Prinzipiell ist es zu begrüßen, wenn Filmemacher sich ungewöhnlicher Inspirationsquellen bedienen und längst vergessene Traditionen wieder beleben. Bei "Gladiator" und "Der Patriot" hat das zumindest funktioniert.
Frank Noack
Zu den Konventionen des Horrorfilms gehört, dass ein Monster zunächst nur in extrem kurzen Einstellungen zu sehen ist, so als wolle uns der Regisseur den vollen Anblick der Kreatur ersparen. Obwohl es sich bei der kleinen Angestellten Dorine (Carol Kane) um kein Monster, sondern nur um eine graue Maus handelt, wird auch sie in bewährter Horror-Tradition eingeführt.
Es gab Zeiten, da bedeutete es das Ende einer Karriere, wenn ein Künstler als homosexuell geoutet wurde. Heute geht es mitunter umgekehrt.
Manchmal ist die Thematik eines Films zu simpel, um ihr einfach folgen zu können. So im Fall von Sam Raimis "Aus Liebe zum Spiel", der der Frage nachgeht, ob ein Baseballstar zu einer Beziehung fähig ist.
Nachfragen gefährdet die Gesundheit: Michael Manns brillanter Reality-Thriller erzählt vom Kampf eines Chemikers gegen die Tabak-MafiaFrank Noack Rauchen gefährdet die Gesundheit, das weiß jedes Kind. Raucher sind selbst dafür verantwortlich, wenn sie irgendwann einmal Lungenkrebs bekommen.
Bereits die erste Einstellung ist missglückt. Sie zeigt ein Indianerdorf bei Nacht und ist so grässlich ausgeleuchtet, dass man eine handkolorierte Postkarte zu sehen glaubt.
"Big Brother" bietet täglich Gelegenheit, einer Gruppe junger Leute bei den Banalitäten des Alltags zuzusehen, zuzuhören. Carl Andersen hat unbeabsichtigt eine Kinoversion dieser Reality Soap gedreht, künstlerisch ambitionierter, emotional ergiebiger: "Die Sehnsucht nach dem Mehr".
Nie machen es einem die deutschen Filmregisseure recht. Entweder sind sie zu bieder, oder sie sind zu angestrengt einfallsreich.
1799 bekämpft der aufgeklärte New Yorker Gendarm den Irrationalismus der Dörfler, bis er merkt, dass ein Rache übender Untoter der Täter istFrank Noack Kaum sind Roman Polanskis "Neun Pforten" aus den Kinos verschwunden, da ist Johnny Depp schon wieder als schusseliger Bücherwurm zu sehen, der einem Mörder auf die Spur kommen will. In Tim Burtons "Sleepy Hollow" spielt er den New Yorker Gendarm Ichabod Crane, der im Jahr 1799 eine Reihe von Enthauptungen aufklären soll.
Oft möchte man weghören, wenn Leuchter von misslungenen Hinrichtungen erzählt, die es vor seiner Zeit gegeben hat, und wegsehenFrank Noack Er war garantiert eines jener Kinder, mit denen niemand spielen wollte. Statt dessen hing der kleine Fred A.
Trägt ein Mensch selbst die Verantwortung, wenn er in eine gefährliche Situation gerät und darin umkommt? Lässt es sich vorhersehen, an welchen Orten Gewalt zu erwarten ist?
Kultur: Familientreffen - ein amerikanischer Film über die Verfolgung Homosexueller im Dritten Reich
Stellen wir uns einmal vor, die einzigen Filme über die Diskriminierung von Schwarzen in den USA kämen aus Deutschland. Dann würden wir uns doch fragen, warum amerikanische Künstler nichts zu dem Thema beisteuern.
Ist Chill Out die neueste Produktion der "X Filme Creative Pool GmbH"? Das neueste Werk von Tom Tykwer, Dani Levy oder Wolfgang Becker?
Ein sinnliches Meisterwerk von Gerardo Vera mit Javier Bardem und Cecilia RothFrank Noack Elena (Ariadna Gil) spürt, dass mit ihrem Ehemann etwas nicht stimmt. Alberto (Jordi Molla), gut verdienender Flugbau-Ingenieur, ist zwar immer nett zu ihr, aber irgend ein Geheimnis trägt er mit sich herum.
Bei einem parapsychologischen Thriller kann nichts schief gehen, sollte man meinen. Logik?
Jetzt wissen wir es endlich: Wer Marihuana bekämpft, ist ein Rassist. Denn die ersten Kampagnen gegen dieses umstrittene Genussmittel waren ein Vorwand konservativer weißer US-Bürger, gegen mexikanische Fremdarbeiter vorzugehen.
Hübsch ist dieser Film zweifellos, und auf einer Tourismusbörse - besser gesagt: Sextourismusbörse - wäre er bestens aufgehoben. Seht her, ruft uns der philippinische Regisseur Mel Chionglo zu, was für knackige junge Männer bei uns aufwachsen, die wir auch noch in eingeöltem Zustand präsentieren.
Zu den Kuriositäten, die gelegentlich auf dem Buchmarkt landen, gehört ein "Lexikon der Rache". Wer Aggressionen gegen seine Mitmenschen verspürt, findet dort ausreichend Anleitung zum Unglücklichmachen.
Ob das Beispiel von Alexis Arquette Schule machen wird? Während Pornostars davon träumen, ins seriöse Filmgeschäft einzusteigen, scheint er, einer von Hollywoods markantesten Nebendarstellern (man denke nur an Tarantinos "Pulp Fiction"), schnurstracks eine Karriere als Pornostar anzustreben.
Die Ausgangssituation verspricht erstklassiges Genre-Kino. Sieben Jugendliche lassen sich im größten Einkaufszentrum der Stadt einschließen, um dort die ganze Nacht über eine wilde Party zu feiern.
Wenn es um Krankheiten, Unfälle oder den Tod geht, sind die großen Stars Menschen wie du und ich. Und doch scheinen sie selbst hier noch privilegiert zu sein.
Die Idee, auf der dieser Film basiert, ist alt und äußerst dubios: dass Frauen ganz verrückt nach Mördern sind und ihnen in die dunkelsten Hauseingänge folgen, um sie kennen zu lernen, fasziniert von deren Gefahr. Dabei ist der Killer in "Tokyo Eyes" auf den ersten Blick eine eher traurige als bedrohliche Figur.
Wenn ein Regisseur Filme wie "The Crying Game" und "Interview mit einem Vampir" vorweisen kann, sollte man eigentlich annehmen, dass ihm von den Verleihern ein gewisser Starstatus zugestanden wird, dass jeder seiner Filme einen Platz im Kino erhält. Weit gefehlt!
So schlimm, wie es immer behauptet wird, ist der Sittenfall nun doch nicht. Wenn zwei Menschen einander mögen und scharf aufeinander sind, sehnen sie sich immer noch nach einem Zimmer, um sich dort ungestört zu vergnügen - selbst wenn sie schwul sind und in die nächstbeste Sauna gehen könnten.