Was kann den Berlinern besseres passieren als ein engagierter Finanzsenator, der sich kompromisslos für ein starkes und erfolgreiches Unternehmen in der Stadt und für den Erhalt von möglichst vielen Arbeitsplätzen in demselben einsetzt? Noch dazu, wenn es wie bei der Bewag um eines der größten Unternehmen geht, das die Landesregierung gerade erst aus der unternehmerischen Verantwortung in die Privatwirtschaft entlassen hat.
Antje Sirleschtov
Der ostdeutsche Stromversorger Veag war Jahre lang ein ungeliebtes Kind. Als sich die großen Stromversorger des Westens Anfang der neunziger Jahre mit der letzten DDR-Regierung und der Bundesregierung darauf einließen, gemeinsam eine Stromerzeugungsunternehmen im Osten zu tragen, spekulierten sie auf ein rasantes Wirtschaftswachstum in den neuen Bundesländern - und damit auf einen satten Gewinn.
Reich werden mit der Deutschen Post? Kein Zweifel soll erlaubt sein - spätestens ab morgen wird der gelbe Konzern der Postboten nichts unversucht lassen, die Deutschen davon zu überzeugen, dass sie am 6.
Das Haus Schiffbauerdamm Nummer fünf atmet Eleganz. Sorgsam ist die wertvolle Fassade aus der Gründerzeit restauriert, liebevoll das weitläufige Treppenhaus in Stand gesetzt.
"Bischofferode ist überall". Sieben Jahre sind vergangen, seit 640 ostdeutsche Kali-Kumpel diese Warnung aus einem kleinen Örtchen im Eichsfeld um die ganze Welt schickten.
Wäre Leipzig die bessere Alternative gewesen? Würde diese historische Großstadt in Sachsen, nur einen Steinwurf entfernt von Orten mit so weltbekannten Namen wie Dessau und Wittenberg und so bewegter Geschichte wie Bitterfeld oder Wolfen mehr Menschen aus aller Welt nach Deutschland ziehen als das niedersächsische Hannover?
Wenn Du Gäste lädst, dann bewirte sie fürstlich und lege Dein feinstes Gewandt an, auch wenn Du ein armer Schlucker bist. War das Sprichwort arabisch?
Was haben Sie für Ihren letzten Theaterbesuch bezahlt? 120 Mark Eintritt?
Das Management der Expo 2000 will die Weltausstellung mit einer 50 Millionen Mark teuren Werbekampagne retten. Eine anhaltende Besucherflaute schadet inzwischen dem Expo-Image nachhaltig.
In den Streit um die Buchpreisbindung in Deutschland kommt jetzt offenbar wieder Bewegung. Nur wenige Tage, nachdem der österreichische Online-Buchhändler Libro einstweilige Verfügungen gegen deutsche Buchverlage erwirken konnte, die über Libro einen Lieferstopp verhängt hatten, sind erste deutsche Buchverlage offensichtlich zu Verhandlungen über das deutsche Preissystem bereit.
Nein - für ein Deutschland, das von sich behauptet, auf gutem Weg vom Gestern ins Morgen zu sein, ist die jetzt unterschriebene Verbändevereinbarung zur Öffnung des Gasmarktes wahrlich kein Ruhmesblatt. Denn ihre Entstehungsgeschichte ist weniger ein Bekenntnis zur Zukunft als eine Aneinanderreihung von altmodischen Abschottungsversuchen.
Ihre Pasta köchelt auf einem Herd, der mit Strom betrieben wird, Sie heizen die gute Stube mit Brikett ? Ganz klar, dass Sie sich kaum für die Liberalisierung des deutschen Gasmarktes oder so trockene Kost, wie ein Papier mit Namen "Verbändevereinbarung", das am Dienstag von den Unternehmen der Branche unterzeichnet werden soll, interessieren.
Jetzt ist auch im Osten der Strommarkt frei: Nachdem das Berliner Landgericht am Donnerstag den ostdeutschen Stromversorger Veag dazu verurteilt hat, fremden Strom durch sein Netz zu leiten, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die im Energiewirtschaftsgesetz festgeschriebene Braunkohleschutzklausel endgültig fällt. Jeder Stromlieferant wird nun seine elektrische Ware direkt zum Kunden in die neuen Bundesländer liefern können, ohne sich von der Veag an der alten Ost-West-Zonengrenze abweisen lassen zu müssen.
Ja - Die fortschreitende Integration der internationalen Märkte wird die Gesellschaften und damit die Menschen unter Druck setzen. Globalisierung schafft Transparenz und sorgt also, gleich einem Enzym, auch für die Offenlegung von gesellschaftlichen Defiziten.
Die ostdeutsche Stromwirtschaft braucht kein Gnadenbrot. Zehn Jahre, nachdem sich alle westdeutschen Stromkonzerne dazu entschlossen haben, in den neuen Bundesländern einen effizienteren Kraftwerkspark aufzubauen, als sie selbst ihn je hatten, ist das Stromunternehmen Veag in der Lage, aus eigener Kraft im Energie-Wettbewerb zu bestehen.
Gregor Gysi hatte aufgepasst. Und weil es um die Situation in den neuen Bundesländern ging, war es auch nicht verwunderlich, dass der Chef der PDS-Bundestagsfraktion genüsslich den Finger in die Wunde legte.
In die Neuaufteilung des deutschen Strommarktes kommt wieder Bewegung. Ein Sprecher der Hamburger Elektrizitätswerke HEW bestätigte am Montag dem Tagesspiegel, dass auch HEW ein Interesse an der Übernahme des ostdeutschen Stromversorgers Veag hat.
Steuern und Abgaben sind nur eine Finanzierungsquelle für den Haushalt des Bundes. Darüber hinaus macht der Bundesfinanzminister nichts anderes als jeder andere auch: Er nimmt Kredite auf und deckt damit seinen jeweiligen Finanzbedarf.
Die Berliner wissen bereits, wie sich die Spirale dreht: Erst geht es munter nach oben, die Geldquellen scheinen schier endlos zu sprudeln. Das verleitet Politik dazu, immer neuen Wohltaten zu verteilen.
Noch knapp ein halbes Jahr, dann will die Bundesregierung den ersten Teil ihres Post-Besitzes privatisieren. Soll der Börsengang ein Erfolg werden, muss der Bund den Marktteilnehmern ein modernes und wettbewerbsfähiges Unternehmen präsentieren.
Die Sachsen haben es wieder einmal geschafft. Im Wettbewerb hat sich Dresden überzeugend dem Investor Infineon als der Standort für eine Halbleiterfabrik empfohlen.
Soll der Bundeskanzler die Bahn retten? So, wie er vor ein paar Monaten den Holzmann-Konzern vom Abgrund weg zog?
Die Bahn braucht mehr Wettbewerb. Viele Menschen haben davor Angst, und nicht nur die Beschäftigten selbst.
Nun wird es ernst. Nach monatelangem Tauziehen mit den Funktionären der IG Bau und dem Arbeitgeberverband erwägen jetzt nach dem Vorstand auch die Mitarbeiter des Holzmann-Konzerns, den Tarif der Branche zu verlassen.