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Carsten Niemann

Die Komische Oper ist nicht nur eine gute Adresse für Musiktheater, sondern auch fürs Sinfoniekonzert bürgerlicher Prägung. Zum ersten Konzert der Saison tischte man Bewährtes auf: Gerhard Oppitz war Solist in Mozarts großem C-Dur Klavierkonzert KV 467 und als Dirigent stand Zoltán Peskó bei Bruckners neunter Sinfonie im Mittelpunkt der Abonnentenneugier.

Von Carsten Niemann

Nein, er wird nicht "You are my Sexbomb" singen, dieser Tom Jones, der in den kommenden Wochen auf der Bühne der Neuköllner Oper steht. Obwohl er durchaus Anlässe hätte, geht er doch mehr als einer Frau ans Mieder, bevor die nach ihm benannte Opéra comique von Francois-André Philidor zum glücklichen Ende findet.

Von Carsten Niemann

Nur zur Orientierung: David Zinman und das Tonhalle-Orchester Zürich - das sind die mit dem "sensationellen Beethoven"; Simon Rattle und die Wiener Philharmoniker zeichnen dagegen mit ihrer Einspielung der fünften Sinfonie für den "Jahrhundert-Beethoven" verantwortlich - wenn man nach den Ankündigungen der CD-Firmen geht. Die Berliner Live-Überprüfung war für Sir Simon schlecht ausgegangen; nun stiegen die Schweizer mit der "Schicksals-Sinfonie" in den philharmonischen Ring.

Von Carsten Niemann

Um "King Arthur" möglichst lebendig aufzuführen, war den vocal-concertisten und ihrem Leiter Kristian Commichau jedes Mittel recht. Auf der Suche nach einer weiteren originellen Programmidee hatte sich der aufstrebende Berliner Chor für Henry Purcells Musik zu John Drydens höfischem Mittelalter- und Zauberdrama von 1691 begeistert.

Von Carsten Niemann

Er hätte auch Abfahrtsläufer werden können, dieser junge Schweizer Blockflötist, mit seinem unablässigen kraftvollen Knie- und Hüftschwüngen, mit denen er über eine Buckelpiste zu schmettern scheint. Rasant ist Maurice Stegers Spiel allemal: Rechts und links stieben da in den Allegros die Triller auf wie feiner Pulverschnee vor den mit blitzschneller Präzision gesetzten Stöcken eines Skichampions.

Von Carsten Niemann

Es ist dies nicht der Ort, über die Bestuhlung der Berliner Theater zu berichten. Doch in jedem Fall war es eine angenehme Abwechslung für viele Besucher des Maxim Gorki Theaters, als ihnen bedeutet wurde, sie sollten sich sternförmig auf der mit Teppich und Kopfstützen ausgelegten Hinterbühne des Hauses ausstrecken.

Von Carsten Niemann

Noch ein paar Aufführungen wie diese, und wir könnten eine Szene für Kunju-Opern in Berlin aufmachen. Kein halbes Jahr ist es her, dass die Berliner Festspiele in ihrem neuen Haus den "Pfingstrosen-Pavillon" vorstellten, Xian-zus grossartiges, 18 Stunden währendes Mammutwerk.

Von Carsten Niemann

Reinhard Keiser hat es geschafft. Wo immer man Barockoper spielt, gehören die Werke des Wahlhamburgers ins Repertoire - soviel dürfte nach dieser Produktion klar sein.

Von Carsten Niemann

Sie haben eine große Fallhöhe, hochästhetische multimediale Kunstprojekte wie dieses. Dabei ist die Idee zu Gisela Weimanns "Oper für 4 Busse" nicht ohne Reiz: vier BVG-Busse, von innen und außen streifenweise mit Spiegeln beklebt, fahren durch die Neue Mitte von Berlin; die Lichter der Großstadt schaffen reizvolle Spiegelungen und Reflexionen, während ein internationales Künstlerteam die alltägliche Situation einer Busfahrt mit Text- und Klangcollagen vollends in einen absurden Traum verwandelt.

Von Carsten Niemann

Wenn selbst den Kindern im Publikum ein Stück mit Neuer Musik am besten gefällt, dann muss das Konzert gelungen sein. Was gibt es aber auch nicht alles zu hören, wenn Dorothee Oberlinger "Black Intention" von Maki Ishii auf ihren Blockflöten interpretiert!

Von Carsten Niemann

Etwas lehrerhaft wirkt es schon, wie Leopold Hager seine Einsätze gibt. Wichtig fährt der ausgestreckte Zeigefinger nach oben, um dann auf einen Spieler niederzufahren: "Mozart, Haffner-Serenade, zweites Menuett!

Von Carsten Niemann

Der Programmheftautor muss bei den Proben dabeigewesen sein. Er hatte Josef Haydns letzte, verschwenderisch instrumentierte Messe als "Musik zur Party" betitelt und es hätte keine bessere Unterstützung für diese These geben können als die Aufführung des Spätwerks durch den RIAS-Kammerchor und die Akademie für Alte Musik.

Von Carsten Niemann

Zwei Dinge sind es, die den echten Freund der Friedenauer Kammerkonzerte ausmachen: Er begeistert sich für Musik auf historischen Instrumenten in intimem Rahmen und er ist in ständiger Sorge um den Fortbestand seiner geliebten Institution. Fünfzehn Jahre ist es her, dass das Freundespaar Bradford Tracey und Rolf Junghanns - Tastenvirtuosen und Sammler historischer Instrumenter - die Reihe in der Isoldestraße 9 begründete.

Von Carsten Niemann

Kurios, dass man Michala Petri gelegentlich vor den Angehörigen der Alte-Musik-Szene verteidigen muss. Dabei ist die Blockflöte, auf der die Dänin seit Jahren an der musikalischen Weltspitze brilliert, ganz und gar der Epoche des Barock verpflichtet.

Von Carsten Niemann

Es gibt Programmdoubletten, die eignen sich als Beziehungsspalter: Hören wir Beethovens Violinkonzert mit Jungstar Maxim Vengerov, so lautete am Dienstag die Frage - oder gehen wir lieber am Mittwoch zu den Originalklangexperten des Freiburger Barockorchesters, wenn sich Petra Müllejans auf das Stück stürzt?Nun, die Mehrheit der Berliner war zu Vengerov und Daniel Barenboim ins Schauspielhaus geströmt.

Von Carsten Niemann

Er klingt etwas billig, der Name dieses Orchesters. Unwillkürlich denkt man an CD-Pressungen aus der Grabbelkiste.

Von Carsten Niemann

Wütende Proteste der Presse, Rücktritt eines Dirigenten und eines Intendanten, Sühneandacht des Katholischen Frauenbundes: Keine Frage, bei seiner Uraufführung 1921/22 war Paul Hindemiths Kurzopern-Triptychon "Mörder, Hoffnung der Frauen", "Das Nusch-Nuschi" und "Sancta Susanna" ein Skandal(erfolg). Nach dem Krieg wurden die drei expressionistischen Musikdramen nur selten gespielt.

Von Carsten Niemann

Der heiter lächelnde Mozart ist ein grauenhaftes Klischee, aber solange es Mozartkugeln und die "Kleine Nachtmusik" gibt, lässt sich nicht viel dagegen ausrichten. Nicht einmal von Murray Perahia, und auch nicht vom Chamber Orchestra of Europe.

Von Carsten Niemann
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