"Die Flucht aus der Verantwortung liegt mir nicht", sagte Eberhard Diepgen Ende Mai. Da wollte der Regierende Bürgermeister die Krise noch nicht zur Kenntnis nehmen.
Gerd Nowakowski
Die Statistik rückt die politischen Träume zurecht. Brandenburgs Bevölkerung schrumpt, die Randgebiete veröden.
Noch ein Tag im Amt. Auch Eberhard Diepgen rechnet nicht mehr damit, dass am Sonnabend der Misstrauensantrag von SPD, PDS und Grünen durchfällt.
Sieht so der Neuanfang aus, den Berlin braucht, nach dem sich Berlin geradezu sehnt? In der Stadt gibt es einen radikalen Stimmungsumschwung.
In der Senatskanzlei werden die ersten Umzugskartons gepackt. Sechzehn Jahre im Amt - Eberhard Diepgen hat einen historischen Umbruch und Neuanfang in der Berliner Geschichte begleitet.
Die letzte Senatssitzung - zumindest die letzte mit dem Partner SPD. Schon werden die ersten Kisten in der Senatskanzlei gepackt.
Zum Thema Online Spezial: Das Ende der Großen Koalition Anfang vom Ende: Die Finanzkrise in Berlin TED: Soll der Regierende Bürgermeister direkt gewählt werden? Fototour: Die Bilder der Krise In der CDU wartet man darauf, wie sich Eberhard Diepgen entscheidet - und Diepgen wartet darauf, welche Signale ihm die Berliner Union gibt.
Noch hat der Marathon-Mann der Berliner Politik nicht entschieden, ob er noch einmal kämpfen will, noch einmal Spitzenkandidat der Union werden möchte. Sechzehn Jahre lang ist Eberhard Diepgen Regierender Bürgermeister, länger als die sozialdemokratischen Vorgänger Ernst Reuter, Otto Suhr und Willy Brandt zusammen.
Wo war Dr. Motte am Pfingstsonntag?
Zum Thema Online Spezial:Finanzkrise in Berlin Ted:Sind Neuwahlen fällig? Erinnert sich noch jemand?
Buhrufe, Pfiffe und Tumulte, ein niedergebrüllter Anhörungsleiter - die gestrigen Proteste sind ein Vorgeschmack auf das, was beim Anhörungsverfahren für den Bau des Großflughafens noch zu erwarten ist. Eingeplant sind 60 Tage für das größte Anhörungsverfahren in der Geschichte der Bundesrepublik - wenn das mal reichen wird.
Nein, in trockenen Tüchern ist die Love Parade noch lange nicht. Aber zumindest ist mit dem gestellten Antrag auf "Sondernutzung öffentlichen Straßenlands" die verfahrene Situation aufgelöst und haben sich die halsstarrigen Macher der Love Parade und der Senat endlich aufeinander zu bewegt.
Erste Hilfe für das Rote Kreuz? Oder kommen alle Wiederbelebungsversuche zu spät?
Tja, Joschka, das sollte zu denken geben. Zwanzig Jahre müht sich die Linke auf dem langen Marsch bis ins Herz des demokratischen Staatswesen oder auf den Stuhl des Außenministers.
Jörg Schönbohm wird sich zuweilen vorkommen wie der sprichwörtliche Hase, der immer nur zweiter Sieger ist, mag er auch noch so schnell die Ackerfurche entlang rasen. Die Igel Stolpe und Platzeck sind allemal schon da.
Zum Thema Online Spezial: Die Mai-Krawalle in Kreuzberg Bilder des Tages: Kundgebungen am Tag, Randale in der Nacht Ted: Asphalt statt Kreuzberger Pflaster? Innensenator Eckart Werthebach ist konsequent.
Viertausend Hinweise aus der Bevölkerung, hunderte von Spuren vom Tatort - und eine Gruppe von Ermittlern, die Tag und Nacht nach der Nadel im Heuhaufen suchen. Viele Spuren führten ins Nichts.
Wer jahrelang oben auf den Wagen stand, bei wummernden Bässen und 180 Beats per Minute, der kann sich schon einen Gehörschaden holen. Und ein wenig abgehoben von den komplizierten Berliner Verhältnissen darf man sein, wenn einen der weltumspannende Friede, die Rettung des "Blauen Planeten" oder einfach "Friede, Freude, Eierkuchen" umtreibt.
Hannover, ausgerechnet das spacige Hannover, will in die Bresche springen und die Love Parade ausrichten. Das sollten sich die Raver denn doch nicht antun.
Nahezu jeder zweite erwerbsfähige Türke ist arbeitslos - mehr als dreißig Jahre, nachdem die ersten Gastarbeiter in die Stadt kamen. Wer ist verantwortlich für die alarmierenden Zahlen?
Willkommen in Berlin. Landung in Schönefeld im nächtlichen Schneesturm.
Ende 1998 bot Brandenburgs Justizminister Otto Bräutigam seinen Rücktritt an. Zuvor hatten Justizbeamte in der Potsdamer Haftanstalt einem Schwerkriminellen bei der Flucht geholfen.
Zurück auf Los? Oder doch ein wenig vorwärts?
Was wollen die Berliner? Wenn die Sozialdemokraten auf diese große Frage nur eine Antwort hätten, dann wären ihre Probleme kleiner.