Sie haben bislang weite Teile der ukrainischen Wirtschaft und Politik kontrolliert. Nun aber könnten sie an Rückhalt und Einfluss verlieren. Welche Zukunft haben die Oligarchen in der Ukraine?
Nina Jeglinski

Auf seiner Reise in die USA warb der ukrainische Übergang-Regierungschef Arseni Jazenjuk für Unterstützung durch die USA. Das Ergebnis des Referendums werde die Ukraine nicht anerkennen, es gebe jedoch noch Chancen für eine friedliche Lösung des Konflikts.

Während ihres Aufenthalts in Berlin spricht Julia Timoschenko mit dem Tagesspiegel über den Streit um die Krim zwischen Russland und der Ukraine.
In einem abgehörten Telefonat mit der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton soll Estlands Außenminister Urmas Paet über Gerüchte gesprochen haben, dass die neue Führung in Kiew hinter den Todesschüssen auf dem Maidan stecke. Was ist davon zu halten?

Ist die Situation brenzlig? Macht man sie zu Sündenböcken? Die Juden in der Ukraine winken ab. Derzeit sehen sie sich nicht von Rechtsextremen bedroht – entsprechende Berichte seien Propaganda russischer Medien.

Russlands Präsident Putin schaltet die Signale allmählich auf Krieg, Kerry warnt Russland daraufhin vor einem Verlust der G8-Mitgliedschaft - Steinmeier sieht das skeptisch. Nun äußern sich die G7-Staaten das erste Mal geschlossen.

Die Situation in der Ukraine ist fragil – und Russlands Präsident Wladimir Putin lässt die Muskeln spielen. Wie könnte sich die Situation in der Region entwickeln? Vier Szenarien.

Es begann so harmlos, ein bisschen wie im Pfadfinderlager. Dann aber spürte sie: Die Menschen auf dem Maidan werden nicht aufgeben. Unsere Autorin Nina Jeglinski war fast jeden Tag am Platz. Ein persönlicher Rückblick auf 100 Tage Widerstand in Kiew.

Nach dem Sturz des verhassten Ukrainischen Präsident Janukowitsch und den jüngsten Ereignissen auf der Krim gelten die Proteste in Kiew nun Moskau. Und auch in anderen ukrainischen Städten kam es Samstag zu Auseinandersetzungen.

Der frühere Parlamentschef Arseni Jazenjuk soll nach dem Machtwechsel in der Ukraine Interims-Regierungschef werden. Das schlug der Maidan-Rat am Mittwoch vor. Doch die Entscheidung stößt nicht nur auf Zustimmung.

Während in der Ukraine weiter über die Übergangsregierung gestritten wird, bringen sich Vitali Klitschko und Julia Timoschenko in Stellung. Es geht auch darum, wie die Maidan-Aktivisten eingebunden werden können.

Noch hält sich Julia Timoschenko beim Führungskampf in der Ukraine zurück – sie kommt zur Behandlung nach Berlin. Unterdessen bringt sich ein gewiefter Taktiker als Premierminister oder gar Präsident in Stellung.
Die Ukraine räumt auf. Die Opposition hat Präsident Janukowitsch abgesetzt. Doch wer wird das Land nun führen?
Die Maidan-Demonstranten übernehmen die Innenstadt und das Regierungsviertel in Kiew. Und sie lassen tausende neugierige Bürger auf das Gelände der Residenz von Viktor Janukowitsch. Sie finden ein Reich des Prunks und der Pracht.

Oppositionsführerin Timoschenko hat auf dem Maidan eine emotionale Rede gehalten, Tausende jubelten ihr zu. Grenzpolizisten stoppten unterdessen ein Flugzeug mit dem ukrainischem Präsidenten Janukowitsch. Er hatte zuvor einen Rücktritt abgelehnt.

"Fort mit den Kriminellen" - das fordern die Ukrainer auch am Freitag. Präsident Janukowitsch hat sich zu Neuwahlen bereit erklärt, die inhaftierte Oppositionsführerin Timoschenko soll wohl freigelassen werden. Es könnte ein Durchbruch sein. Doch das reicht vielen Aktivisten nicht.

Die Polizei wurde mit Militärwaffen ausgestattet, mehr als 60 Menschen sterben. Das ukrainische Parlament hat am Abend ein Ende des „Anti-Terror-Einsatzes“ im Land beschlossen. Janukowitsch ist angeblich zu Neuwahlen noch in diesem Jahr bereit.

„Ich bin bereit, hier zu sterben“, sagt ein Demonstrant in Kiew. Dabei sind schon so viele gestorben. Was vor drei Monaten mit friedlichen Protesten für eine Annäherung an die EU begann, erreicht am Donnerstag einen brutalen Höhepunkt. Von nun an scheint alles möglich.

Die Regierung teilt Schusswaffen an Sicherheitskräfte aus. Mediziner berichten, auf dem Maidan würden Scharfschützen Jagd auf Regierungsgegner machen. Ukrainische Behörden bestätigen mittlerweile, dass seit Dienstag mindestens 64 Menschen ums Leben kamen.

Bewaffnet und wütend stehen sie einander gegenüber. Die einen werfen Molotowcocktails, die anderen antworten mit Blendgranaten. Von der Bühne erklingen Gebete von Priestern. Der Protest in der Ukraine ist zum Bürgerkrieg geworden. Das Zentrum von Kiew gleicht einer Geisterstadt.

Erst verkündeten die Sicherheitsdienste in der Ukraine einen landesweiten „Anti-Terror"-Einsatz, am Abend dann tauschte der Präsident den Armeechef aus. Unterdessen droht Kanzlerin Merkel der ukrainischen Führung mit Sanktionen.

Der ukrainische Oppositionsführer Arsenij Jazenjuk gibt sich im Kampf gegen die Regierung unerbittlich Heute ist er zusammen mit Vitali Klitschko zu Gast bei Kanzlerin Angela Merkel in Berlin.

Der Maidan-Demonstrant Juri Werbizki ist Ende Januar in Kiew getötet worden. Ein Treffen mit seinem Bruder Sergej.
Keine Entscheidung über Rückkehr zur Verfassung.