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David Ensikat

Es ist ein paar Jahre her, dass ich zum ersten Mal ein Castorf-Stück an der Volksbühne sah. Es war lang und laut, manchmal beeindruckend, gegen Ende sehr ermüdend.

Von David Ensikat

Man kann sagen, dass Berlin und ich alte Bekannte sind. Seit meiner Geburt kennen wir uns, ich habe Berlin nie wirklich verlassen.

Von David Ensikat

West-Berlin war einmal eine „Inselstadt“. Der Ost-Berliner nahm das zur Kenntnis und zog den Schluss, dass er dann wohl im Meer wohnen müsse.

Von David Ensikat

Es war der Sommer ’79, wir saßen hoch oben in einem Baum im Vogtland, da brachte mir mein großer Bruder das Rauchen bei. Nach den Ferien sollte ich in eine neue Schule kommen, fünfte Klasse, ich hatte sowieso eine Riesenangst vor der Umschulung, und mein großer Bruder im Baum sagte: „Ohne dassde Lunge kannst, musste dich da gar nicht blicken lassen.

Von David Ensikat

Etwas Schlimmes: Ich war in Mathe gut. Mit einer solchen Botschaft getraut sich kaum jemand an die Öffentlichkeit, das schickt sich nicht, man sagt: „Mathe und Physik – püh, da hab ich nie was verstanden“, und man weiß, das ist ungefähr so ungünstig wie das Geständnis im Bewerbungsgespräch, die größte eigene Schwäche sei die Ungeduld.

Von David Ensikat

Schuldzuweisungen an die Achtundsechziger scheinen wieder gefragt zu sein. Kai Diekmann, ein wichtiger Journalist mit viel Gel im Haar und Mitgliedschaft in einer schlagenden Verbindung namens „Franconia“, die an ihren geselligen Abenden gern historischen Themen auf den Grund geht (etwa „Die verlorenen deutschen Siedlungsgebiete“), hat ein Buch geschrieben über alles, was in Deutschland so schiefläuft; man kann die Analyse etwa so zusammenfassen: Die Achtundsechziger sind schuld.

Von David Ensikat

Mein erster Autounfall, vorgestern, ich meine, mich trifft keine Schuld: Ich stand an der Ampel, mir fuhr hinten einer rein, ganz sanft. Er sagt, ich sei ihm rückwärts reingerollt.

Von David Ensikat

Ein junger Mann mit gebügeltem Hemd und zerfurchter Stirn saß in der U-Bahn und las ein Buch, das er hoch vor seine sehr eckige Brille hielt. „Denke nach und werde reich“, so hieß das Buch.

Von David Ensikat

Ich kenne Menschen, die mit großer Sorge den Austausch der Einwohnerschaft in ihrem Stadtteil Prenzlauer Berg beobachten. Ich wohne hier seit 1990, ich bin aus Friedrichshain hergezogen, ich glaube, ich werde halbwegs akzeptiert.

Von David Ensikat

Angela Merkel hat mit den Chefchinesen geredet, „offen und kritisch“, wie es heißt. Ob sie jedoch die Probleme mit meinem MP3-Gerät, made in China, angesprochen hat, ist völlig unklar.

Von David Ensikat
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