Alles hätte so schön werden können. Gerade hatte man im sizilianischen Vigata ein neues Theater gebaut.
Clemens Wergin
Die Meteorologen sind lieber vorsichtig. Zu oft haben sie in den letzten Wochen daneben gelegen.
Nach einem großen Unglück wie dem der Concorde ist es immer nur eine Frage, die alle umtreibt: Wie konnte das passieren? Wie konnte ein geplatzter Reifen jene Kettenreaktion auslösen, die letztendlich zur Explosion des ganzen Flugzeugs führte?
Einen Tag nach dem Scheitern der Nahost-Friedensgespräche im amerikanischen Camp David ist der Pressesprecher der israelischen Botschaft in Deutschland, Yuval Fuchs, niedergeschlagen. "Ich bin heute, wie die meisten Israelis, mit einem Gefühl der Enttäuschung aufgestanden", sagte er dem Tagesspiegel am Mittwoch.
Eine geplante Traumreise nach Südamerika endete für 100 überwiegend deutsche Urlauber mit dem Tod. Ihre Concorde stürzte am Dienstag unmittelbar nach dem Start in Paris ab.
Wenn Ende August der neue Duden herauskommt, wird er nicht nur 5000 neue Begriffe enthalten, sondern einige bekannte Worte wieder anders schreiben. Hat die Rechtschreibreform also doch nicht die gewünschte Klarheit gebracht, steht gar die Reform der Reform bevor?
Es ist die Ruhe vor dem Sturm. Ein leichter Wind aus Nordwest weht, als die Andrea Gail den westlichen Rand der Grand Banks südlich von Neufundland erreicht.
Jeder weiß, wie die 20er Jahre des 19. Jahrhunderts waren.
Im Jahr 1960 unternahm Vittorio Gassman mit seinem "Teatro Popolare Italiano" den Versuch, die Klassiker des Theaters unters Volk zu bringen. Fast 3000 Menschen fasste das Zelt, mit dem er durch Italien zog.
Nicht überall wo Expo draufsteht, ist auch Expo drin. So hatten die Iren am Vorabend ihres Nationentages zur Dichterlesung ins Expo-Café geladen.
"Die Freiheit hat die Offensive ergriffen", titelte der Tagesspiegel am 30. Juni 1950 zum Ende des "Kongresses für kulturelle Freiheit" in Berlin.
Am Anfang steht der deutsche Wald. Schließlich raunte der Namenspatron etwas von der Ruhe über allen Wipfeln, so dass der Besucher im Foyer der Berliner Filiale des Goethe-Instituts von 3D-Bildern von Andrea Sunder-Plassmann empfangen wird, die der verschatteten Idylle Plastizität verleihen.
Warum ist ein deutscher Fußballtrainer in Namibia der zweitwichtigste Mann des Staates? Und warum war Atlanta für Coca-Cola fast ein Imageverlust?
Ulan-Bator ist auch eine schöne Stadt. Muss ja nicht immer New York oder Los Angeles sein.
Wie vorzeitliche Götzen stehen sie auf den an der Wand befestigten, rostigen Winkelblechen. Werfen lange Schlagschatten auf der rauen Backsteinwand des Großen Wasserspeichers in Prenzlauer Berg.
Da stehen sie wieder schreiend, mit ihren "Hisb-Allah"-Stirnbändern. Schütteln die Fäuste und schwören, Palästina von allen Juden zu befreien.
Schon der Auftritt ist beeindruckend: Zwei riesige neogotische Backsteinbögen bilden das Eingangstor zum Bewag-Umspannwerk Humboldt an der Kopenhagener Straße. Im Innenhof des in den 20ern von Hans Heinrich Müller gebauten Komplexes dann der Kopf der Anlage: Der ovale Turm ist über zwei Brücken mit den Seitenflügeln verbunden, der langgestreckten Transformatorenhalle rechts und den Schalterhallen links.
Frank Stern ist ein Aufmischer, ein Umdeuter und Neuleser. Und ein sympathischer, leiser dazu.
Als Primo Levi nach seiner Befreiung aus Auschwitz durch die Straßen von Krakau stolpert, auf der Suche nach einem Stück Brot, trifft er auf einen katholischen Priester. Des Polnischen nicht mächtig, kratzt Levi die letzten Brocken seines Schullateins zusammen und fragt: "Pater optime, ubi est mensa pauperorum?
Am Anfang ein Rausch von Farben. Expressionistisch sich windende Spiralen formen eine Untertasse, verwandeln sich in ein Gesicht und verschwinden aus dem Fenster hinaus in den Sommertag.
Ein Sabre, ein in Israel geborener Jude, muss ein Held sein. Mit diesem Anspruch wuchs bis in die 60er und 70er Jahre jeder Israeli auf.
Die Japaner sind die Meister der Mimikri. Was haben sie uns nicht alles abgeschaut, von den Autos bis zu den Fotokameras und dem Faxgerät.
Als Primo Levi am 11. April 1987 zerschmettert im Treppenhaus seines Wohnhauses aufgefunden wurde, schien allen klar: Auch dieser leise und so unverbrüchlich an seinen moralischen Maßstäben festhaltende Holocaust-Überlebende hatte Hand an sich gelegt, war an den Folgen seiner Auschwitz-Erlebnisse zu Grunde gegangen.
Seit der Freigabe der Memoiren Adolf Eichmanns durch die israelische Regierung ist der Technokrat der Endlösung wieder ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Wer sich nicht auf Schilderungen anderer verlassen möchte, kann sich in Eyal Sivans Dokumentarfilm "Ein Spezialist" selbst ein Bild des Deportationsbeauftragten machen.