Nach der Vergabe der Deutschen Filmpreise in Berlin: Das Wagnis wird belohnt, nicht der Themenfilm.
Jan Schulz-Ojala
Solange noch Lärm ist, bleibt die Zeit lebendig: Unser Autor ist direkt am Flughafenrand zur Schule gegangen. 40 Jahre später schaut er sich an, was sich verändert hat. Ein Spaziergang.

Viele Angelsachsen, paar Franzosen, tolle Exoten: 22 Filme laufen im Wettbewerb von Cannes.

Michelle Williams alias Marilyn Monroe - geht das? Kann eine große Schauspielerin einen großen Star spielen? Simon Curtis' Film „My Week with Marilyn“ wagt das Experiment.
Icke & Co.: Das Filmfest „Achtung Berlin“.
Eine Art Frankenstein-Mengele-Monsterdoktor bastelt an einer Wunderwaffe namens „Götterdämmerung“. Ein toller Trash: „Iron Sky“ von Timo Vuorensola.
Endlich wieder auf der großen Leinwand: James Camerons Welthit „Titanic“. Der 3-D-Riesenaufwand ist zwar überflüssig. Macht aber nichts: Die Überwältigung funktioniert wie am ersten Tag.

Damals, im Winter 1915, auf einer Insel im Oslofjord: Marius Holsts „King of Devil’s Island“ erzählt eindrucksvoll von einem Aufstand norwegischer Heimzöglinge.
Deutscher Filmpreis: die Nominierungen.

In München geborener Österreicher, Europäer, Weltbürger: Dem Meisterfilmer Michael Haneke zum 70. Geburtstag.

Das muss wohl wirklich das Ende der Welt sein, meines und deines und unseres sowieso: Béla Tarrs „Das Turiner Pferd“ ist eine betörende Kinoerfahrung.- mit nur 29 Einstellungen in 146 Minuten.
Wo, bitte, geht's zur Gegenwart im (deutsch-)türkischen Film? "Fetih 1453" bejubelt den Osmanensieg über das Christentum, "Türkisch für Anfänger" vernebelt die Widersprüche der Integration. "Sen Kimsin" ist eine prima Alternative.

Berühmt geworden ist Miranda July durch ihre versponnenen Filme und Erzählungen. Nun hat sie Gesprächsprotokolle mit echten Menschen veröffentlicht.

Dennis Gansel hat Sinn für griffige Filmstoffe. Und Erfolg. Sein Thriller „Die vierte Macht“ über Tschetschenien und den russischen Geheimdienst ist besonders ehrgeizig geraten - mit Moritz Bleibtreu in der Hauptrolle.

In der Sowjetunion durfte er keine Filme drehen, deshalb ging er nach Frankreich. Zu Hause ist er allenfalls in seinen Erfindungen: der 77-jährige Otar Iosseliani. Jetzt zeigt das Berliner Kino Arsenal sein Gesamtwerk.
Oldies but goldies: Michel Hazanavicius gewinnt mit seiner Stummfilm-Wiedererfindung „The Artist“ den Oscar für den besten Film. Martin Scorseses "Hugo Cabret" muss sich mit den Technik-Trophäen zufriedengeben. Durch die Gala im Retro-Look führt Schauspieler Billy Crystal.

Der unaufhaltsame Abstieg des Brandon XXX: Steve McQueens "Shame" ist eine grandiose Studie über einen Sexsüchtigen in New York. Die Hauptrolle spielt Michael Fassbender. Und eine starke Nebenrolle: Carey Mulligan.

Die Berlinale 2012: Tolle Außenseiter und überzeugende deutsche Beiträge. Sie gehören unbedingt ins Kino.

Der Goldener Bär für „Cesare deve morire“ der Gebrüder Taviani zeigt: Die Jury lässt das Neue konsequent beiseite. Eine Bilanz des Festivals.

Wer hat die besten Chancen die begehrten Bären zu gewinnen? Ein Themenwerk, ein Kompromisskandidat oder doch ein Film aus Deutschland? Wir stellen ihnen die aussichtsreichsten Kandidaten vor.
Petzold, Schmid, Glasner: Die deutschen Regisseure im Wettbewerb sind gut in Form. Matthias Glasner ist der radikalste des Trios: Sein Beitrag "Gnade" - mit Jürgen Vogel und Birgit Minichmayr - erforscht Fragen von Schuld und Sühne,
Verfremdungseffekte, Schwarzweiß-Bilder, Voice-Over-Raunen: "Tabu" des portugisischen Regisseurs Miguel Gomes ist ein seltsamer Film, der ausdrücklich seltsam sein will.

Zahlreiche Regisseure und Schauspieler sagen den Berlinale-Termin beim Bundespräsidenten ab. Schlöndorff hält Absagen für falsch. Im Schloss Bellevue freut man sich nichtsdestotrotz auf einen "illustren Gästekreis".

Der Regisseur Brillante Mendoza will im Wettbewerb mit seinem Entführungsfilm „Captive“ aufrütteln – und verliert sich im Dschungelcamp.