Als "schwarzen Tag für uns alle" hat Bundeskanzler Schröder den 11. September bezeichnet.
Robert von Rimscha
Verwundet, gepeinigt, geschunden - aber nicht geschlagen. So ist Amerika nicht.
Um 12 Uhr 16 am Dienstag kniete Paul Breuer vorn in der ersten Reihe des Plenarsaals des Bundestages hinter zwei der blauen Sessel nieder. Zu seiner Rechten saß Unions-Fraktionschef Friedrich Merz.
Nach den Anschlägen mitten in Amerikas politischem und ökonomischem Herz fragte sich die ganze Welt voller Sorge, welche Notfallsysteme davon betroffen sein könnten. Funktionieren die Krisen-Einrichtungen der letzten verbliebenen Supermacht noch, nachdem diese so ins Mark getroffen wurde?
Israel blickt gespannt auf Berlin. Am Dienstag trieb die Botschaft in der Bundesrepublik eine Frage um: Wie begründet Deutschland sein Verbleiben bei der UN-Rassismus-Konferenz in Durban, nachdem Amerikaner und Israelis die Tagung verlassen haben?
Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) soll wegen seiner aus Steuergeldern finanzierten Mallorca-Flüge vom Amt des Verteidigungsministers zurücktreten. Dies forderten am Freitag CDU, CSU und die Liberalen.
Nach der Zustimmung des Bundestages zur deutschen Teilnahme am Mazedonien-Einsatz der Nato sind am Mittwochabend die ersten Soldaten der Bundeswehr auf dem Balkan eingetroffen. Rund 100 Mann erreichten in einer Transall-Maschine Skopje.
Überparteilich ist nicht nur die Mehrheit für die Entsendung der Bundeswehr nach Mazedonien. Überparteilich besteht auch Konsens darüber, dass die Mission unter Unwägbarkeiten leidet.
Die Union will an diesem Mittwoch doch für den Einsatz der Bundeswehr bei der Nato-Aktion zur Entwaffnung albanischer Rebellen in Mazedonien stimmen. Fraktionschef Friedrich Merz sagte am Dienstag, im Einvernehmen mit der Führung von CDU und CSU habe die Fraktionsführung einstimmig beschlossen, den Abgeordneten die Zustimmung zu empfehlen.
Gleich zwei Namen bekam das Kind am Montag verpasst. Die Nachrichtenagenturen sammelten die publizistisch-politischen Nachwehen des Mallorca-Urlaubs von Rudolf Scharping unter dem Titel "Plansch-Affäre".
Angela Merkel wird oft vorgeworfen, sie begleite ihre Partei eher, als dass sie sie führe. Die Ex-Generalsekretärin moderiere sie eher, als dass sie lenke.
Für den Einsatz der Bundeswehr in Mazedonien zeichnet sich eine überparteiliche parlamentarische Mehrheit ab. Führende Außenpolitiker der Union stellten am Freitag klar, dass CDU und CSU die deutsche Beteiligung an dem Nato-Einsatz nicht rundweg ablehnen.
Der saarländische Ministerpräsident Peter Müller (CDU) erwartet keine rasche, überparteiliche Einigung über die gesetzliche Neuregelung der Zuwanderung mehr. "Ich glaube nicht, dass wir das in diesem Jahr schaffen", sagte der Vorsitzende der CDU-Zuwanderungskommission am Freitag dem Tagesspiegel.
Diesmal hat er gesagt: "Ich strebe keine neuen Ämter an." Ähnlich hat Edmund Stoiber schon oft betont, dass sein Ehrgeiz, die letzte Niederlage Bayerns gegen Preußen auf dem Schlachtfeld 1866 nun durch den eigenen Einzug ins Berliner Kanzleramt wettzumachen, ein gebremster ist.
Nun wird wieder heftiger über einen Mazedonien-Einsatz der Bundeswehr diskutiert. Es geht um das Wann - nicht das Ob.
66-mal werden wir noch wach, heißa dann ist Wahl-Tach! Dann ist der 21.
Der neue Zuschnitt der Wahlkreise infolge der Verkleinerung des Bundestags steht fest. Am Dienstag hat das Statistische Bundesamt eine entsprechende Karte präsentiert.
Die deutsche Geschichte, der Standortfaktor Musik und die Rivalität zwischen Berlin und München: Weil heute Sonntag ist, nähern wir uns der Politik einmal so. Das Duell Berlin - München ist ja ein seltsames.
Das erste Opfer des Zynismus ist der Optimismus. Oder: Das leichteste Opfer der Medien ist die FDP.
Holterdipolter, schwuppdiwupp, hopplahopp. Ein großer Auftritt, ganz à la Berlin.
Im Streit um die Ermittlungen zur Leuna-Affäre hat die Union schwere Vorwürfe gegen das Bundesfinanzministerium erhoben: Nach Ansicht des Obmanns der CDU/CSU im Parteispenden-Untersuchungsausschuss, Andreas Schmidt, ist dessen Parlamentarischer Staatssekretär Karl Diller "der Drahtzieher einer Diffamierungskampagne der Bundesregierung" gegen die Union.Diller leitet im Finanzministerium die "Arbeitsgruppe Koordinierte Ermittlungen (AKE)".
Die Globalisierung. Neben rutschenden Socken und nicht-klimatisierten Bussen gehört sie zu den Haupt-Sorgen.
Neuer Krach über ein altes Thema steht den Grünen ins Haus. Beide Parteichefs, Claudia Roth und Fritz Kuhn, lassen erkennen, dass es da etwas gibt, das sie reizt: ein Mandat.
Eine überparteiliche Einigung über die Neuregelung der Zuwanderung nach Deutschland scheint möglich. Union und FDP reagierten grundsätzlich positiv auf die Vorstellung des Gesetzentwurfes von Innenminister Otto Schily (SPD) am Freitag in Berlin, meldeten aber auch Kritik an.