Mit der sich langsam mausernden rot-schwarzen Regierungskoalition in Berlin nimmt auch die Integrationsfrage wieder Fahrt auf. Gemeinsame Ziele und Taten müssen her.
Barbara John
Sibel Kekilli, mehrfach ausgezeichnete Filmschauspielerin, ist sauer. Es nerve sie, bekannte sie kürzlich, von jedem nach ihrer Herkunft gefragt zu werden.
Wir Nachkriegsdeutsche sind so daran gewöhnt, für unsere Einwanderungspolitik verbal verprügelt zu werden, dass wir verlegen und ungläubig reagieren, wenn es einmal anders kommt. So geschehen Anfang September in Berlin, als Vietnamesen für ihre Aufnahme und Integration uns Deutschen dankten.

Derzeit erleben Spruchband-Parolen aus den Hochzeiten des Klassenkampfes eine Renaissance in Kreisen bürgerlicher Journalisten, etwa: „Die freie Marktwirtschaft ist in Wahrheit ein Instrument der Reichen.“ Sie behaupten zwar nicht, dass es so ist, aber sie zweifeln: Stimmt das nicht doch?

Wenn der Papst am 22. September nach Berlin kommt, wird fast alles sein wie immer und überall. Nur die Kritik am Kirchenoberhaupt wird ätzender, verletzender, zotiger, massiver und persönlicher ausfallen als sonst.
Die Serie von Brandstiftungen zeigt den Bürgern Berlins, dass ihre Sicherheit nicht an erster Stelle im staatlichen Handeln steht, findet die ehemalige Ausländerbeauftragte des Berliner Senats, Barbara John.
Wären Norweger vor drei Wochen gefragt worden, ob sie ein apokalyptisches Verbrechen, wie es wenig später in ihrem Land geschah, für möglich hielten, wäre die Antwort sicher ein entschiedenes „nie und nimmer“ gewesen. Wer hätte das anders gesehen?
Barbara John über einen Aufschrei.
Die Regierung will die Lohn-/Einkommensteuer ein bisschen senken, und auch nur für Klein- und Mittelverdiener (20 000 bis 45 000 Euro jährlich brutto). Das sind jene Steuerzahler, bei denen die sogenannte „kalte“ Steuer-Progression eine Lohnerhöhung gleich wegfrisst, die oft nur den Inflationsanstieg ausgleichen sollte.
Wären wir kulturfixiert, dann wäre längst der Vierte Weltkrieg als Krieg der Kulturen im Gange. Barbara John darüber, was kulturelle Prägung für die Integration bedeutet.
Wird das Denken und Handeln in religiösen Kategorien – "mit den Taliban beten ist besser als bomben" – künftig populärer und bestimmender als politische Konzepte und Entscheidungen? Barbara John über die neuen Utopisten und ihre einfachen Lösungen.
Barbara John über neue Erkenntnisse, wie Arme einkaufen und was das für die Sozialpolitik bedeutet.
Von den zuständigen Behörden wird nichts oder zumindest zu wenig getan: Barbara John über Kriegsverbrecher, die in Deutschland Schutz finden.

Thilo Sarrazin, das Einzelmitglied, beeinflusst derzeit die politische Bildung viel massiver als die gesamte SPD. Der politische Super-GAU aber droht ganz woanders.
Einwanderer und Flüchtlinge reinlassen oder draußen lassen? Barbara John über die Lehren, die wir aus der verfehlten Gastarbeiteranwerbung ziehen.
Die politische Klasse, vor allem die Regierung und die sie stützenden Parteien, ist im Umgang mit der Causa Guttenberg durchgefallen. Andere haben dafür Verantwortung übernommen - dank ihnen hat das Land eine wichtige politische Reifeprüfung bestanden.
Das war zu erwarten: Kaum haben sich die Tunesier von ihrem diktatorischen Regime befreit, verlassen tausende junger Männer ihr Land in Booten. Ihr erstes Ziel ist die italienische Insel Lampedusa, nur rund 150 Kilometer von Tunesien entfernt.
In diesen Tagen schaut die Welt auf Ägypten, wo die Bevölkerung mit Löwenmut, unter Gefahr für Leib und Leben, nach Freiheit und Demokratie verlangt. Das hat den Ägyptern kaum jemand zugetraut.
Barbara John, ehemalige Ausländerbeauftragte des Berliner Senats, über die dramatische Steigerung der Asylbewerberzahlen in Deutschland.
Barbara John kritisiert einige Reaktionen in Deutschland auf das an Kopten verübte Massaker in Alexandria.
Weihnachtszeit ist Wunschzeit. Meine Wünsche zielen diesmal nicht aufs Habenwollen, sondern auf das Gegenteil, aufs Scheitern, und zwar von Vorhaben und Entwicklungen, die besser heute als morgen gestoppt würden.
Wer sich die Zahlen genauer ansieht, könnte staunen, wie viele der als "Nassauer" gescholtenen Einwanderer arbeiten, oft im Niedriglohnsektor, und sich nicht in die "soziale Hängematte" legen. Barbara John über verschiedene Lesarten von Arbeitslosen-Statistiken.
Ist der fast totale Parteienstaat in Deutschland out und ein Mehr an Bürgergesellschaft im Kommen? Barbara John meint: Die Zeit dafür wäre reif. Aber die Mütter und Väter des Grundgesetzes dachten anders.
Derzeit streitet die selbst ernannte deutsche Frauenpäpstin Alice Schwarzer mit der Frauenministerin über Feminismus. War es eine fragwürdige oder eine durch und durch positive Kraft?