Großbritannien nannte man die frühere Premierministerin Margaret Thatcher meist spöttisch Tina, abgeleitet von ihrer Lieblingswendung: „There is no alternative“.
Erinnern Sie sich noch? In Großbritannien nannte man die frühere Premierministerin Margaret Thatcher meist spöttisch Tina, abgeleitet von ihrer Lieblingswendung: „There is no alternative“.
Da war es wieder, das Mantra: Europa ist eine Frage von Krieg und Frieden. Bei allem Respekt vor der Lebensleistung Helmut Kohls an seinem 80.
Da war es wieder, das Mantra: Europa ist eine Frage von Krieg und Frieden. Bei allem Respekt vor der Lebensleistung Helmut Kohls an seinem 80.
Immer dann, wenn die Sache nach dem Urteil aller billig und gerecht Denkenden ziemlich klar liegt, rufen die Politiker populistisch dazwischen. So auch jetzt wieder im Falle Griechenlands.
Wie im Falle der Banken soll Hilfe wieder einmal Selbsthilfe sein, da ein abstürzendes Griechenland andere mit in den Strudel reißen und am Ende den Euro oder gar die europäische Gemeinschaft zerstören könnte. Leider kennt Europa kein Konkursgericht.