Roman, Graphic Novel, Roman: Thomas von Steinaeckers „Geister“ löst Grenzen auf.
Jan Schulz-Ojala
Im elterlichen Blumengeschäft lernte er schon früh, wie man etwas zum Wachsen bringt. Dann wurde Georg Kloster Berlins erster Mann in der Filmtheater-Szene.
Halbe Sache: Til Schweigers "1 ½ Ritter – Auf der Suche nach der hinreißenden Herzelinde". Besonders lustig sind, trotz unermüdlichster Anstrengung, diese Ritter nicht geraten.

In Amerika zu Weihnachten im Kino, bei uns am 22. Januar: Der Stauffenberg-Film "Operation Walküre" mit Tom Cruise ist in der Welt. Nie gab es so viel Getöse und Gespött um einen mittelprächtigen Film.

Seine künstlerische Produktivität wird mit zunehmendem Alter immer unermüdlicher: Zum 100. Geburtstag des portugiesischen Filmregisseurs Manoel de Oliveira.
Ein politsches Statement: Der italienische Beitrag "Gomorrha" triumphiert beim Europäischen Filmpreis 2008. Aber wer will hier feinsinnig dahergehen und etwa Ari Folmans umwerfende Kriegserinnerung "Waltz Witz Bashir" gegen dieses neapolitanische J’accuse! ausspielen?
TÜRKISCHE FRÜCHTE Regie: Paul Verhoeven (Euro Video) An dem Film, der 1973 einschlug wie eine der damals zahlreichen Sexfilmbomben in die deutsche Kinolandschaft, ließ der Tagesspiegel kein gutes Schamhaar: „Von allen jeweils möglichen Inszenierungsvarianten hat der junge Regisseur Paul Verhoeven (nicht verwandt mit unseren Verhoevens) immer die direkteste und plumpste gewählt“, erkannte ein gewisser R.R.
Heldin unter Hypnose: "Caótica Ana"– Julio Medem erkundet die weibliche Seele

Eine Stimme der deutschen Filmkritik, die eine gesendete und gedruckte und überhaupt vielgehörte Stimme war, ist verstummt. Der große Filmpublizist Peter W. Jansen ist tot.

Vor fünf Jahren gewann Caroline Link mit "Nirgendwo in Afrika" den Oscar. Ihr neues Familien-Melodram "Im Winter ein Jahr" lebt vor allem vom Minimalismus Josef Bierbichlers.
Rührung, Berührung: Was Tränen über den historischen Augenblick sagen

Das Video auf Youtube ist nur eine Minute und 21 Sekunden kurz, aber es sagt alles über diese amerikanische Nacht. Es zeigt den weinenden, schwarzen Bürgerrechtler Jesse Jackson. Was Tränen über den historischen Augenblick sagen.

Drei Dinge braucht der Bond: Härte, Smartheit und Charme. In „Ein Quantum Trost“ bringt Daniel Craig die Härte zurück - und trauert. Den postmodernen Batmans und Bournes wird er damit immer ähnlicher - zum eigenen Schaden.
„Burn After Reading“, die neue Kino-Komödie der Coen-Brüder
Eichingers RAF-Film, jetzt auch im Kino

Baller Meinhof: In Uli Edels Film wird der deutsche Terrorismus zum Actionspektakel. "Spiegel", "FAZ" und Eichinger trommeln für den Erfolg.

Spätes Glück: In „Wolke 9“ finden eine Mittsechzigerin und ein Endsiebziger zueinander.

Der alte Slimane hat zwei Familien - und keine Arbeit mehr. Abdellatif Kechiches bewegendes Kinodrama "Couscous mit Fisch" beleuchtet ein tunesisches Migrantenleben in Südfrankreich.

Lob des Opportunismus: Jirí Menzels Romanverfilmung „Ich habe den englischen König bedient“. Eine Geschichte vom Tellerwäscher, der hier auf das Unterhaltsamste zum Millionär wird.
Jan Schulz-Ojala über Tarantinos Berliner Projekt "Unglorious Bastards", das die polithistorisch zahme Stauffenberg-Hommage aus dem Hause Cruise uralt aussehen lässt.
Jan Schulz-Ojala empfiehlt Mike Leighs Komödie "Happy-Go-Lucky" mit der unwiderstehlichen Sally Hawkins und dem unwiderstehlich miesepetrigen Eddie Marsan.
Jan Schulz-Ojala lauscht einer Uhr im Flur. Nur "Pinokio", batteriebetrieben, schnitzt die Zeit im Takt ihres schwarzen Sekundenzeigerchens, das über den beiden anderen ebenfalls schwarzen Zeigern seine Kreisreise macht.
Monumental und eigenwillig: Sergej Bodrows „Der Mongole“ erzählt die Jugend von Dschingis Khan
Ab nach Warschau! Jerzy Pilch erfindet sich einen Sohn – und einen furiosen Plauderroman.