Der Bildschriftenverlag gräbt zum vierten Mal Perlen der Comicgeschichte aus. „Verschollene Superhelden“ ist jedoch der bislang schwächste Band der Reihe.
Oliver Ristau
Sein Genre-Klassiker „Bruno Brazil“ beeindruckte vor allem durch ausgefeilte Grafik. Jetzt ist der belgische Comiczeichner William Vance mit 82 Jahren gestorben.
Schicksale von beeinträchtigten Menschen wecken Interesse, das nutzen auch Künstler. Beim Comic „Unterm Sternenzelt“ ist das Thema jedoch kaum mehr als Staffage.
Die erneute Herausgabe einer Strip-Sammlung von André Franquin stellt unbeabsichtigt die Frage nach dem Verfallsdatum von Humor.
In Oldenburg haben zwei Museen und ein Haus für Medienkunst zusammengefunden, um Besuchern den Comic nahezubringen – der unter drei Bezeichnungen daherkommt.
Das Heranwachsen kann eine anstrengende Angelegenheit sein – vor allem, wenn das Ende der Welt vor der Tür steht.
Für den Horror-Science-Fiction-Comic „Nameless“ bedient sich Grant Morrison großzügig bei sich selbst und anderen britischen Autoren, die den modernen Comic geprägt haben.
Dieser Comic über einen Auftragskiller wäre nicht der Rede wert – böte er nicht Denkanstöße zu Waffenkontrolle, Rassismus und Selbstjustiz in den USA.
Dem deutschen Comic fehlt eine regelmäßige Spielwiese für populäre und kommerzielle Stoffe –Plädoyer für eine Rückkehr an den Kiosk.
Zum ersten Mal versucht der durch seine enigmatische Science Fiction bekannte Manga-Autor Tsutomu Nihei eine Geschichte zu erzählen – das geht zwar nicht in die Hose, aber zu oft unter die Bluse.
Bereits mit ihrem Debüt „Sandro“ überzeugte Alice Socal durch souveräne Bildgestaltung – im Nachfolgewerk „Cry Me A River“ gelingt ihr das noch besser.
Der eigenwillige Stilist Fletcher Hanks kreierte um 1940 seltsame Comicfiguren in sinnverwirrenden Geschichten. Nebenbei erfand er eine der ersten Superheldinnen.
Tetsuya Tsutsuis „Poison City“ setzt sich mit Zensur auseinander – dem zuvor erschienenen Tsutsui-Titel „Manhole“ unterstellte man schädliche Auswirkungen auf Minderjährige.
Das als „Millionaires Club“ bekannte „Leipziger Comics And Graphics Fest“ übte sich in diesem Jahr in Geopolitik: Comics gentrifizierten eine ganze Straße, und die Chinesen sondierten schon mal das Terrain.
Am Donnerstag startet die Leipziger Buchmesse inklusive der Manga-Comic-Con. Abseits der Großveranstaltung gibt es mit dem Millionaires Club eine Alternative dazu. Ein Ausblick
Eine Reise zu sich selbst – in Manu Larcenets Valerian-Hommage „Die Rüstung des Jakolass“ sucht eine in die Jahre gekommene Serie ihre Identität.
Nicolas Debon erzählt in „Essai“ von einer gescheiterten Utopie. Eine Einordnung und ein Interview über seinen Comic, die politische Weltlage und Vincent van Gogh.
Comics reüssieren im Museum, nun kommen die Museen in die Comics. Ist das nur gut für die Museen, oder nutzt es auch den Comics?
Thor und Iron Man sind bereits weiblich, Hawkeye folgt – bei Marvel wechseln immer mehr Superhelden das Geschlecht. Ein Blick auf die Gender-Frage im Comic am Beispiel von Spider-Woman.
Ein Entwicklungs- und Bildungsroman über die Tücken des Lebens nach dem Tod erhält nachträglich einen Prolog – und die dadurch aufgetürmten Paradoxien zeigen sich nicht nur im grafischen Detail.
Das Comicfestival Hamburg fand zum zehnten Mal statt – Anlass zu einer Retrospektive sowie für eine Standortbestimmung. Ein persönlich gefärbter, aber nicht handkolorierter Bericht
Mythen, Mau-Mau-Kriege, Manga-Einflüsse: Eine Ausstellung des Goethe-Instituts führt in den kenianischen Comic ein, jetzt ist sie in Bremen zu sehen.
In Deutschland kaum bekannt, in Italien ein Umsatzgarant – das kriminelle Genie Diabolik. Nun widmen sich Thierry Smolderen und Alexandre Clérisse der Legende des nihilistischen Trash-Comics.
Eine Verfolgungsjagd, die bei der Getriebenheit des eigenen Ichs endet – Atsushi Kanekos „Wet Moon“ ist ein überbelichteter Albtraum voller Referenzen aus einem dunklen Unterbewusstsein.