Dmitri Medwedew redet zu seiner Nation – und warnt den Westen
Elke Windisch
Medwedew: Antwort auf US-Plan in Osteuropa
Dmitri Medwedew redet zu seiner Nation – und warnt den Westen. Ein deutliches Signal an den nächsten Präsidenten Barack Obama.
Moskau - Für die Mehrheit der Russen ist der Wahlkampf in den USA spannender als der eigene. Auch Politiker und Unternehmer sind hin- und hergerissen zwischen Hoffen und Bangen.
Russland, Iran und Katar wollen Kartell spätestens 2009 gründen – mit Libyen?
Inguschetien soll Tschetschenien angeschlossen werden. Moskau fürchtet Risiken für Olympia 2014
Jeder fünfte Arbeitnehmer ist ein Einwanderer – diese Gruppe leidet besonders unter der Krise
Aserbaidschan und die Türkei wollen im Kaukasus-Konflikt vermitteln. Aus Eigeninteresse – doch der Westen könnte profitieren
Moskau - Als Russlands Premier Wladimir Putin am Montagabend zu einem zweitägigen Besuch in der weißrussischen Hauptstadt Minsk eintraf, war ihm die geballte Aufmerksamkeit der Medien sicher. Offiziell ging es beim Treffen mit Alexander Lukaschenko, der als letzter Diktator Europas gilt, nur um Routine: Details der politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit.
Die Oppositionelle Nino Burdschanadse stellt die Macht des georgischen Präsidenten offen infrage
Beim deutsch-russischen Regierungstreffen umgarnte Medwedew die Kanzlerin, und es gab Annäherung. Aber im Millimeterbereich
Obwohl Anatoli Nogowizyn sich mit dem Titel eines Doktors für Militärwissenschaften schmücken kann, ist seine Vita eher die eines Haudegens.
Mit einer Menschenkette von Tausenden Einwohnern hat am Montag Georgiens Hauptstadt Tiflis um 15 Uhr zu Beginn des EU-Sondergipfels zur Krise im Kaukasus reagiert. Aus Sicht von Tiflis steht nun wenig auf der Haben-Seite.
Russlands Regierungschef zeigt sich wieder als starker Mann – in der Taiga setzt er eine Raubkatze matt
Unterstützung aus China ist da. Die asiatischen Partner zeigen aber Distanz zur Anerkennung georgischer Provinzen.
Russlands Militärpräsenz in Georgien schweißt das Volk zusammen – nur das hält den Präsidenten im Amt.

Russland setzt auf Konfrontation - mit dem Westen und mit widerspenstigen Nachbarn: Südossetien und Abchasien werden von Moskau anerkannt. Steuern wir auf einen neuen kalten Krieg zu?
Duma und Senat empfehlen Medwedew die Anerkennung der Unabhängigkeit von Südossetien und Abchasien. Georgien verurteilte die Entscheidungen als fortgesetzte „Aggression“ Russlands.
Polen und die USA unterzeichnen das Abkommen über den US-Raketenschild. Eine Provokation für Russland, dass nun Gegenmaßnahmen plant.
Russlands Außenminister Sergej Lawrow ist auf die Nato böse. Sehr böse. Die Allianz, so der Diplomat, verhalte sich im Konflikt um Georgiens abtrünnige Autonomie Südossetien "nicht objektiv und voreingenommen". Vor allem aber habe man in Brüssel offenbar vergessen, wie und warum alles - gemeint war der Krieg mit Georgien - begonnen hat. Dass die Nato die Zusammenarbeit mit Russland einstellt, hat Folgen für alle Beteiligten.

Südossetiens Präsident Eduard Kokoity gilt auch für russische Verhältnisse als Hardliner. Als Architekt der Wiedervereinigung mit der zu Russland gehörenden Nordhälfte Ossetiens will er in die Geschichte eingehen.
Der Kreml wertet den Waffengang auch politisch als Erfolg. Mittelfristig wird Moskau damit recht behalten - langfristig könnte er Russland aber schaden. Eine Verschlechterung des Verhältnisses zur Nato ist jedenfalls gewiss.

Der Riese und der Zwerg: Wie geht es weiter zwischen Russland und Georgien? Das Morden im Kaukasus geht offenbar weiter. Und die Versorgung der Menschen im Kriegsgebiet ist vielerorts unmöglich.
Eigentlich ist der russische Ministerpräsident gar nicht für Außenpolitik zuständig. Doch Wladimir Putin spart nicht mit Kriegsrhetorik. Er drohte Georgien mit Vergeltung, legt sich mit den USA an und düpiert seinen Nachfolger Präsident Dmitri Medwedew öffentlich. Der dagegen sieht eher blass aus - trotzdem muss er die Politik seines Vorgängers verteidigen.