Auch das Kino wird kriegerischer: Bilder von Gewalt und Horror dominieren das 71. Festival am Lido
Christiane Peitz

Das Filmfest von Venedig nähert sich langsam seinem Finale. Neben braven italienischen Beiträgen und einer philosophischen Farce aus Schweden überrascht eine tragikomische Bergbesteigung mit Michel Houellebecq.

Filmfest Venedig: Brave italienische Beiträge und eine Bergbesteigung mit Michel Houellebecq

Mit seinem Festivalbeitrag "The Cut" wagt sich der deutsche Regisseur Fatih Akin bei den 71. Filmfestspielen in Venedig an ein türkisches Tabu: den Völkermord an den Armeniern.

Verspiegelte Brille, hochstehender Haarschopf, zwei schöne Frauen im Arm: Show kann Kult-Schauspieler Al Pacino verdammt gut. Auf dem Filmfest in Venedig hat er gleich zwei Eisen im Feuer.

Die ersten Filme bei der Biennale in Venedig sind angelaufen. Sie zeigen indonesische Massenmörder ohne Reue und suchen die österreichische Seele im Keller.

Mit Alejandro Iñárritus Superhelden-Komödie „Birdman“ eröffnen die 71. Filmfestspiele von Venedig. Der Wettbewerb um die Weltpremieren wird unterdessen immer härter.

Der Radarturm auf dem Tempelhofer Feld in Berlin darf nicht wackeln. Wegen der Antenne. Eine Kugel-Inspektion in luftiger Höhe.

Der kanadische Filmemacher Xavier Dolan bleibt mit dem Psychothriller "Sag nicht, wer du bist!" seiner Linie treu: Die Mutter-Sohn-Geschichte inszeniert er als Etüde über die Irrationalität der Trauer und Faszination der Gewalt.

Sichern und sichtbar machen: Die deutschen Archive wollen das Filmerbe ins digitale Zeitalter retten. Letztes Jahr wurde Alarm geschlagen, jetzt gibt es erste Entwarnungen. Aber das Geld reicht noch lange nicht.

Frans Brüggen war einer der Pioniere der Alten Musik und hat die Blockflöte wieder konzerttauglich gemacht: Letzte Woche ist der Dirigent und Musiker mit 79 Jahre in Amsterdam gestorben.

Er erzählte von Krisen, Konflikten und Kriegen: Peter Scholl-Latour war eine Reportage-Legende, ein gefragter Experte fürs Fernsehen und ein großer Welterklärer. Nun ist der Journalist und Autor mit 90 Jahren gestorben. Ein Nachruf.

Die amerikanische Regisseurin Kelly Reichardt ist eine der wichtigsten Independent-Filmemacherinnen des Landes. In ihrem Ökoterrorismus-Film „Night Moves“ erkundet sie, was von den Idealen des einstigen Liberalismus übrig geblieben ist.

Hintergrund ist die Festnahme des Filmemachers in der Schweiz 2009 und der Auslieferungsantrag der USA wegen einer Pädophilie-Anklage in den 70er Jahren.

Die Vergleichsstudie zu einem Neubau für die Klassische Moderne in Berlin ist nun bald ein Jahr alt. Wie geht es weiter bei der Neuordnung der Berliner Museen? Kulturstaatsministerin Monika Grütters will das Land mehr ins Boot holen - und womöglich auch private Geldgeber.

Kroatisch, katholisch, balkanisch – und böse: Vinko Brešans Kondom-Komödie „Gott verhüte“.

Erhellende Ironie, lustlose Regie: Frank Castorfs Bayreuther „Ring“ im zweiten Jahr – und eine helle, klare Sternstunde mit Hans Neuenfels' „Lohengrin“.

Achtung, Baustelle: In der Festspielstadt Bayreuth werden die Richard-Wagner-Kultstätten überholt – und nicht nur sie. Auch das Markgräfliche Opernhaus und die Stadthalle werden umgebaut.

Seit 2010 ist das Richard-Wagner-Museum in Wagners ehemaligem Bayreuther Wohnhaus Wahnfried wegen Sanierung geschlossen. Leiter Sven Friedrich über die Pläne zur Neugestaltung.

Entwarnung auf dem Hügel: Bei der Wiederaufnahme von Frank Castorfs "Ring" sind die Buh-Orgien des vergangenen Jahres vergessen. Alle mögen jetzt die Inszenierung – und Christian Thielemann verspricht beste Sänger.

Zehn Musentempel sind oder werden in Berlin für die Öffentlichkeit gesperrt. Nicht immer gibt es einen Termin für die Wiedereröffnung. Betroffen ist vor allem die Kunst der Moderne. Eine etwas andere Stadttour.

Eine Panne unterbricht die "Tannhäuser"-Eröffnungsaufführung in Bayreuth - für 50 Minuten. Und Katharina Wagner gibt "Ring"-Regisseur Frank Castorf Contra: über Knallgeräusche und Wortgefechte bei den Wagner-Festspielen.
Die Hitze setzt der Kunst zu: Ganz gleich ob es um Joseph Beuys' Fettecke geht oder um Sebastian Baumgartners "Tannhäuser" in Bayreuth.

Herta Müller ist Nobelpreisträgerin. Nun wird diskutiert, ob sie Ehrenbürgerin von Berlin werden soll. In den vergangenen Tagen waren Gerüchte aufgetaucht, dass es in der Koalition Widerstand dagegen gebe.