Sterben live: Im Internet ist der erschütternde Tod einer Frau zu sehen, aber Fernsehen und Zeitungen verbreiten diese Szenen aus Teheran zunächst nicht. Die Bilder aus dem Netz attackieren die Diktatur - und bedrängen die klassischen Medien.
Jan Schulz-Ojala

Hollywood entdeckt die Zeitungskrise: Kevin Macdonalds „State of Play“ versöhnt Print mit Online.
Filmregisseurin Maren Ade hat den genauen Blick. In "Alle Anderen". Und überhaupt.
Paolo Sorrentinos "Il Divo" über den leisen, bösen, elefantenohrigen Totalstrippenzieher Giulio Andreotti ist nichts Geringeres als eine Geniestreicheleinheit für geschundenen Seelen.
Hymne und Abgesang: Benicio Del Toro ist „Che“ – in Steven Soderberghs Guevara-Doppelfilm.
Die Euphemismus-Pölsterchen haben es schwer. Schönreden gilt nicht mehr. Jan Schulz-Ojala freut sich über das Verschwinden des Reklamesprechs.

Sensation an der Croisette: Michael Hanekes "Das weiße Band" gewinnt die Goldene Palme.

Vor der Palmen-Gala: Das Filmfestival Cannes ist in diesem Jahr ein Tummelplatz für nie gesehene Abenteuer.

Bei den Filmfestspiele in Cannes sind zwar keine Deutschen vertreten, doch von der Leinwand ist Deutsch zu hören: Michael Haneke erzählt eine Kindergeschichte aus dem Norden, Quentin Tarantino jagt Nazis in die Luft.
Hau weg den Adolf Hitler: Quentin Tarantino mischt mit "Inglorious Basterds" das Filmfestival von Cannes auf - oder: Wie das Kino die Wirklichkeit besiegt.
Absturz und Atemholen vor dem Höhenflug: Lars von Trier, Pedro Almodóvar und Ken Loach in Cannes.

Highlights beim Festival Cannes: Filme von Ang Lee, Johnnie To und Jacques Audiard. Sein Knast-Film ist ein Anwärter auf die Goldene Palme, Lee macht Laune mit einer Hommage auf Woodstock.

Verdrehte Welt in Cannes: Francis Ford Coppolas "Tetro" und ein verbotener Film aus China sorgen zwar nicht für einen Skandal, aber für Aufregung.

Cannes hebt "Up": Das wichtigste Filmfestival der Welt eröffnet erstmals mit einem 3D-Film. Auch sonst werden bei dem Festival viele Premieren gezeigt. 3D-Filme sind bisher vor allem etwas für Fans des Hardcore-Bewegungsfilms.

Nichts zum Mitsingen. Fast nichts zum Mittanzen. Aber hammerhart und zauberschön: PJ Harvey im Berliner Astra Kulturhaus.
Kinderblick auf ein KZ: Mark Herman verfilmt John Boynes „Der Junge im gestreiften Pyjama“.
Wenn ich König von Deutschland wär’, dann hieße ich kurz und knapp Jan I., soviel ist schon mal sicher. Jan Schulz-Ojala über Dreifachnamen vor dem Verfassungsgericht.
"John Rabe“ triumphiert mit vier Lolas bei der Deutschen Filmpreis-Gala. Ob die Akademie am Ende einer schmissigen und zudem pannenfreien Gala nun die eigentliche Oscar-Probe aufs Exempel macht?

Am Freitag wird in Berlin der Deutsche Filmpreis verliehen. Die groß angelegten Filme sind verblüffend klein geraten, und die kleinen dafür durchaus groß.
"Il divo" erzählt von dem ehemaligen Ministerpräsidenten Italiens Giulio Andreotti, einer Zentralfigur der Zeitgeschichte, – und davon, wie Macht funktioniert.
Nach einem Dokumentarfilm über Hochstapler hat Alexander Adolph mit "So glücklich war ich noch nie" seinen ersten Spielfilm ebenfalls über dieses Milieu gedreht.
Ein echtes Familiendrama unter Mennoniten: "Stellet Licht“ isst ein Geniestreich des Mexikaners Carlos Reygadas.

Siemens-Chef rettet Chinesen: Florian Gallenbergers nationales Weihespiel „John Rabe“ kommt in die Kinos. Mit Ulrich Tukur in der Hauptrolle.
Licht, Schatten, Unruhe: Regisseur Volker Schlöndorff ist ein Solitär geblieben und einer, der sich wirkungsvoll einmischt. Eine Würdigung zum 70. Geburtstag.