Der Berliner Staatsoper droht aus Mailand Ungemach. Ein Streik-Frühstück.
Christine Lemke-Matwey

Benedikt von Peter zieht in „Fidelio“ an der Komischen Oper die Summe allen Trashs. Warum gibt es an einem programmatisch so ehrgeizigen Haus niemanden, keinen Intendanten, keinen einzigen Dramaturgen, der Einspruch erhebt und so viel Schlimmes verhindert?

Zum 70. von Anja Silja und Siegfried Jerusalem
Der Beerdigung von Wolfgang Wagner blieben die Wieland-Wagner-Kinder demonstrativ fern. Wirklich interessiert hat die neuerliche Klein-Familienfehde aber niemanden.

Wolfgang Wagner wollte keine große Trauerfeier. Und doch war das Nachspiel auf dem Grünen Hügel in Bayreuth nach seiner Art.
Szenisches Ritual: Peter Sellars, Simon Rattle und die Matthäus-Passion in der Philharmonie Berlin.

Jürgen Flimm und Daniel Barenboim präsentieren im Schillertheater ihre Pläne für die Berliner Staatsoper. Eröffnet wird die neue Saison spektakulär: am 3. Oktober mit der Uraufführung von Jens Joneleits Oper „Metanoia – über das Denken hinaus“. Regie: Christoph Schlingensief.
Jürgen Flimm, ab September Staatsopern-Intendant, kommt von auswärts. Die Atmosphäre auf seiner ersten Pressekonferenz im Schillertheater war geradezu extraterrestrisch.

Sehnsucht und Grausamkeit: Der Jesuitenschüler Calixto Bieito inszeniert Wagners "Parsifal" in Stuttgart als Endspiel. Schade nur, dass so durchwachsen gesungen wird.

Wieder da: Rolando Villazón mit „Eugen Onegin“ an der Staatsoper
Märzmusik (1): Das Arditti Quartett
Walser, Grass, Weizsäcker, Schmidt: Große alte Männer braucht das Land – nur wozu eigentlich?
Das Stammhaus des Maerzmusik-Festivals, das Festspielhaus in der Schaperstraße, wird gerade renoviert, auch dafür ist Geld da – deswegen also der Marsch gen Mitte in die Volksbühne. Inhaltlich gibt es Grund zum Strahlen.

Autodidakt und Selbstquäler: Zum 150. Geburtstag des Wiener Komponisten Hugo Wolf.
Eine Gesellschaft ohne musikalische Bildung vereinsamt und verarmt. 13 Berliner Dirigenten und Intendanten haben sich daher an Bildungssenator Jorgen Zöllner gewandt.
Käßmann, Hegemann – und der diskriminierte Mann: zum Jubiläum des Internationalen Frauentags.
Barenboim dirigiert Mahler in Berlins Philharmonie. Musik und Welt und Dirigat geraten fast völlig aus den Fugen. Aber eben nur fast.
Gewalt und Intimität: Aribert Reimanns „Medea“, uraufgeführt an der Staatsoper Wien.
Populär und postmodern: Vor 200 Jahren wurde Frédéric Chopin geboren. Bis heute tut sich die Musikwelt mit seiner Radikalität schwer
Alles Frühe klingt spät, alles Liebliche gefriert: Das Artemis Quartett spielt Beethoven in Berlin.

Volkstribun im Führerbunker: Philipp Stölzl riskiert Richard Wagners "Rienzi" an der Deutschen Oper Berlin.
Staatsopern-Dirigent Otmar Suitner ist tot
Ein cooles Debüt, man kann es nicht anders nennen. Schon Tugan Sokhievs Auftritt in der Philharmonie, der kurze Weg vom Musikerfoyer aufs Podium, verheißt Unbeirrbarkeit.
„Jupiter und ich“: Der Sänger Dietrich Fischer-Dieskau sinnt seinen Begegnungen mit Wilhelm Furtwängler nach.