Blumen blühen auf aus wassergefüllten Bierflaschen und machen einen Sandkasten zum Chrysanthemen-Paradies.An der Wand gegenüber sitzen Leute im roten Overall, mit blanklackierten Masken auf den Köpfen, in der Art dämlich nickender Zuschauer.
Christoph Funke
Als er vor dem Ausschuß zur Untersuchung unamerikanischer Tätigkeiten im September 1947 nach seinem Beruf gefragt wurde, antwortete Hanns Eisler: "Ich bin ein Komponist".In der Antwort steckt List und eine große Sehnsucht: Komponist sein zu dürfen.
Vielleicht steht im Brief aus dem Krankenhaus das Urteil: Aids.Arloc, Alleinerbe eines reichen Vaters, läßt den Brief ungeöffnet, nimmt ihn als Hinweis auf noch nicht gelebte Jugend.
Das Leben eine Kneipe.Erst am Tresen wird alles wirklich - und bleibt zugleich phantastische Erfindung.
Grau, schmal, mit gesträubten Haaren, die "Netto"-Plastiktüte in der verkrampften rechten Hand - so erscheint Uwe Fischer als Major von Tellheim auf der Bühne des Studiotheaters bat.Ein Mißtrauischer, Häßlicher, Verbitterter tritt an, linkisch und gefühlsscheu, zu unkontrollierten Ausbrüchen neigend - fürwahr kein Kriegsheld, kein tapferer Jüngling, kein feuriger Liebhaber.
Tisch, Stühle, Hocker, ein weißes Tuch - dazu fehlt nur noch die Familie.Das Berliner Orphtheater läßt sie gleich vierfach herbeischaffen - von August Stramm, Peter Weiss, Werner Schwab und Georg Seidel.
Wanderer-Zyklus in der Schaubühne: Marianne Hoppe liest FontaneVON CHRISTOPH FUNKEEine "feinere Art von Natur- und Landschaftssinn" empfahl Theodor Fontane den Reisenden in der Mark, im Vorwort zur zweiten Auflage seiner "Wanderungen".Marianne Hoppe folgt dieser Empfehlung, wendet die "feinere Art" des Sehens, Empfindens, Erlebens auf ihren Vortrag aus dem Riesenwerk Fontanes an.
Wanderer-Zyklus in der Schaubühne: Marianne Hoppe liest FontaneVON CHRISTOPH FUNKEEine "feinere Art von Natur- und Landschaftssinn" empfahl Theodor Fontane den Reisenden in der Mark, im Vorwort zur zweiten Auflage seiner "Wanderungen".Marianne Hoppe folgt dieser Empfehlung, wendet die "feinere Art" des Sehens, Empfindens, Erlebens auf ihren Vortrag aus dem Riesenwerk Fontanes an.
Marcus Mislins Bühnenfassung der "Effi Briest" im Studio des Berliner Maxim-Gorki-TheatersVON CHRISTOPH FUNKEDie Bühne ist Effis Ort.Was auch geschieht, wer immer auch durch die Türen kommt und geht, sie ist dabei.
"Fontane & Fontane" im Potsdamer Schloß-TheaterVON CHRISTOPH FUNKEGeschichte wollte er erleben, beschreiben und auch als eine Art Versteck nutzen.Theodor Fontane hat mit Politik gespielt, und er hat sie benutzt, ganz schlicht auch, um seine Existenz fristen, die Familie ernähren zu können.
"Hamlet" aus Korea - im Berliner Haus der Kulturen der WeltVON CHRISTOPH FUNKEWanderung zwischen Leben und Tod.Die Körper geben den Seelen Raum, die Seelen verlassen die Körper.
"Wohnhaft" von Ljudmila Rasumowskaja als deutsche Erstaufführung in DresdenVON CHRISTOPH FUNKEIm Deutschen ist das Wort "wohnhaft" kaum von Emotionen beladen, es dient der bürokratisch sauberen Ordnung von Adressen und Verzeichnissen.Die 1948 in Riga geborene russische Dramatikerin Ljudmila Rasumowskja hat ihr zweiteiliges Stück mit diesem Wort bewußt in einer ganz anderen Sinngebung überschrieben: sie meint nicht "wohnhaft", sondern "Wohn-Haft".
Brechts "Brotladen" mit Ernst-Busch-Schauspielschülern im batVON CHRISTOPH FUNKEKlassenkampf mit hurtiger Beredsamkeit: Brecht sitzt in seinem Fragment "Der Brotladen" aus der Zeit der Weltwirtschaftskrise den Parolen parteipolitischer Auseinandersetzung nicht auf.Ihn interessiert, wie der Mechanismus der Ausbeutung abläuft: gut geschmiert.
Brechts "Brotladen" mit Ernst-Busch-Schauspielschülern im batVON CHRISTOPH FUNKEKlassenkampf mit hurtiger Beredsamkeit: Brecht sitzt in seinem Fragment "Der Brotladen" aus der Zeit der Weltwirtschaftskrise den Parolen parteipolitischer Auseinandersetzung nicht auf.Ihn interessiert, wie der Mechanismus der Ausbeutung abläuft: gut geschmiert.
Sabine Thieslers "Lottoglück" im Hansa-Theater uraufgeführtVON CHRISTOPH FUNKEGeld macht gewiß und unwiderruflich nicht glücklich.Sagt Sabine Thiesler.
Brechtgeflecht im Berliner Deutschen TheaterVON CHRISTOPH FUNKESchon vor fünfzig Jahren gab es eine Feier für Brecht im Deutschen Theater.Ernst Busch, Werner Hinz, Paul Bildt und Gerda Müller gestalteten am 10.
Heiner Müller und Hans Rehberg im Berliner batVON CHRISTOPH FUNKEDer Monolog dient in den fünf Szenen von Heiner Müllers "Wolokolamsker Chaussee" als Versteck der Vielstimmigkeit, als Spiegel zerreißender Widersprüche.Denn wer gibt die dialogisch nicht fixierten Berichte von der Schlacht vor Moskau, von den Ereignissen der "schwarzen Monate" in den Jahren der DDR?
Roman Viktjuk, Moskau, gastiert mit "Die Zofen" von GenetVON CHRISTOPH FUNKESprache tritt zurück.Körper sind da, um Träume, Sehnsüchte sinnlich zu machen.
Strehler? Wekwerth?