Normalerweise hätte das Sozialamt dafür nicht gezahlt: Ein an Aids erkrankter und dadurch erblindeter Wilmersdorfer wünschte sich einen Blindenhund, damit er sein Leben weiterhin selbstständig führen könne. Der Antrag des jungen Mannes war jetzt trotz der allgemeinen Etatnöte erfolgreich - weil der Bezirk über ungewöhnlich hohe Stiftungsmittel aus Erbschaften verfügt.
Cay Dobberke
Als "Schildbürgerstreich mit immensen Kosten" hat die Wilmersdorfer Grünen-Fraktion gestern den geplanten Umzug des Bürgerbüros kritisiert. Die 1998 für etwa 300 000 Mark geschaffene Anlaufstelle soll im Rahmen der Bezirksfusion aus dem Rathaus am Fehrbelliner Platz in ein nahes Haus am Hohenzollerndamm 174-177 / Ecke Brienner Straße verlagert werden.
Sport- und Wirtschaftsstadtrat Andreas Statzkowski (CDU) fordert in Offenen Briefen eine Nutzung der Deutschlandhalle als Eissport-Arena. Gegen die Abrisspläne und die Umsiedlung des Eishockeyclubs Berlin Capitals nach Hohenschönhausen protestiere er mit überparteilicher Unterstützung der BVV Charlottenburg, schrieb Statzkowski an Sportsenator Klaus Böger (SPD), dem er eine "Nichtachtung des Eissports" vorwirft.
Der Funkturm ist jetzt nach turnusgemäßen Wartungsarbeiten wieder zugänglich, wie die Messe Berlin gestern mitteilte. Seit dem 4.
Wer kein Bodybuilder ist, muss am Eingang des Rathauses Charlottenburg schon sein ganzes Körpergewicht einsetzen, um die schwere Eisentür aufzustemmen - und später mit aller Kraft ziehen, um wieder heraus zu kommen. Bürgermeisterin Monika Wissel hält die Tür für die widerspenstigste aller Berliner Behörden.
Das Restaurant Hardtke in der Meinekestraße 27 hat Berufung gegen das Räumungsurteil des Landgerichts eingelegt, wonach das Lokal in Kurfürstendamm-Nähe wegen Mietschulden in Höhe von 465 000 Mark schließen soll. Das sagte Norbert Eckervogt, der Anwalt des Wirts Dieter Hardtke, gestern auf Nachfrage.
Das Bezirksamt hat gestern das Bebauungsplanverfahren für den Stuttgarter Platz eingeleitet - gemäß einem BVV-Beschluss, aber gegen den Willen der Bürgerinitiative, die eine Verschiebung forderte. Die Firma Trigon will, wie berichtet, ein 19-stöckiges Hochhaus mit Hotel und Fitness-Center sowie eine Ladenzeile errichten.
Die nahenden Bezirksfusionen bringen ein Kuriosum mit sich: Neben den neuen Bezirksverordnetenversammlungen, die sich am 19. Oktober konstituieren werden, bestehen die alten BVVen bis zum Inkrafttreten der Fusionen zum Jahreswechsel fort.
Zum Bürgermeister des künftigen "Hauptstadtbezirks" aus Mitte, Tiergarten und Wedding wird im Oktober voraussichtlich Mittes Rathaus-Chef Joachim Zeller (CDU) gewählt - in einer stadtweit einzigartigen Zusammenarbeit der Christdemokraten mit den Grünen zu Lasten der SPD. Darauf einigte sich jetzt eine Verhandlungskommission.
Einen "gestalteten Erlebnisraum" nennt die BVG das Ergebnis der neunmonatigen Umbauarbeiten im U-Bahnhof Fehrbelliner Platz: Gestern eröffnete eine Passage mit 20 Läden im Geschoss zwischen den Bahnsteigen der U 1 und U 7. Dazu gehören ein Kartoffel-Imbiss, eine Caféteria, eine Bäckerei, eine Boutique, ein Blumenladen, ein Fotogeschäft, ein Handy-Shop, eine Obst- und Gemüsehandlung sowie ein Schuh- und Schlüsselschnelldienst.
Zwischen dem Eigentümer des seit Jahren eingerüsteten Rohbaus am Kurfürstendamm 101 / Ecke Joachim-Friedrich-Straße und dem Bezirksamt Wilmersdorf bahnt sich ein erbitterter Streit ums Geld an. 3,7 Millionen Mark soll der Arzt Roman Skoblo demnächst in die Bezirkskasse zahlen, weil er statt eines schon Anfang der 90er Jahre abgerissenen Wohnhauses nunmehr ein vorrangig für Behinderte gedachtes Hotel plant.
Der Nutzung der Freien Volksbühne als Berliner Festspielhaus steht nichts mehr im Weg: "Wir sind uns einig", teilten die Eigentümer des Theaters an der Schaperstraße in Wilmersdorf auf Anfrage mit. Die Festspiele GmbH ziehe im Dezember ein.
Das "Café-Crêperie Haffar" an der Grolmanstraße / Ecke Pestalozzistraße wirkt mit rund 50 Sitzplätzen und der abwechslungsreichen Speisekarte wie ein Restaurant - und ist doch keines, weil das Bezirksamt die Erlaubnis verweigert. Der Anfang 1999 eröffnete Betrieb, in dem auch verpackte Lebensmittel verkauft werden, gilt nur als "Geschäft mit angeschlossenem Ausschank".
Für die von Kulturstaatsminister Michael Naumann vorgeschlagene Nutzung der Freien Volksbühne als Berliner Festspielhaus scheint der Weg frei - denn die Pläne für ein Großkino in dem denkmalgeschützten Bau an der Schaperstraße 24 sind wohl gescheitert. Zwar hatte der Investor Neubau die Umgestaltung zu einem Filmtheater mit 1600 Plätzen in sieben Sälen schon beantragt, und die Ufa Filmtheater AG war als Betreiber im Gespräch, doch nun liegt das Projekt auf Eis.
Im Neuköllner Volkspark Hasenheide zeigte die neue Kampfhunde-Verordnung gestern bereits Wirkung: Während dort bisher Hunde aller Rassen oft frei herumliefen und deren Halter die Leinenzwang-Schilder ignorierten, war dort nun über Stunden hinweg kein einziges nicht angeleintes Tier zu entdecken. Anders war es nur im eingezäunten Hundeauslaufgebiet innerhalb des Parks (zumindest den Maulkorb müssen gefährliche Tiere aber auch dort tragen).
Im Streit um den Bierausschank vor dem Olympiastadion will das Oberverwaltungsgericht bis zum Start der neuen Bundesligasaison am 10. August über eine Beschwerde des Bezirksamts Charlottenburg entscheiden.
Der Sport-Club Charlottenburg (SCC) rechnet damit, dass "in Kürze" das so genannte vorhabenbezogene Bebauungsplanverfahren für sein geplantes Sportzentrum am Mommsenstadion beginnt und im Januar der Grundstein gelegt werden kann. Dann wäre die Eröffnung, wie erhofft, zur 100-Jahr-Feier des Vereins im September 2002 möglich.
Der Streit um das Seniorenheim "Heimstatt Jungfernheide" weitet sich aus. Gestern meldete sich ein Mitarbeiter beim Tagesspiegel und kritisierte die mangelnde Pflege, wie es zuvor schon die Tochter einer Bewohnerin und Mitarbeiter einer Reinigungsfirma getan hatten.
"Ich bin fassungslos", sagte Architekt Oliver Collignon am Mittwochabend im BVV-Bauausschuss: CDU und SPD wandten sich plötzlich gegen den Abriss des großenteils leer stehenden und sanierungsbedürftigen Altbaus mit dem Sportgeschäft "Skihütte" an der Kant- / Ecke Joachimstaler Straße. Noch in der Sitzung zuvor hatte der Ausschuss den Entwurf eines achtstöckigen Geschäftshauses in ökologischer Bauweise, genannt "City Light House", gelobt und nur den Verzicht auf Wohnungen bemängelt (wir berichteten).
Im Berliner Buchhandel formiert sich eine Front gegen den Versuch der österreichischen Medienkaufhaus-Kette Libro, die Buchpreisbindung vom 1. Juli an über Internet-Bestellungen zu umgehen.
An drei Orten in der Stadt haben Geschäfte am kommenden Wochenende länger geöffnet. Die entsprechenden Sondergenehmigungen wurden vom Landesamt für Arbeitsschutz erteilt.
Im Fusionsbezirk aus Charlottenburg und Wilmersdorf soll es keine Bürgerfragestunden vor den Sitzungen der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) geben. Seit zwei Jahren können Bürger zumindest in Charlottenburg schriftlich Fragen stellen, die am Sitzungstag zwischen 16.
Die Grünen sind in der jüngsten Sitzung der BVV Wilmersdorf mit Vorstößen zu Gunsten von Radfahrern abgeblitzt. Zum einen verlangten sie, die Havel- und die Teufelsseechaussee zu Fahrradstraßen zu machen.
"Erst einmal will ich die Mitarbeiter kennenlernen und deren Erfahrungsschatz nutzen", sagt Martina Tittel, die am 1. Juli die Leitung des Kulturkaufhauses Dussmann an der Friedrichstraße übernimmt.