Zum Thema Online Spezial:Berlin-Wahl 2001 WahlStreet.de:Die Wahlbörse bei Tagesspiegel Online Umfragen/Prognosen: Wenn in Berlin am Sonntag gewählt würde.
Gerd Nowakowski
Mit Konfetti und Glitzer wurde Frank Steffel bei seiner Nominierung als Spitzenkandidat von seiner Partei gefeiert. Wann das war?
Ist Rot-Rot als Option in Berlin endgültig erledigt? Die SPD unterstützt den Militärschlag, die PDS ist strikt dagegen.
Die Bilder aus den USA: hochgereckte Fäuste in Football-Stadien nach der Rede des US-Präsidenten, Befriedigung über den Gegenschlag, auf den die Amerikaner gewartet hatten. In New York und auch in Washington wird der Angriff auf Afghanistan als befreiend empfunden.
Diese Bilder der fallenden Bomben, wir haben sie erwartet, seit vor drei Wochen die Türme des World Trade Center zusammengestürzt sind. Und dennoch kommt es überraschend, als habe man innerlich nicht wahrhaben wollen, dass der Gegenschlag irgendwann folgt.
Ist Berlin ein Dorado für bestechliche Staatsdiener? Wohl kaum, auch wenn die Zahl der aufgedeckten Korruptionsfälle stetig steigt.
Der Ranzen steht bereit, die Schultüte ist gepackt mit viel Naschereien für einen unvergesslichen Tag. Mehr als 25 000 Kinder werden heute in Berlin eingeschult.
Abwarten, zuschauen, zurücklehnen ist manchmal eine höchst erfolgreiche Strategie. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit praktiziert das entspannte Beobachten jedenfalls höchst erfolgreich.
Die gute Nachricht: Der Bus kommt seit gestern Morgen wieder mit der gewohnten Verspätung. Das war sechs Wochen ganz anders, genauer gesagt: während der langen, langen Sommerferien.
Unter dem Teilzeit-Justizsenator Eberhard Diepgen, im Hauptberuf Regierender Bürgermeister, hat es in der Haftanstalt Tegel nie einen Hungersteik gegeben. Zufällig ist das nicht.
Von der DDR lernen, um die Zukunft zu gestalten? Für Ex-Bundespräsident Roman Herzog beim Thema Schule keine Frage.
Berlin hat gegenwärtig 78 Milliarden Mark Schulden - offiziell. Bis Ende des Jahrzehnts wird die Schuldenlawine weiter gewachsen sein, selbst wenn der Senat die Neuverschuldung auf Null drückt.
Kennen Sie Werdau? Nein?
Konfetti gab es bei der Wahl zum Spitzenkandidaten, doch von Glanz war bislang wenig zu spüren. Frank Steffel hat eher mäßigen Eindruck gemacht, zuweilen gar eine unglückliche Figur.
Die neue Kraft hat sich gegen die alte Macht durchgesetzt, der CDU-Spitzenkandidat Frank Steffel gegen den Landesvorsitzenden Eberhard Diepgen. Mittes Bürgermeister Joachim Zeller vorzuschlagen, ist ein geschickter Zug von Frank Steffel.
Was wäre gewesen, wenn die ursprüngliche Umzugsplanung des Bundestags noch Bestand hätte? Dann hätte es gestern für die Volksvertreter einen großen Bahnhof in Berlin gegeben, weil diese endlich die kleine Stadt am Rhein verlassen hätten.
Mit offenen Armen wird ein neuer Senator selten empfangen - das gilt für jedes Ressort und besonders für einen grünen Amtsinhaber. Wolfgang Wieland dagegen schlug in seiner Verwaltung freundliche Erwartung entgegen.
Oft genug ist Klaus Böger in den vergangenen eineinhalb Jahren gescholten worden: Er war im April 2000 der Prügelknabe bei den Streiks der Lehrer gegen die Stundenerhöhung und Buhmann auf den Demonstrationen der Elterninitiative gegen Unterrichtsausfall. In der Großen Koalition ist er fast nur als der große Bittsteller für mehr Mittel und mehr Lehrkräfte aufgefallen.
Wer als gefährlich eingestufte Hunde hält, wird in seinen verfassungsmäßigen Rechten nicht beschnitten, wenn die Lieblinge Maulkorb und Hundeleine tragen müssen. Der Schutz und die Unversehrtheit anderer Menschen hat Vorrang, basta.
Die Berliner Verkehrsbetriebe machen jedes Jahr Hunderte Millionen Mark Verlust, der Wagenpark ist veraltet, die Fahrpreise steigen, der Service wird schlechter. Die S-Bahn, eine Bahn-Tochter, schreibt dagegen schwarze Zahlen und freut sich über immer mehr Kunden.
War es gestern einfach viel zu heiß? Heraus zum 1.
In Beeskow muss Hornitex, mit 500 Beschäftigten der größte Arbeitgeber der Stadt, Insolvenz anmelden. Der Lausitz-Ring braucht immer neue Kredite, ohne die versprochenen Arbeitsplätze zu schaffen.
Unsicherer Untergrund und Wassereinbruch, Umplanungen und technische Schwierigkeiten - die Liste der Pannen beim Bau der drei Bürohäuser des Bundestages für die Abgeordneten und ihre Mitarbeiter liest sich inzwischen wie ein Kompendium für Architekturstudenten zum Thema Bauhavarien. "Nennt ein Problem: Wir hatten es", könnten die Mitarbeiter der Bundesbaugesellschaft sagen.
"Die Flucht aus der Verantwortung liegt mir nicht", sagte Eberhard Diepgen Ende Mai. Da wollte der Regierende Bürgermeister die Krise noch nicht zur Kenntnis nehmen.