Lea Rabin, die Witwe des ermordeten israelischen Ministerpräsidenten Jitzhak Rabin, ist tot. Fünf Jahre und acht Tage nach der Ermordung ihres Mannes starb Lea Rabin im nach ihm benannten Rabin-Krankenhauskomplex in Petah Tikva bei Tel Aviv.
Charles A. Landsmann
Die Chancen, dass es diesmal wirklich klappt mit der Einschränkung oder gar Beendigung der Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern, sind besser denn je. Die Vernunft scheint doch noch, nach über einem Monat mörderischer Kämpfe und in allerletzter Sekunde, die Gewalt stoppen zu können.
Israel und die Palästinenser beschuldigen sich gegenseitig, die Waffenstillstands-Übereinkunft von Scharm el Scheich zu missachten. Der Freitags-Gottesdienst der Moslems auf dem Tempelberg und die Feiertagsgebete der Juden an der darunter liegenden Klagemauer verliefen weitgehend ruhig.
Am Tag nach dem Gipfel von Scharm el-Scheich wurde weiter geschossen. Das war zu erwarten.
Die Gipfelkonferenz von Scharm el Scheich hat viele Sieger. Den gesunden Menschenverstand zum Beispiel, und natürlich die beiden direkt betroffenen Völker, Palästinenser und Israelis.
Diplomatie in Scharm el Scheich. Das Rationale also, die Verhandlungen.
Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums bestätigte am Sonntag die Ernennung des Berufsdiplomaten Schimon Stein zum Botschafter in Berlin. Die endgültige Ernennung durch die Regierungen in Deutschland und Israel verzögert sich aber.
Während die Kämpfe in den palästinensischen Autonomiegebieten anhalten, hat sich in Israel selbst eine zweite Front aufgetan: "Die Befürchtung: Bürgerkrieg" - titelte die Zeitung "Maariv". In der Nacht zum Dienstag "brannte" das israelische Kernland: Jüdische und arabische Banden demonstrierten nicht nur gegeneinander, sondern bekämpften einander mittels Brandstiftungen, Straßenbarrikaden und Schlägereien.
Die Gewalt im Nahen Osten hat über das Wochenende eine dramatische Steigerung erfahren. Israel und die Palästinenser stehen unmittelbar vor einem Krieg, der für die Palästinenser militärisch von vornherein verloren ist und sich für die Israelis zu einem Zweifrontenkrieg entwickeln könnte.
In Gaza, vor zwei Jahren. Das Auto hält auf einem kleinen, von Müllhaufen umgebenen Platz.
Ehud Barak kann über die "Al-Akza-Intifada" stürzen, Jassir Arafat aber bei ihr nur gewinnen. Dem israelischen Regierungschef droht das Aus, weil er keine Minderheitsregierung mit Unterstützung der arabischen Abgeordneten mehr bilden kann.
Die tödlichen Kämpfe zwischen Israelis und Palästinensern sind fast vorüber - die große Terrorgefahr ist geblieben. Die Kämpfe haben gezeigt, dass weder die palästinensische Führung noch die israelischen Kommandanten ihre Leute und jeden Untergebenen jederzeit unter Kontrolle haben, von der jeweiligen Opposition ganz zu schweigen.
Die Palästinenser sagen Ja zu weiteren Verhandlungen. Sie wollen zwar einen eigenen Staat, aber wenn möglich auf Grund eines Abkommens mit Israel.
Drei Königinnen auf einmal sind zuviel für ein einziges Königreich. Vor allem wenn es so klein ist wie das haschemitische Königreich Jordanien.
In vier Tagen wird ein Staatsgebilde neuer Art geboren. Am 13.
Gleich zwei Revolutionen sind in Israel ausgerufen worden. Ihren Urhebern geht es um eine Verbesserung ihrer Wahlchancen, was beweist, dass Regierung und Opposition von baldigen vorzeitigen Neuwahlen ausgehen.
Nachdem er seine parlamentarische Mehrheit verloren und auch kein Abkommen mit den Palästinensern erzielt hat, seine engsten Mitarbeiter zurückgetreten sind oder entlassen wurden, setzt nun die Kritik aus den eigenen Reihen ein.Ehud Barak hat nicht nur die Hälfte seiner Minister durch Rücktritte verloren, sondern auch die meisten seiner wichtigsten Mitarbeiter.
Der Friedensprozess im Nahen Osten kommt wieder in Bewegung. Palästinenserpräsident Jassir Arafat erklärte am Mittwoch an, den Termin für die Ausrufung eines Palästinenserstaates werde nochmals überprüft.
Die sechs Millionen jüdischen Holocaust-Opfer sind wiedergeborene Sünder. Diese ungeheuerliche Behauptung stellte nicht ein wirrer Neonazi auf, sondern der geistige Führer der Shas-Partei, Ovadia Josef.
Der israelische Ministerpräsident Ehud Barak setzte am Donnerstagmorgen ein bedeutsames Zeichen: Ungeachtet der Regierungskrise reiste er nach Alexandria zum ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak, um mit ihm das Gipfeltreffen von Camp David und den weiteren Verlauf des Friedensprozesses zu besprechen. Barak hatte den Palästinensern eine Beteiligung an der Verwaltung Jerusalems angeboten, dessen Osten sie als Hauptstadt eines eigenen Staates fordern.
Israels Regierung kann weder Frieden schließen mit Palästinensern und Syrern, noch vernünftig regieren. Und dies, obwohl eine deutliche Mehrheit mit der Politik einverstanden ist und nach wie vor hinter Premier Ehud Barak steht.
Ehud Baraks Optimismus ist ungebrochen allen ständigen und schmerzhaften Schlägen zum Trotz: "In den kommenden Wochen werden wir die Regierung zusammenstellen und vorwärts marschieren. Ich bin überzeugt, dass das Volk genau das von uns erwartet.
Mosche Katzav wurde am Dienstag als Israels neuer Staatspräsident vereidigt, während die breite Öffentlichkeit weiterhin darüber diskutierte, wie sein überraschender Wahlsieg gegen den haushohen Favoriten Schimon Peres zu Stande gekommen war. Ministerpräsident Ehud Barak machte sich an die Regierungs-Neubildung ohne allerdings zu wissen, ob sein Außenminister David Levy im Amt bleibt oder zurücktritt.
Seine Haarfarbe entspricht seinem politischen Profil: grau. Mosche Katzav ist der klassische Hinterbänkler, der mit viel Glück, noch mehr Manipulation und dank eines Mangels an Feinden plötzlich an die Spitze gelangt ist - die Spitze des jüdischen Staates Israel.