Im Februar meldeten viele Stromversorger ihren Bedarf zu niedrig an und provozierten so eine Notlage, weil die Netzbetreiber alle Reserven einsetzen mussten, um das Defizit auszugleichen. Der Verdacht, dass Händler absichtlich auf die billige Regelenergie spekuliert haben, ist aber kaum zu beweisen.
Harald Schumann

Im kalten Februar geriet das Stromnetz in eine gefährliche Notlage, weil die Versorger den Bedarf unterschätzten. Kraftwerke gibt es noch genug. Aber es drohen Engpässe für die atomkraftfreie Zeit ab 2020.

Für das Gelingen der Energiewende sind Investitionen in dreistelliger Milliardenhöhe nötig. Doch ein Plan, der Sicherheit für diese schafft, ist nicht in Sicht. Gebraucht wird eine entschiedene Führung, die nur die Kanzlerin und ihr Amt leisten können.

Wikileaks ist wieder da - diesen Eindruck möchte Julian Assange vermitteln. Dabei bringen die nun veröffentlichten Dokumente niemanden weiter. Das Leaken existiert derzeit nur noch als Idee. Leider!

529 Milliarden Euro an Billigkrediten hat die EZB am Mittwoch an einige Hundert Banken vergeben - ohne Auflagen, ohne Kontrolle. Damit hat die Zentralbank erneut den Beleg geliefert, dass ihre elitären Zirkel stärker überwacht werden müssen.
Das erste Programm zum Freikauf von Griechenlands Gläubigern umfasste Kredite für Athen von insgesamt 110 Milliarden Euro.

Im Brüsseler EU-Reglementierungsdickicht machen oft Lobbyisten die neuen Gesetze. Wenn es um die Finanzindustrie geht, klappt das besonders gut, denn es gibt kein ebenbürtiges Gegengewicht. Damit sich das ändert, wurde „Finance Watch“ gegründet.

Kritik an den Ratingagenturen zu üben ist so, als würde man den Boten für die schlechte Nachricht bestrafen. Die Regierenden müssen sich endlich mit den Ursachen für die Herabstufungen der Euro-Länder auseinandersetzen.

Bisher scheiterte die Finanztransaktionssteuer immer wieder am Druck der Lobbyisten. Jetzt könnte sie Wirklichkeit werden. Schon die Staaten der Euro-Zone hätten genügend Gewicht, um sie durchzusetzen.

Nach der Lehman-Pleite vor drei Jahren sollte die Finanzwelt umgebaut werden. Doch bislang ist keines der Ziele verwirklicht.
Bundestag und Bundesregierung sind in Verdacht geraten, wirtschaftliche Einzelinteressen vor das Gemeinwohl zu stellen. Eine Studie listet nun Fehlentwicklungen auf - und erhebt Forderungen.

Der geldpolitische Dogmatismus der Merkel-Regierung und ihr Programm zur Schrumpfung der Staatshaushalte zeugen von Ignoranz und Heuchelei. Sie gefährdet damit den Euro - und mehr.

Große Konjunkturprogramme wie in der vergangenen Krise können sich die Chinesen nicht mehr leisten, sagt Weltbank-Chefökonom Justin Yifu Lin. Mit dem Tagesspiegel spricht er über die europäische Schuldenkrise und die Flexibilität der Kommunisten.

Die Nachricht, dass europäische Regierungen um Geld aus China werben, lässt die Meinungsmacher des Boulevards aufschreien. Sicher, Europa macht sich abhängig - China aber auch.

Westliche Unternehmen liefern Spionagesoftware nach Ägypten, Libyen und Bahrein. Auch deutsche Unternehmen helfen bei der Überwachung. Die Politik schaut zu – noch.

Seit Großbanken die Spekulation mit Rohstoffen als neue Gewinnquelle entdeckt haben, fließen hunderte Milliarden Dollar in Wetten auf steigende Preise. Die Folge: Weizen, Mais und Soja sind so teuer wie nie – für die ärmsten Menschen führt das zu Krankheit und Tod.

Die Schuldenkrise der Euro-Zone dokumentiert mit brutaler Deutlichkeit, dass die Regierungen bei der vielfach versprochenen Reform des Finanzsystems kläglich versagt haben.
Röslers Insolvenzkonzept ist zur Bewältigung der Griechenlandkrise vollkommen nutzlos

Philipp Röslers neues Insolvenzkonzept ist zur Bewältigung der Griechenlandkrise vollkommen nutzlos.
Unser Autor beschreibt, wie er aus Zorn über die Politik in der europäischen Schuldenkrise zum Spekulanten wurde. Wem nutzt die Euro-Rettung wirklich?
Für seinen Artikel "Mit Dummheit Geld machen" ist Tagesspiegel-Redakteur Harald Schumann mit dem Ernst-Schneider-Preis für Wirtschaftsjournalismus ausgezeichnet worden. Aus diesem Anlass präsentieren wir erneut den Text, in dem unser Autor beschreibt, wie er in der Euro-Krise aus Zorn zum Spekulanten wurde.

Griechenland kriegt seine Schulden nicht in den Griff. Gleichzeitig bremsen die Sparmaßnahmen die Wirtschaft. Wie das endet, ist absehbar - und war es eigentlich von Anfang an.

Die Ära des Cyberwar hat begonnen. Wenn Industrieanlagen aus dem Netz heraus angreifbar sind, dann gibt es nur einen Weg, sich vor damit herbeigeführten Katastrophen zu schützen: die Abtrennung vom Internet.

Abzocke ohne Folgen? Peter Becker erklärt die komplexen Sachverhalte rund um das Energiegeschäft in Deutschland - und hält die Tage des Stromkartells für gezählt.