"Wenn ich über meine Erlebnisse in Auschwitz und Dachau rede, versuche ich, mir Bill Basch immer als eine andere Person vorzustellen", sagt Bill Basch und lugt etwas unsicher hinter seinen Brillengläsern hervor. Der kleine, kompakte Mann mit den entschlossenen Bewegungen ist einer der fünf Holocaust-Überlebenden, die im heute anlaufenden Dokumentarfilm "Die letzten Tage" vom Schicksal der ungarischen Juden erzählen.
Clemens Wergin
Die Windwaage bewegt sich lautlos um ihre eigene Achse. Mal wippt das rostige Windrat nach oben, mal die viereckige Gitterplattform am anderen Ende.
Das Moses Mendelssohn Zentrum (MMZ) in Potsdam schlägt Alarm: Die Haushaltssperre im Wissenschaftsministerium, die schon zu faktischen Kürzungen von 12 Prozent bis zur Jahresmitte geführt hat, beginnt die Arbeit des renommierten Instituts zu gefährden. Der Leiter des Zentrums, Julius Schoeps, wies vor der Presse in Potsdam gestern darauf hin, dass fast der gesamte bisher bewilligte Etat für Personalkosten genutzt werden müsse.
Von den romantischen Salons Rahel Varnhagens bis zu den charleston-tanzenden Gesellschaftslöwen der 20er und den Gedichten Else Lasker-Schülers hat sich das Bild von den Juden als künstlerischer und intellektueller Avantgarde Deutschlands eingegraben. Doch dies war nicht immer so.
Manchmal überläuft einen ein Schauder, wenn man durch die Lektüre von Originaldokumenten in eine andere Zeit hineingeworfen wird. Wenn ein historischer Moment in seiner Tragik von weitem und nah berührt.
Wer sich heute als Besucher ins historische Zentrum Roms begibt, kommt aus dem Staunen nicht heraus. Restaurierte Palazzi, verkehrsberuhigte Zonen und von Autos befreite Plätze lassen wieder erahnen, wozu die Piazza einmal gedacht war: Treffpunkt der Bürger und öffentlicher Raum, in dem sich das Selbstverständnis einer Stadtgesellschaft immer neu herausbilden musste.
Am Abend Des 27. Juni 1980 war die DC 9 der italienischen Fluggesellschaft "Itavia" von Bologna nach Palermo unterwegs, als sie südlich von Ponza plötzlich von den Radarschirmen verschwand und ins Meer stürzte.
Die sich rasant entwickelnde Medienbranche und das starre berufliche Ausbildungssystem in Deutschland kommen einfach nicht zusammen. Doch die Unternehmen greifen zur Selbsthilfe: 70 in Berlin ansässige Betriebe der neuen Medien haben sich unter dem Dach des Bildungswerks der Wirtschaft in Berlin und Brandenburg (bbw) zusammengefunden und bilden Event-Fachkräfte, IT-System-Elektroniker, Mediengestalter und Werbekaufleute aus.
Die Möbellandschaft Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre war geprägt durch die Vorherrschaft der Postmoderne. Wuchernde, pompöse, manchmal fast barocke Einrichtungsgegenstände produzierten sich vor dem Auge des Betrachters.
Vor einem Jahr sollte er sie zusammen mit Umberto Eco bekommen, musste aber aus Termingründen absagen. Gestern nun erhielt Salman Rushdie die Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin.
Die Ergebnisse der Studie sind ein Hilfeschrei: Die jüdischen Gemeinden Deutschlands sind hoffnungslos überfordert bei der Integration der jüdischen Einwanderer aus den GUS-Staaten. Mehr als 100 000 Kontingentflüchtlinge sind inzwischen eingewandert.
Umweltschutz kann nicht nur Arbeitsplätze retten, sondern auch wertvolle Kulturgüter vor der Vernichtung bewahren. Dies hat zumindest die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit einem jetzt abgeschlossenen Modellprojekt in den Neuen Ländern bewiesen.
Erwin Siegelbaum ist Antiquar. Einmal im Jahr reist er durch Österreich, um alte jüdische Kultgegenstände und hebräische und jiddische Schriften auf den Provinzmärkten aufzukaufen.
Im Jahre 1665 stand sowohl die europäische als auch die orientalische Judenheit Kopf. Die Kunde von der Ankunft des Messias, die von Gaza in Palästina ausging, verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der damaligen jüdischen Welt.
Das Leben mit zwei Ehefrauen ist nicht leicht. Von der Hand des schwarzen Sklaven geweckt, steht Ben Atar schwankend auf, um über Deck an feixenden Matrosen vorbei zu seiner zweiten Frau zu gelangen.
Heute vor 72 Jahren, am 2. November 1917, übermittelte der britische Außenminister Arthur James Balfour eine Erklärung an die britische zionistische Vereinigung.
Eva Endruweit ist kaum zu bremsen. Einmal auf ihre Passion, Leinen, angesprochen, erzählt sie von seiner 5000jährigen Geschichte, berichtet davon, dass nur die Priester im alten Ägypten Leinengewänder tragen durften und auch die Damengewänder der römischen Oberschicht aus dem Flachsgespinn gefertigt waren.
"Vermögender Kaufmann, 31 J. alt, verheiratet, Dr.
Das Thema ist heikel. Seit dem grandiosen Aufstieg und tiefen Fall des Jud "Süß" Oppenheimer ist der Hofjude das stereotype Bild des reichen und skrupellosen Juden, der nicht nur in den Hetzschriften und Flugblätter seiner Zeit verhöhnt wurde, sondern auch den Nazis noch das Gerüst für ihren Propagandafilm "Jud Süß" lieferte.
Überall wird gebaut und gebaggert. Ungeduldig warten die Römer auf die Enthüllung ihrer neuen, alten StadtClemens Wergin Da ist für ihn die Schmerzgrenze erreicht.
"Berlin - geistige Metropole?" hieß die Frage, die sich ein hochkarätig besetztes Podium in der Reihe "Berliner Hauptstadtgespräche" stellte.
Eben zählte er noch zu den Jungen Wilden, und nun wird er 60.Die literarische Entwicklung von Amos Oz ist gleichzeitig die Emanzipationsgeschichte einer Generation, die selber nicht mehr an der Staatswerdung Israels mitwirken konnte.
Er kam aus Turin, dieser nördlichen und modernen italienischen Stadt am Rande der Alpen, aus der nicht nur die savoyardischen Könige stammten, sondern auch bedeutende literarische Talente.Giulio Einaudi, Jahrgang 1912, der große alte Mann des italienischen Verlagswesens, war im besten Sinne des Wortes Mitteleuropäer und versuchte, selbst nachdem der Faschismus Mussolinis monolithisch die italienische Politik und Kultur beherrschte, mit liberalen, demokratischen und sozialistisch inspirierten Zeitschriften gegenzusteuern.
Sie kam doch, die großgewachsene alte Dame, die mit kurzgeschnittenen grauen Haaren und Schalk in den Augen viel jugendlicher wirkt, als 64 Jahre vermuten lassen.Judith Herzberg kam, kränkelnd und hustend zwar, aber ihr erstes Heimspiel im Literaturhaus Berlin als "Writer in Residence" der Freien Universität wollte die holländische Lyrikerin sich nicht nehmen lassen.