Das also ist mal wieder ein Ergebnis des großartigen Bündisses für Arbeit: Deutschland soll das dänische Modell der so genannten Job-Rotation bekommen, verspricht Arbeitsminister Walter Riester (SPD). Während Beschäftigte demnach eine Auszeit nehmen und sich weiterbilden, bezuschusst der Staat die Beschäftigung von Arbeitslosen auf der vakanten Stelle.
Carsten Brönstrup
Das Hallo war groß in Potsdam an dem Tag, als die Landesregierung die frohe Kunde über ihren Coup in Frankfurt (Oder) verbreitete. Ein hochmoderndes Chipwerk solle in der strukturschwachen Grenzstadt entstehen, das ab 2003 Arbeit für 1500 Menschen im Werk direkt biete und noch einmal für bis zu 2500 Menschen in den Zulieferbetrieben, hieß es.
Nach gut zwei Jahren mit der Gemeinschaftswährung ist klar: Der Euro ist besser als sein Ruf. Trotz der Schwäche gegenüber dem US-Dollar ist das Image der Währung zu Unrecht getrübt.
Sie gehören seit Jahren zum Alltag, die Klagen über den quälend langsamen Aufholprozess der neuen Bundesländer. Nur wenn sie besonders drastisch ausfallen, nimmt sie noch jemand wahr - wie etwa die Warnung von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD), Ostdeutschland stehe auf der Kippe.
Wenn es Samstag wird in Deutschland, geht das Arbeitsleben zumeist einen ruhigeren Gang. Freilich nur in Büros und Behörden.
Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) hat eine Flexibilisierung des Flächentarifvertrags vorgeschlagen. Im Interview mit dem Tagesspiegel sagte er, Abweichungen vom Tarifvertrag auf betrieblicher Ebene sollten gesetzlich erlaubt sein, sofern Arbeitgeber und Arbeitnehmer dem zustimmten.
Konjunkturprognosen lassen sich trefflich missbrauchen. Vor allem in diesen Tagen zum Jahreswechsel: Die einen mäkeln am mickrigen Wachstum herum und reden einem bevorstehenden Abschwung der Wirtschaft das Wort.
Die Uhr tickt. Bald wird es eine wettbewerbsfreie Zone weniger in Deutschland geben.
Langsam, aber sicher läuft die Schonfrist für Bahnchef Hartmut Mehdorn ab. Mag er auch vor riesigen Finanzlöchern stehen, die sich plötzlich auftaten, und sich mit Altlasten und einem maroden Schienennetz herumplagen müssen.
Auf einmal sind alle dafür. Bündnis 90/Die Grünen schon seit Jahren, die FDP ebenso, die SPD seit neuestem auch, und sogar die Union beginnt, sich notgedrungen für sie zu erwärmen: Zuwanderung von Ausländern nach Deutschland.
Die Deutschen sterben aus. Ohne Zuwanderer wird ihre Zahl immer weiter sinken - davor warnen beispielsweise Studien des Statistische Bundesamtes oder der Vereinten Nationen (UN).
Erschrecken und Erstaunen liegen dicht beieinander in diesen Tagen. Besonders, wenn es um öffentliche Unternehmen geht.
Teilzeitarbeit - wer kann dazu schon nein sagen? Das dachte sich auch die Bundesreregierung, und verabschiedete nun ein Gesetz, nach dem jeder Arbeitnehmer bestimmen darf, ob und in welchem Umfang er weniger arbeiten möchte.
Wettbewerb ist eine prima Sache. Er beschert uns lauter Dinge, die früher unvorstellbar waren: über dreißig Fernsehprogramme, Telefongespräche für wenige Pfennige, Pakete für ein paar Mark und Strom aus Windmühlen.
Das hat sich Hans Eichel fein ausgedacht. Der Finanzminister verlangt weniger Steuern von den Bürgern, und die lieben ihn dafür, denn sie haben mehr Geld im Portemonnaie.
Die Angst geht um. Der Ölpreis steigt und steigt, Auto fahren wird fast jeden Tag teurer, und immer mehr Ökonomen warnen: Das teure schwarze Gold könnte der gerade erst in Fahrt gekommenen Konjunktur einen gehörigen Dämpfer versetzen.
Die Bundesregierung hat derzeit einen tollen Lauf. Sagen zumindest ihre PR-Experten.
Eigentum, Besitz, das staatlich garantierte Recht darauf - das gehörte vor gut fünfzigJahren noch zu den Grundprinzipien der sozialen Marktwirtschaft. Materiellen Wohlstand anzuhäufen, Autos, Staubsauger, Waschmaschinen, sich darüber als wohlhabender Konsument zu definieren, das wurde für die Gesellschaft der jungen Bundesrepublik zu einem wesentlichen Lebensinhalt.
Kanzler Gerhard Schröder kann sich momentan entspannter Tage erfreuen auf seiner Urlaubsinsel. Nicht allein wegen schönen Wetters, reifer Weine oder wohligen Familienlebens.
Allmählich wird es langweilig. Schon wieder kommt eine Fusion nicht zustande.
Der Tag der Entscheidung naht: Am kommenden Freitag wird klar sein, ob Deutschland die lang ersehnte Steuerreform bekommt, oder ob sie vorerst scheitert. Ob die Reform dann noch die Chance hätte, Anfang nächsten Jahres Gesetz zu werden, ist fraglich.
Früher war alles besser. Zumindest für die deutschen Bauern.
Wenn im Zuge der Bundeswehr-Reform die allgemeine Wehrpflicht stark verkürzt oder abgeschafft würde, müsste auch der Zivildienst gestrichen werden. Was für die Sozialdienste wie ein Schreckensszenario anmutet, sehen Ökonomen hingegen recht gelassen.
Berlin. Was Sozialpolitikern Kopfzerbrechen bereitet, darüber freut sich Bernhard Jagoda, der oberste Verwalter der Arbeitslosigkeit in Deutschland: Der steigende Anteil älterer Menschen ist zwar Gift für Renten- oder Pflegeversicherung, den Arbeitsmarkt aber entlaste diese Entwicklung, frohlockt der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit.