Als die Damen blieben, kam die Wende. Bis zur Hälfte des Matches zwischen Wladimir Kramnik und dem Schachcomputer Deep Fritz in Manama (Bahrain) hatte der Weltmeister seinen elektronischen Gegner beherrscht und mit 3:1 Punkten klar geführt.
Martin Breutigam
Weil Wladimir Kramnik einer Verlockung nicht widerstehen kann, schafft Schachcomputer Deep Fritz den Ausgleich gegen den Weltmeister
Im Duell zweier Mannschaften, die unlängst noch als Geheimtipp auf die Meisterschaft gehandelt worden waren, besiegte Werder Bremen den 1. FC Kaiserslautern mit 1:0.
Vor anderthalb Jahren hatte sich Ruslan Ponomarjow in seiner Heimatstadt zu einem Jurastudium angemeldet, an der Universität im ostukrainischen Kramatorsk. Am Mittwoch ließ der 18-Jährige Gnade vor Recht geschehen: In der siebten Finalpartie der Schachweltmeisterschaft in Moskau gönnte er seinem Landsmann Wassili Iwantschuk trotz deutlicher Vorteile ein Remis nach 22 Zügen.
Nach Abpfiff eines Bundesligaspiels stehen oft noch harte Zweikämpfe bevor. Dann nämlich brennen die Mitarbeiter der Fernsehanstalten auf ihren Einsatz.
Es gäbe gewiss angenehmere Tage für eine Rückkehr in die Bundesliga als an diesem grauen, regnerischen Novembernachmittag im Bremer Weserstadion. Doch Stefan Effenberg will es so.
Prag. Die vier besten Großmeister Tschechiens grübelten vor Schachbrettern im Ballsaal des Prager Hradschin.
Es war im April 1998. Der 1.
Aruna hatte Probleme, Schritt zu halten. Ihr Ehemann, Schachweltmeister Viswanathan Anand, war entgegen seinen freundlichen Gewohnheiten wort- und grußlos an wartenden Journalisten und Autogrammjägern vorbeigelaufen.
In der Hoffnung, das Schachspiel könne für das Fernsehpublikum interessanter werden, hatte der Weltschachbund Fide vor Monaten beschlossen, die Dauer von Turnierpartien drastisch zu verkürzen. Rasch bildete sich eine Opposition gegen den Alleingang der Funktionäre.
In diesen Tagen stehen nicht "Carmen" oder "Don Giovanni" auf dem Spielplan des Dortmunder Opernhauses, sondern Kramnik und "Doc" Hübner. Sie sitzen und spielen Schach.
Noch vor wenigen Jahren fuhren Schach-Mannschaften mit gemischten Gefühlen zu den Spielen beim Lübecker SV. Die ehemalige LSV-Spielstätte in der Stavenstraße gehörte nicht unbedingt zu den vornehmsten Adressen hierzulande.
Emanuel Lasker war bereits ein Jahr lang Schachweltmeister, als er anno 1895 sein erstes Buch veröffentlichte. Das trug den Titel: "Gesunder Menschenverstand im Schach".
Als der Traum von einem Matt für ihn zum 15. Mal in Folge geplatzt war, reichte Garry Kasparow seinem Gegenüber die Hand.
So lange wie Garry Kasparow war noch kein Schachspieler die Nummer eins der Welt. 15 Jahre - das hat noch überhaupt kein Sportler geschafft.
Warum "das Biest", wie der gestürzte Schachweltmeister Garry Kasparow genannt wird, in London so ungewohnt kraftlos spielte, bleibt vorerst ein kleines Rätsel. Gerüchte von privaten Sorgen waren erstmals nach der siebenten Partie aufgetaucht.
Großmeister Wladimir Kramnik gewann die zweite Partie der Schach-WM in London und führt nun mit 1,5:0,5 Punkten. Nach einem groben Versehen im 40.
Als Viswanathan Anand seine Extraklasse im Schnellschach unter Beweis gestellt und das Giants-Turnier beim "Frankfurter Chess Classic" gewonnen hatte, bekam er symbolisch ein schwarzes Jackett übergestreift. Nun darf er fortan immer wieder kommen, und er wird es gerne tun.
Die Tasse Kaffee war vermutlich schon kalt, dennoch trank Signore Alberto Malesani sie aus - in einem Zug. Als müsse der Trainer des AC Parma erst einmal seine Verärgerung herunterspülen, bevor er den Journalisten das Aus im Uefa-Cup erklären konnte.
Luis Rentero verabscheut Kurzremisen. Der Chef des traditionsreichen Schachturniers in der spanischen Stadt Linares will echte Kämpfe sehen, das bekam in der Vergangenheit schon mancher Großmeister zu spüren: Wer allzu friedfertig die Holzfiguren bewegte, dem wurde von Rentero kurzerhand die Gage gekürzt.
Die "El Pais" ist nicht nur mutig, sondern auch originell. Die große spanische Tageszeitung nennt den weltbesten Schachspieler Garri Kasparow schlicht und fortwährend "El Ogro", was noch am freundlichsten mit "das Biest" übersetzt werden kann.
Wenn nur Nuancen über Sieg und Niederlage entscheiden, kann der Ruf des Unbesiegbaren durchaus hilfreich sein. Im Zusammenhang mit dem weltbesten Schachspieler, Garry Kasparow, ist immer wieder von einer übermächtigen Aura die Rede, auch zurzeit beim Corus-Schachturnier im niederländischen Wijk aan Zee.
Heimlich, still und leise scheinen die Mannen von der Weser nach etlichen Krisenjahren wieder zu einer Spitzenmannschaft zu reifenMartin Breutigam Obwohl der Hamburger SV, wie ein Blick in die Tabelle verrät, zu den torgefährlichsten Mannschaften der Liga zählt, scheiterte er bei der 1:2-Niederlage im Nordderby gegen Werder Bremen gleich zweimal an der eigenen Schusstechnik. Zum einen war es gegen Spielende Trainer Frank Pagelsdorf, der, aus Verärgerung über den Schiedsrichter, gegen ein auf der Tartanbahn stehendes Straßenverkehrshütchen trat, woraufhin dieses, angeblich zu Pagelsdorfs eigener Überraschung, aufs Spielfeld flog.
Der 27-jährige Wladimir Akopjan glich in der dritten Finalpartie um die Schach-Weltmeisterschaft am Mittwoch in Las Vegas zum 1,5:1,5 aus. Nach 84 Zügen und fast siebenstündiger Spieldauer hatte der Armenier seinen Widersacher, Alexander Chalifman aus Russland, mit feinen Manövern nieder gerungen.