Mehrheit der Mediziner lehnt Eingriff aus ethischen Gründen ab
Hendrik Bebber
Mit 101 Glockenschlägen - einer für jedes Lebensjahr - läutete die Tenorglocke der Westminster Abtei den Abschied der Königinmutter von London ein, wo sie in den Kriegsjahren den Respekt und die Zuneigung gewann, von denen die endlosen Schlangen bei ihrer Aufbahrung solch ein mächtiges Zeugnis ablegen. Doch sie kam als Schottin auf die Welt und ging von ihr als Schottin: 192 Dudelsackpfeifer und Trommler von 13 Hochlandregimentern geleiteten den Sarg der toten Königmutter von der Prunkhalle des Parlaments zum Trauergottesdienst in die Westminster Abtei.
Beim Abschied von Queen Mum konnten die Briten ausgiebig ihren nationalen Leidenschaften - Schlangestehen und Teetrinken - frönen. Oft staute sich das Trauervolk in Viererreihen fünf Kilometer vor der Westminster Hall, um den aufgebahrten Sarg noch rechtzeitig zuerreichen, bevor heute vormittag der große Trauergottesdienst stattfindet.
Die Stimmung ist fast so heiter und erwartungsfroh, wie bei der Volksmenge, die alljährlich beim Geburtstag vor dem Stadtpalast von Queen Mum ausharrte. Bis zu zwölf Stunden warteten die Menschen in der Schlange vor dem Sarg der Königinmutter.
Kanonendonner markierte den Beginn der neuntägigen Staatstrauer für Königinmutter Elizabeth. Zum ersten Mal seit dem Tode König Georgs VI.
"Wenn man ihr entrücktes Lächeln sah, schien sie schon unter den Seligen zu weilen", beobachtete der Hauskaplan die Königinmutter bei der Andacht in der St. Georgs Kapelle.
Es geht schon los: Die Nation feiert zwar erst im Juni das 50. Thronjubiläum ihrer Königin aber in den britischen Zeitungen begann die Hochkonjunktur der Hofreporter und "Monarchieexperten".
Die Briten sind schockiert: Prinz Harry (17), jüngster Sohn von Thronfolger Prinz Charles und Prinzessin Diana, hat Drogen genommen. Die Nachricht, dass der Teenager und Eton-Zögling häufig zu Haschisch gegriffen und "stark" getrunken habe, traf das Land wie ein Schlag.
Nur drei Monate, nachdem die britische Insel offiziell wieder frei von der Maul- und Klauenseuche (MKS) ist, zeigt sich Agrarministerin Margaret Beckett schon wieder optimistisch. "Wir sind zuversichtlich, dass die EU uns bald auch offiziell wieder den Status MKS-frei erteilt", sagte die Ministerin am Sonnabend am Rande der "Grünen Woche" dem Tagesspiegel.
Neben Golf nennt Generalmajor John McColl "sehr langsames Joggen" als sein Hobby. Vorsichtiges Auftreten und Behutsamkeit kommen ihm sicher zugute bei der schwierigen Aufgabe, die internationale Schutztruppe in Afghanistan zu kommandieren.
Nur die Vögel wollen beim Potter-Rummel nicht mitmachen: Die Schleiereulen, die entnervte Eltern ihren Sprösslingen als Accessoire für den Start von "Harry Potter und der Stein der Weisen" kauften, weigern sich stur, gleich "Hedwig" Post oder Besen zu befördern. Doch unzählige kleine Briten, die zum Kinostart kamen, begnügten sich mit Nickelbrillen und spitzen Zauberhüten, die sie freilich schnell vor Aufregung und Begeisterung zerknüllten.
Während die Briten fassungslos auf die ersten Fernsehbilder aus New York starrten, tippte Jo Moore eine Email an Kollegen: "Es ist heute ein sehr guter Tag um ungünstige Nachrichten zu begraben." Messerscharf erkannte die PR-Beraterin des Ministeriums für Verkehr, Gemeinde und Regionen, dass nach den Anschlägen in den USA die Medien sich wohl kaum auf eine Pressemitteilung zu der umstrittenen Erhöhung der Aufwandsentschädigung für englische Stadt- und Gemeinderäte konzentrieren würden, die Jo Moore am nächsten Tag herausgab.
Prinz Charles vergaß die feine englische Art: "Du bist ein vollkommener Trottel", fauchte er wutschnaubend seinen jüngeren Bruder Prinz William am Telefon an, als dieser sich für das unglaubliche Verhalten seiner Fernsehproduktionsfirma entschuldigen wollte. So zitiert ihn jedenfalls das Massenblatt "Mirror" in der Balkenüberschrift auf der Titelseite.
Prinz William will als frisch gebackener Student "vor allem Spaß haben". Dem "Sunday Telegraph" sagte William, der an diesem Montag sein Kunstgeschichte-Studium an der schottischen Elite-Universität St.
Sie war etwas zerbrechlicher und etwas bleicher, aber sonst war es für die Königinmutter "same proceedure as every year". "Danke, mir geht es viel besser", lächelte die 101-Jährige wie gewohnt liebenswürdig, als sich die Gratulanten vor ihrem Palast nach dem Befinden erkundigten.
Der Inhalt von dreihundert Millionen Dosen Red Bull verschwindet jährlich hinter britischen Kehlen - das ist nahezu ein Drittel des Weltexportes des österreichischen Erfrischungsgetränks. Nun wird es manchen Genießern des "Power Drinks" etwas mulmig: In großer Aufmachung berichten britische Zeitungen über den Tod von drei jungen Schweden.
Mit ihrem schicken grünledernen Hosenanzug erinnerte die deutsche Verbraucherministerin Renate Künast die britischen Zuhörer an einen agronomischen Robin Hood, als sie bei ihrem Besuch in London ausrief: "Ich kämpfe für eine neue Landwirtschaft! Eine Landwirtschaft, hinter der endlich wieder Menschen stehen!
Der Plan, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben, schlug fehl. Nach Protesten der Antialkohol-Initiativen verzichtet der Gemeinderat des Londoner Stadtviertels Camden darauf, "Trinkstuben" mit subventioniertem Bier für sozialschwache Säufer einzurichten.
Boris Becker brauchte nicht den Urlaub in der Karibik abbrechen, um im Unterhaltsstreit um seine einjährige Tochter Anna Ermakowa auszusagen. Während er sich von seinen Anwälten vertreten ließ, hastete Angela Ermakova durch das Spalier der Reporter und Fotografen vor dem Londoner Zivilgericht.
Prinz Charles schließt nicht mehr aus, dass er noch einmal heiraten wird. In einem Interview mit dem Massenblatt "Daily Mail" beantwortete der 52-jährige Thronfolger eine dementsprechende Frage nicht mehr wie zuvor mit einer kategorischen Verneinung: "Wer kann schon wissen, was Gott geplant hat.
Die Krone drückte die Königin besonders schwer, als sie ausgerechnet am Eröffnungstag von Ascot die Thronrede verlesen musste. Wegen der Regierungserklärung hetzte sie sich danach ziemlich ab, um den Beginn ihres geliebten Pferderennens nicht zu verzögern.
"In den letzten Jahren war sie stark niedergeschlagen. Die Zeit konnte nie ihre Wunden heilen", sagte Kaiserin Farah über ihre Tochter.
Unter der Krone lebt es sich nun etwas besser: Endlich werden die schäbigen Löhne des königlichen Hofstaates erhöht. Die Queen, die reichste Frau der Welt, gilt als überaus knauserige Arbeitgeberin, und erst nach einer Zeitungskampagne wurden die Bezüge ihrer Bediensteten zwischen zwei und sechzehn Prozent aufgestockt.
Anthony Nelson will nicht nochmal mit den Konservativen wie ein Lemming über die Europa-Klippe stürzen. Der Ex-Staatsminister in John Majors Regierung trat deshalb zu Labour über.