Schon am Mittwoch hatten zwei der Sieger dieses Sonntags vereinbart, wann die Gratulation erfolgen sollte. Um 18 Uhr 01 würde Gerhard Schröder bei Klaus Wowereit anrufen und den Sieger beglückwünschen.
Robert von Rimscha
Vier der fünf Berliner Spitzenkandidaten haben Partner, die im Wahlkampf nicht vorkamen. Nur der CDU-Matador Frank Steffel ließ seine Katja mitplakatieren.
Heute debattiert der Bundestag wieder über den Terror. Aber nicht so, wie bisher.
Montagabend im Kanzleramt. Erstmals unterrichtet Gerhard Schröder die Oppositionsspitzen getrennt über den Fortgang des Krieges gegen den Terror.
Berlin. Bundeskanzler Gerhard Schröder hat die Grünen vor schwerwiegenden Konsequenzen gewarnt, falls der Koalitionspartner sich gegen die Solidarität mit den USA wenden sollte.
Die US-Regierung sieht die Bekämpfung des Terrors auch als Chance zur Stärkung der transatlantischen Wertegemeinschaft und der deutsch-amerikanischen Freundschaft. "Wir heißen ein erneuertes Bekenntnis zum ewigen Kern der transatlantischen Solidarität willkommen", sagte US-Botschafter Dan Coats am Freitag in Berlin.
Heute debattiert der Bundestag über die Innere Sicherheit. Von jeder Partei gibt es dazu Ideen, Vorschläge, Papiere.
Als Gerhard Schröder zuletzt in Washington war, am 29. März dieses Jahres, sollte es um den US-Raketenschirm NMD und um den Nahost-Konflikt gehen.
Am Montag hatten die New Yorker etwas zu bestaunen. Entlang der Fifth Avenue zog die Parade aus Anlass des Columbus Day.
Sieben Personen treffen sich derzeit täglich, um im Weißen Haus den Kampf gegen den Terror zu planen. Oft ist Präsident Bush wegen seines Mangels an außenpolitischer Erfahrung kritisiert worden.
Wo steht Deutschland? Jetzt, wo der erwartete und von vielen doch so heftig verdrängte Schlag gegen Osama bin Laden und seine afghanischen Beschützer tatsächlich begonnen hat.
Drei Stunden waren seit dem Beginn des Angriffs auf den Terror und seine Unterstützer vergangen, da trat in Berlin Gerhard Schröder vor die Presse. Er erschien nicht allein im Kanzleramt.
Mit großer Mehrheit hat ein kleiner Parteitag der Grünen Militärmittel als mögliche Antwort auf die Anschläge in den USA akzeptiert und sich so hinter die Parteiführung gestellt. Mit 45 gegen acht Stimmen bei 13 Enthaltungen billigte der so genannte Länderrat am Samstag in Berlin einen Antrag des Vorstandes, in dem den Bundestagsabgeordneten die Entscheidung über ein "militärisches Hilfeersuchen" der USA im Prinzip frei gestellt wird.
Exakt 91,5 Prozent bekam sie: Damals, als Claudia Roth im März 2001 beim Stuttgarter Parteitag an die Spitze der Grünen gewählt wurde, versprach sie, keine "Frontfrau einer Strömung" sein zu wollen. Dennoch sahen sie viele als Mutter der Linken oder als Brückenbauerin zwischen der Moral-Partei der Gründungstage und der Verantwortungs-Partei der Schröder-Koalition.
Ganz allmählich robben sich die Grünen an das Unvermeidbare heran. Die Partei ringt nach Worten für die Bewertung des kommenden Schlages gegen den Terrorismus.
Erst Hamburg, dann Berlin. Der Wunsch der Liberalen ist einfach: zwei Regierungsbeteiligungen.
Sein erstes Attribut war das gewagteste. Noch brannten die beiden Türme des World Trade Center, da sprach Gerhard Schröder von der "unbedingten Solidarität" mit den USA.
Er fing ganz langsam an. "Ich erinnere mich.
Am Montagabend trat eine ungewöhnliche Runde zusammen. Gerhard Schröder hatte seinen letzten sozialdemokratischen Amtsvorgänger Helmut Schmidt, den langjährigen Außenminister Hans-Dietrich Genscher von der FDP und Alt-Präsident Richard von Weizsäcker von der CDU zum Gespräch ins Kanzleramt gebeten.
Die offizielle Auskunft ist monoton und trostlos. "Wir können noch keine belastbare Vermisstenzahl nennen", sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Andreas Michaelis, am Montag in Berlin.
Eine Idee ging am Sonntag in Deutschland um: Bedarf es einer Großen Koalition in Berlin? Erfordert die nötige Geschlossenheit bei der Antwort auf den Terror gegen die USA eine grundlegende Umstellung der Bundespolitik?
Ende der 70er Jahre schickte US-Präsident Carter seinen Finanzminister Blumenthal nach Peking. Moskau war gerade in Afghanistan einmarschiert, und da musste die Achse USA-China gestärkt werden.
Alle Parteien mit Ausnahme der PDS haben den Nato-Beschluss zur Feststellung des Bündnisfalles unterstützt. Die Terrorangriffe haben offenbar auch die Kritiker militärischer Machtmittel in beiden Regierungsfraktionen beeindruckt.
Wir sind ein liberaler Rechtsstaat. Wir sind tolerant.