Die meisten Experten sind sich sicher. Ariel Scharon wird das Rennen machen.
Charles A. Landsmann
Israel wählt am heutigen Dienstag einen neuen Ministerpräsidenten. Aller Voraussicht nach heißt der neue Regierungschef Ariel Scharon.
Israels Ministerpräsident Ehud Barak kann bei der Wahl nächste Woche kaum eine Stimme aus dem religiösen Lager erwarten. Sein klar favorisierter Gegenkandidat Ariel Sharon bemüht sich, den Eindruck zu erwecken, als hätte er sich "aus der religiösen Umarmung befreit".
Auf palästinensischen Wunsch hin haben Israel und die Palästinenser ihre Verhandlungen wieder aufgenommen - obwohl praktisch keine Chance zu irgendeinem Abkommen vor den israelischen Wahlen vom 6. Februar besteht.
Der israelische Oppositionsführer Ariel Scharon will, falls er erwartungsgemäß am 6. Februar zum neuen Regierungschef gewählt wird, ein langfristiges Interimsabkommen mit den Palästinensern anstreben.
Der Wahlsieger in Israel steht einen Monat vor der Abstimmung fest: Ariel Scharon - wenn nicht doch noch Ehud Barak zur Seite rückt und Schimon Peres Platz macht. Nur mittels dieses unwahrscheinlichen Szenarios könnte eine Wahl des Rechtsaußen Scharon noch verhindert werden.
Israels Ministerpräsident und Verteidigungsminister Ehud Barak hat der Armeeführung den Befehl erteilt, sich auf einen umfassenden Krieg vorzubereiten. Barak bestätigte vor dem Knesset-Ausschuss für Außen- und Sicherheitspolitik am Dienstag offiziell seinen Befehl, die Armee habe sich auf Krieg vorzubereiten.
Die Zeichen stehen auf Sturm, die Sprache ändert sich, der Ton wird schärfer. Israels Ministerpräsident und Verteidigungsminister Ehud Barak nimmt immer öfter das Wort "Krieg" in den Mund.
"Zum Tango braucht es zwei", hieß es bis vor wenigen Tagen immer und immer wieder in Israel, wenn von den Verhandlungen mit den Palästinensern die Rede war, für die lange Zeit Arafat nicht mehr als Partner in Betracht zu kommen schien. Doch zum erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen braucht es gar vier: Nicht nur Barak und Arafat, sondern auch einen amerikanischen Noch-Präsidenten mit viel gutem Willen sowie Gespür für das Machbare.
Das israelisch-palästinensische Abkommen, beruhend auf dem Kompromissvorschlag von US-Präsident Bill Clinton, soll durch die UNO ratifiziert und garantiert werden. Es würde, falls von beiden Seiten akzeptiert, die historischen Sicherheitsrats-Resolutionen 242 und 338 ersetzen, welche die Basis für den gesamten Friedensprozess bildeten.
Dribbelkünstler sind im Fußball die Lieblinge des Publikums. Wenn sie ihre Gegenspieler austricksen, jubelt die Stehkurve, wenn sie dem Gegnern gar den Ball zwischen den Beinen durchspielen, applaudiert auch die Tribüne.
Das Comeback des "Bibi" Netanjahu hat ein schnelles Ende genommen. Der frühere israelische Ministerpräsident wird bei den kommenden Wahlen nicht noch einmal für dieses Amt kandidieren.
Der Mann hat sich verändert. Sagt er.
Alle durchschauen alle, aber keiner versteht den anderen. So sieht es in diesen Tagen im Nahen Osten aus.
Mit der offiziellen Kandidatur des amtierenden Ministerpräsidenten Ehud Barak und der angemeldeten Kandidatur von Benjamin Netanjahu für die Wahl des Regierungschefs herrscht bereits einen Tag nach Baraks Rücktritt Klarheit, dass es in Israel zur Wiederauflage des Duells vom Mai 1999 kommen wird. Und doch wächst die Verunsicherung, weil die Auslegung der verschiedenen Wahlgesetze immer widersprüchlicher und der Zeitdruck immer größer wird.
Israel Wählt. Auf jeden Fall.
Der ehemalige nationalkonservative Ministerpräsident Israels, Benjamin Netanjahu, steht mit großer Wahrscheinlichkeit vor seinem politischen Comeback. Bei den Umfragen liegt er weit vor seinem Nachfolger Ehud Barak, der mit seinem Rücktritt letztlich verhindern will, dass Netanjahu wiederum sein Nachfolger wird.
Jassir Arafat steht vor zwei schicksalshaften Entscheidungen - und tut so, als ob er dies nicht wüsste. Der Palästinenserpräsident entscheidet den Ausgang der israelischen Wahlen sowie über den Frieden und den eigenen Staat.
Der israelische Ministerpräsident Ehud Barak hat seinen Rücktritt eingereicht. Es war allerdings weniger ein Rücktritt als eine Rücktrickserei.
Der israelische Ministerpräsident Ehud Barak ist am Samstag überraschend zurückgetreten. Barak wird seine Demission am heutigen Sonntag Staatspräsident Mosche Katzav mitteilen, nachdem er sie am Samstagabend an einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz angekündigt hat.
Ehud Barak hat die Flucht nach vorne angetreten. Als Politiker hat der Ex-Generalstabschef damit keine Erfahrung, und so hat er die falsche Richtung eingeschlagen: auf den Abgrund zu.
Aufgescheucht durch die harsche internationale Reaktion auf den letzten Vergeltungsschlag wird in Israel Sinn und Art militärischer Aktionen als Antwort auf palästinensischen Terror diskutiert. Gleichzeitig bemühen sich die Außenminister der USA und der Türkei um einen Waffenstillstand.
Die Gewalt der "Al Aksa-Intifada", das Ausmaß des Aufstandes, war in den letzten Tagen erheblich zurückgegangen; Jassir Arafat und Ehud Barak redeten nicht mehr von Ultimaten, sondern von Kompromissen; Hoffnungen keimten. Doch dann zeriss die Bombe von Kfar Darom die Zuversicht, weil sie Vergeltung notwendig machte - so stehen die Zeichen nun wieder auf Eskalation und nicht auf ein Ende der Gewalt.
Der Nahe Osten ist endlich wieder politisch in Bewegung geraten. Nach sieben Wochen Blutvergießen, hunderten Toten und tausenden Verletzten, zeichnet sich zwar noch immer kein Ende des israelisch-palästinensischen Kleinkrieges ab.