Ich sage es gleich vorweg, Sie müssen mir nicht gratulieren. Ignorieren Sie diesen Tag einfach, ich tue es auch.
Hatice Akyün
Kennen Sie das, wenn Sie millimeterweise in eine Richtung gedrängt werden und die Entwicklung eine derartige Dynamik entfaltet, dass es kaum noch ein Zurück gibt? Das hat vermutlich jeder schon erlebt, dem es schwerfällt, „Nein“ zu sagen.

Unsere Kolumnistin hilft gerne, ärgert sich aber, wenn ihr ehrenamtliches Engagement ausgenutzt wird.

Unsere Kolumnistin will sich die Vorfreude auf die EM nicht von Bedenkenträgern vermiesen lassen.
Mein Kalender ist bereinigt, neue Termine werden nicht angenommen, der Spielplan hängt an der Wand, und die Vorberichterstattung hat mich längst angesteckt. Von niemandem lasse ich mir den Höhepunkt meines Jahres vermiesen.
Kennen Sie auch einen, der oft recht hat und sich trotzdem nicht durchsetzen kann? Einen, dessen Ansichten respektiert werden, er aber nie Anerkennung dafür bekommt?

Unsere Kolumnistin Hatice Akyün bewundert die politische Leistung von Oskar Lafontaine. Trotzdem stellt sie fest: Er scheiterte immer wieder an sich selbst.
Ob man Sieger wirklich bereits am Start erkennt? Ich denke darüber nach, weil in den letzten Tagen einige Leute unerwartet die Karriereleiter hochgespült wurden.

Die gläsernen Decken, die die Karriere erschweren, gibt es nicht nur für Frauen. Es ist immer noch entscheidend, wo man herkommt, damit man wo hinkommt.
Ich habe eine große Leidenschaft, den Wettlauf der politischen Parteien. Meine Laufklamotten stammen aus einer Zeit, in der es noch klare Gewinner und Verlierer gab.

Unsere Autorin hegt eine Leidenschaft für den politischen Wettlauf. Nur, dass auf der Berliner Strecke zu viele in farblosen Trikots herumrennen. Und auch mit den Pulsuhren der Läufer stimmt irgendetwas nicht.
Werden in Berlin die Menschen von Winter- auf Sommerzeit über Nacht ausgetauscht? Mein Zuhause kann so anders sein, wenn die Sonne scheint.

Im Frühling werden die Probleme in Berlin einfach weggeliebt. Überall küssende Teenager und händchenhaltende Rentner. Unsere Kolumnistin liebt diese Jahreszeit und würde so gern mitmachen. Wenn sich die Männer nur nicht so anstellen würden.
Hat die Uno die Woche des Flach- und Schwachsinns ausgerufen? Kein gescheites Thema, keine Kontroverse, keine Substanz.
Bei maximaler Verwirrung höchstmögliche Effekte erzielen: Wer in dieser Woche an der Spitze der Gaga-Bewegung stand

Hatice Akyün wünscht sich mehr Solidarität unter Nachbarn. Dass nur noch Individualität zählen soll, sieht unsere Autorin nicht ein. In einer echten Gemeinschaft kann man nur gewinnen, meint sie.
Not macht erfinderisch, sagt eines dieser deutschen Sprichwörter. Oder um den Dichter der Romantik Friedrich Hölderlin zu bemühen: „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.
Über Ostern war ich bei meiner Familie in Duisburg. Auch Muslime verstecken Ostereier für ihre Kinder, knacken Schokoladenhasen und essen sie von den Ohren nach unten, um sich die dicke Bodenplatte bis zum Schluss aufzuheben.

Man sollte Günter Grass nicht einfach als Antisemit stigmatisieren. Wundern braucht er sich darüber aber auch nicht - vor allem weil die deutsche Debattenkultur mehr und mehr einem Brettspiel gleicht.
Ich habe ein Problem. Herzlichen Glückwunsch, mögen Sie mir nun entgegenrufen, das ist etwas, was mich mit vielen Menschen verbindet.

Mein Nachbar lässt seinen Hund mitten auf den Gehweg kacken. Und was mache ich? Ich rege mich auf - und mische mich ein.
Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht“, sagte Otto Wels, als er und seine SPD sich im Reichstag dem Ermächtigungsgesetz des Mannes aus Braunau in den Weg stellten. Wohlwissend, welches Schicksal sie erwarten würde.

Ehrenmord ist das fatale Endprodukt falsch verstandener Traditionen. Aber er bleibt ein Problem, das sich nur von innen lösen lässt.

Bei einem Abendessen kommen Menschen aus verschiedenen Kulturen zusammen. Welche Sprache sprechen sie und wie kommunizieren sie sonst? Unsere Kolumnistin schreibt über entzückende Gesten und wie man schwarzen Humor zu anatolischen Locken serviert.