Die religiös-ethnische Schas-Partei hat ihren Austritt aus der israelischen Regierungskoalition angekündigt. Doch noch sind die Minister-Rücktritte nicht erfolgt, weshalb die Chancen, dass Ehud Barak seine Regierung zusammenhalten kann, nicht schlecht stehen.
Charles A. Landsmann
Israel hat die grundsätzliche Einigung über eine Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter begrüßt. In einer in der Nacht zum Montag verbreiteten Erklärung teilte das Außenministerium in Jerusalem mit, die Regierung Israels sei mit der am Freitag in Berlin bekannt gegebenen Einigung zufrieden, nach der zehn Milliarden Mark an ehemalige NS-Zwangsarbeiter gezahlt werden sollen.
Das Weizmann Institute of Science hat in den 50 Jahren seiner wissenschaftlichen Forschung und den 40 Jahren seiner Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft tiefe Spuren in der israelischen Gesellschaft hinterlassen, sich weltweit hohes Ansehen verschafft und mit internationalen Kooperationen die Basis für weitere erfolgreiche Aktivitäten gelegt - mehr als Grund genug für die laufenden Feierlichkeiten in Rehovot südlich von Tel Aviv.Eigentlich stimmt die Jubiläumszahl 50 nicht, denn sie bezieht sich nur auf den Namen des nach dem ersten israelischen Staatspräsidenten Chaim Weizmann (Onkel des heutigen Staatsoberhauptes Eser Weizman) benannten Institutes.
Die Affäre um den israelischen Zeitungsverleger Ofer Nimrodi weitet sich aus. Nach der Verurteilung wegen illegalen Abhörens, dem Verdacht der Mordbestellung, folgte jetzt die Verhaftung angeblich bestochener Polizeioffiziere.
Der Verdacht wiegt schwer. Die Gerüchte überschlagen sich.
Die israelische Regierung versucht die Bildung einer Koalition mit der Jörg Haider und seiner Partei in Österreich zu verhindern. Sollte es doch anders kommen, so wird Jerusalem zwar kaum seinen Botschafter aus Wien abziehen, aber alles unternehmen, um einen Minister Haider und damit auch Österreich - wie zu Zeiten Kurt Waldheims als Bundespräsidenten - international weitgehend zu isolieren.
Die "sichere Passage" durch Israel zwischen den beiden palästinensischen Autonomiegebieten wird nächste Woche eröffnet. Eine Übereinkunft dazu wurde nach Verhandlungen zwischen ministeriellen Unterhändlern der israelischen Regierung und der Palästinensischen Autonomiebehörden am Dienstag unterzeichnet.
Nach dem Mordanschlag auf den Geheimdienstchef der mit Israel verbündeten SLA-Miliz im Süden Libanons hat die israelische Luftwaffe wieder Vergeltungsangriffe auf Ziele der Hisbollah in der Sicherheitszone geflogen. Kampfflugzeuge feuerten am Dienstag acht Raketen auf Stützpunkte der schiitischen Miliz in den Bergen östlich von Kilja, drei Kilometer nördlich der israelisch besetzten Zone, wie aus libanesischen Sicherheitskreisen verlautete.
Nur wenige Stunden nach der Genehmigung des Abkommens von Scharm el Scheich durch die Knesset begann Israel mit dessen Umsetzung: 199 palästinensische Sicherheitshäftlinge wurden in die Autonomiegebiete freigelassen. Gleichzeitig wurden diese aber aufgrund von Warnungen vor einem Terroranschlag für mehrere Tage abgesperrt.
Israels Oberstes Gericht hat jede Art von Gewaltanwendung bei Verhören von Terrorverdächtigen untersagt. Während Geheimdienstler und Staatsanwaltschaft über das einstimmige Urteil entsetzt sind, erklärten Menschenrechtsorganisationen, sie seien erfreut.
Die Unterzeichnung des neuen israelisch-palästinensischen Abkommens über Teilrückzüge und Freilassungen verzögerte sich auch am Freitag. Dank erstmaliger amerikanischer Intervention konnten allerdings die letzten Streitpunkte weitgehend beigelegt werden, sodass allgemein die Unterzeichnungszeremonie für Sonnabendnacht im ägyptischen Rotmeerbadeort Sharm el-Sheikh erwartet wird.
September 2000 wird der israelisch-palästinensische Konflikt, und damit das Kernstück des Nahostkonflikts, vermutlich zu Ende sein. Darauf werden sich die beiden Seiten im neuen Abkommen wohl einigen.
Er eindruck trügt. Der nahöstliche Friedensprozess steckt keineswegs mehr in der Sackgasse, in die er von Benjamin Netanjahu unter Mithilfe Jassir Arafats und Hafez el-Assads gelenkt wurde.
Es war eine kurze, schlichte Zeremonie. In Deutschland wollte er nicht beerdigt werden, sondern in Tel AvivCharles A.
Die Aufzeichnungen, die der "Organisator des Todes", Adolf Eichmann, während seines Prozesses in Israel bis zu seiner Hinrichtung gemacht hat, sollen in einem deutschen wissenschaftlichen Institut oder Verlag veröffentlicht werden. Diese Ansicht vertritt der Justizberater der israelischen Regierung, Elyakim Rubinstein, der nach Beratungen mit Experten grundsätzlich der Veröffentlichung der rund 1300 handgeschriebenen Seiten zugestimmt hatte.
Zum zweiten Mal seit dem Amtsantritt des neuen israelischen Ministerpräsidenten Ehud Barak hat ein palästinensischer Attentäter versucht, mit einem Mordanschlag den Friedensprozess zu stören: Der Mann raste, nach bekanntem Muster, am frühen Dienstagmorgen mit seinem Auto in eine Gruppe von Soldaten auf einer belebten Überland-straßenkreuzung mitten im israelischen Kernland bei Jerusalem. Nachdem er einige Soldaten verwundet hatte, kehrte er Minuten später mit seinem roten Fiat Uno an den Tatort zurück und überfuhr zwei auf der Straße liegende verletzte Soldatinnen und einen Pfleger, bevor er selbst durch die Kugeln anderer Soldaten und Polizisten getötet wurde.
Die Schüsse auf zwei jüdische Siedler in Hebron haben zu neuer Missstimmung zwischen der israelischen Regierung und der palästinensischen Autonomieverwaltung geführt. Der Oberkommandierende der israelischen Besatzungstruppen im Westjordanland, Generalmajor Jizchak Eitan, warf den Palästinensern am Mittwoch vor, nicht genug zur Ergreifung der Täter zu tun.
Israels Premier möchte den Truppenabzug aus dem Westjordanland bis zum 1. Oktober aufschieben - der Palästinenserführer besteht hingegen auf dem Wye-AbkommenCharles A.